Steht das Ende des Homeoffice bevor?

Vier von fünf US-CEOs sagen dem Homeoffice ein Ende in den nächsten drei Jahren voraus. Unternehmen setzen wieder zunehmend auf Büroarbeit.

Ist das Arbeitskonzept des Homeoffice am Ende? CEOs sagen ja, Angestellte hoffen auf das Gegenteil. © Vecteezy

Vier von fünf CEOs in den USA glauben, dass das Homeoffice in drei Jahren sein Ende finden wird. Dies ergab eine Umfrage von KPMG, bei der Unternehmenschefs aus den USA ihre Einschätzungen zur Zukunft der Arbeitswelt abgaben.

Laut den Ergebnissen sind die meisten CEOs (79 Prozent) davon überzeugt, dass Arbeitnehmer in Zukunft wieder alle fünf Tage die Woche im Büro arbeiten werden. Dieser Wert hat sich in den letzten Monaten mehr als verdoppelt, da zuvor nur 34 Prozent eine ähnliche Prognose abgegeben haben, schreibt Der Standard.

Amazon setzt diesen Trend bereits in die Tat um: Der Konzern verlangt von seinen Mitarbeitern, wieder Vollzeit ins Büro zurückzukehren. Diese Entscheidung trifft jedoch auf wenig Zustimmung. Laut Umfragen unter den Angestellten von Amazon denken rund drei Viertel über einen Jobwechsel nach. Einige haben bereits ihr Profil auf Plattformen wie LinkedIn geändert, um sich offen für neue Jobangebote zu zeigen. „Return to Office“-Mandate sind allgemein unbeliebt bei den Mitarbeitern, das haben selbst große Tech-Unternehmen zu spüren bekommen.

CEOs belohnen Rückkehr ins Büro

Viele Unternehmenschefs wollen den Trend zur Rückkehr ins Büro fördern. 86 Prozent der befragten CEOs haben angekündigt, ihre Angestellten für regelmäßige Büroarbeit zu belohnen. Hierzu zählen Vorteile wie Gehaltserhöhungen, Beförderungen oder eine bevorzugte Zuteilung von Aufgaben. Allerdings könnte dies laut Beobachtern dazu führen, dass diejenigen, die weiterhin im Homeoffice arbeiten möchten, benachteiligt werden – und das unabhängig von ihrer tatsächlichen Leistung.

Die Rückkehr ins Büro trifft jedoch nicht nur bei Amazon auf Widerstand. In einer Studie des HR-Dienstleisters Bamboo HR wurde festgestellt, dass viele Unternehmen die Rückkehr ins Büro teilweise mit Absicht einführen, um Stellen durch freiwillige Kündigungen zu reduzieren. Dies trägt zu einer angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt bei.

CEOs setzen auf Künstliche Intelligenz

Die Umfrage von KPMG hat ebenfalls gezeigt, dass 68 Prozent der US-amerikanischen CEOs Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) nach wie vor für entscheidend halten. Viele von ihnen erhoffen sich, innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre Erfolge zu sehen. Gleichzeitig sind 72 Prozent der Meinung, dass die Einführung von KI die Anzahl der Arbeitsplätze nicht grundlegend verändern werde. Sie betonten jedoch, dass Schulungen im Umgang mit KI für die Belegschaft notwendig sein würden. Nur 27 Prozent der befragten CEOs sind davon überzeugt, dass durch den Einsatz von KI mehr Jobs entstehen werden, als durch sie verloren gehen.

Übrigens: Einer Prognose des Marktforschungsunternehmens Gartner zufolge sieht die Zukunft der KI nicht so rosig aus – bis 2025 sollen 30 Prozent der KI-Projekte eingestellt werden. Mehr dazu in unserem Artikel.

Die wirtschaftliche Lage der USA wird von den meisten CEOs optimistisch gesehen. 85 Prozent erwarten weiterhin ein Wachstum für die US-Wirtschaft, während 74 Prozent dies auch für die globale Wirtschaft annehmen. Die Prognosen sind daher eher positiv, trotz der teils drastischen Veränderungen in der Arbeitswelt.

Homeoffice: Rückgang oder Wandel?

Die KPMG-Umfrage erfasste die Ansichten von mehr als 1.300 CEOs aus elf verschiedenen Ländern und Branchen, darunter auch Unternehmen, die jährlich mehr als zehn Milliarden US-Dollar umsetzen. Die Rückkehr ins Büro und die verstärkte Nutzung von KI sind zwei der dominierenden Themen, die CEOs derzeit umtreiben.

Während viele US-CEOs dem Ende des Homeoffice entgegenfiebern, hat sich in China die Meinung einiger Manager bezüglich hybrider Arbeit zum Positiven gewandelt: Obwohl sie zunächst skeptisch waren, konnte eine Studie sie von den Vorzügen des Modells überzeugen.

Was du dir merken solltest:

  • Laut einer Umfrage von KPMG glauben 79 Prozent der US-amerikanischen CEOs, dass das Ende des Homeoffice in den nächsten drei Jahren ansteht.
  • Unternehmen wie Amazon haben bereits begonnen, Mitarbeiter zur Rückkehr ins Büro zu verpflichten, obwohl dies bei vielen Angestellten auf Widerstand stößt.
  • Gleichzeitig setzen 68 Prozent der CEOs verstärkt auf Investitionen in Künstliche Intelligenz, um zukünftige Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten, während sie kaum Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitsplätze erwarten.

Bild: © Vecteezy

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