Mira Murati warnt: KI auf Doktorandenniveau könnte Millionen Arbeitsplätze gefährden
Mira Murati von OpenAI prognostiziert, dass KI bis 2026 „Intelligenz auf Doktorandenniveau“ erreichen und viele Jobs gefährden könnte.
Wie schlägt das Pendel aus? Wird sich ChatGPT als Jobkiller oder als Heilsbringer erweisen? Nach Ansicht von Mira Murati, CTO bei OpenAI, könnte die KI, an deren Entwicklung sie selbst arbeitet, tatsächlich zunächst zum Jobkiller mutieren, bevor sie dabei hilft, effizientere und kreativere Unternehmen zu schaffen.
Mira Murati, CTO bei OpenAI, stand kürzlich im Mittelpunkt einer hitzigen Debatte über die Rolle der künstlichen Intelligenz in der Arbeitswelt. Bei einem Vortrag an der Dartmouth University äußerte sie sich zu den potenziellen Auswirkungen von KI auf kreative Berufe. Sie sagte laut Golem, dass KI zwar Arbeitsplätze verdrängen könnte, gleichzeitig aber zu einer effizienteren und stärkeren kreativen Landschaft beitragen könne.
KI und kreative Berufe
Diese Perspektive teilte Murati während ihrer Präsentation an der Fakultät für Ingenieurwesen der Dartmouth University, an der sie selbst gelernt hat. Murati betonte das Potenzial der KI, die menschliche Kreativität zu ergänzen, statt sie zu ersetzen. „Ich denke, dass es sich wirklich um ein kollaboratives Tool handeln wird, insbesondere in kreativen Bereichen“, sagte sie.
Die Debatte über KI am Arbeitsplatz hat sich seit der Veröffentlichung von ChatGPT durch OpenAI intensiviert. Verschiedene Branchen, von Hollywood bis zur Spieleentwicklung, zeigen sich besorgt über mögliche Jobverluste.
KI bedroht massiv Arbeitsplätze weltweit
Nicht zu Unrecht. Große Unternehmen erkennen zunehmend das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI). Letztes Jahr führten laut einem Bericht von Business Insider sowohl IBM als auch der britische Telekommunikationsriese BT Group KI als Grund für Stellenabbau an und merkten an, dass viele dieser Jobs nicht zurückkehren würden. Eine Studie von Goldman Sachs ergab, dass generative KI-Tools weltweit bis zu 300 Millionen Vollzeitjobs beeinflussen könnten, was zu erheblichen Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt führen würde.
Eine Analyse von McKinsey prognostizierte, dass bis 2030 fast 12 Millionen Amerikaner in Berufen mit sinkender Nachfrage möglicherweise ihre Jobs wechseln müssen, da geschätzt wird, dass 30 Prozent der in den USA geleisteten Arbeitsstunden durch KI automatisiert werden könnten.
Doch Mira Murati bleibt optimistisch und sieht in der KI ein Mittel, um neue kreative Prozesse zu fördern.
ChatGPT erreicht bald „Intelligenz auf Doktorandenniveau“
Ein weiterer wichtiger Aspekt ihrer Aussagen betrifft die zukünftige Entwicklung von KI. Murati prognostizierte, dass die nächste Generation von ChatGPT bis Ende 2025 oder Anfang 2026 „Intelligenz auf Doktorandenniveau“ für bestimmte Aufgaben erreichen könnte. Diese Entwicklung könnte laut Murati weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Branchen haben.
Gleichzeitig unterstrich die CTO die Notwendigkeit, parallel zur technologischen Entwicklung auch Sicherheitsmaßnahmen voranzutreiben. Sie verglich dies mit dem Training eines schlaueren Hundes im Vergleich zu einem weniger intelligenten Hund. Dieser Vergleich soll die Wichtigkeit von Sicherheit und Intelligenz verdeutlichen.
Agentensysteme: KI arbeitet mit Menschen Hand in Hand
Die Möglichkeit, dass zukünftige KI-Systeme, auch „Agentensysteme“ genannt, miteinander und mit Menschen interagieren können, biete sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Diese Systeme könnten in Zukunft nahtlos mit Menschen zusammenarbeiten und dabei helfen, langwierige Aufgaben schneller zu bewältigen. Laut Golem sei diese Entwicklung bereits in einigen Unternehmen zu beobachten.
Urheberrechtsfragen bei KI-Inhalten
Trotz der positiven Aussichten gibt es auch Bedenken hinsichtlich des Urheberrechtsschutzes für KI-generierte Inhalte. Dies könnte Unternehmen dazu veranlassen, KI eher als Ausgangspunkt denn als Endprodukt zu nutzen. Golem erwähnt, dass die Debatte um KI und Arbeitsplätze weit über Kreativität hinausgeht, da auch große Technologieunternehmen wie Google und Intel planen, Teile ihrer Belegschaft durch automatisierte KI-Tools zu ersetzen.
Wie Business Insider berichtet, könnten ChatGPT und andere KI-Technologien bald in vielen Berufen menschliche Arbeit ersetzen. Vor allem diese zehn Berufe könnten dem Bericht zufolge besonders betroffen sein:
- Programmierer und Softwareentwickler: KI könnte einfache Programmieraufgaben übernehmen. Dadurch könnte die Notwendigkeit für Softwareentwickler sinken, da KI schneller arbeiten kann.
- Journalisten und Texter: KI kann große Mengen an Informationen verarbeiten und verständlich aufbereiten. Dies könnte Jobs im Medienbereich bedrohen, da KI eventuell schneller und effizienter Texte erstellen kann.
- Rechtsassistenten: In der Rechtsbranche werden viele Informationen verarbeitet. KI könnte hier unterstützen und einfache Aufgaben übernehmen, menschliche Beurteilung bleibt jedoch wichtig.
- Marktforschungsanalysten: KI ist gut darin, Daten auszuwerten und Trends vorherzusagen. Dies könnte Arbeitsplätze in der Marktforschung gefährden, da KI diese Aufgaben möglicherweise besser erledigen kann.
- Lehrer: KI könnte in Zukunft einfache Lehrfunktionen übernehmen. Lehrer wären dennoch für den persönlichen Austausch und die individuelle Betreuung von Schülern wichtig.
- Finanzanalysten und Finanzberater: Diese Berufe könnten von KI beeinflusst werden, da KI effektiv Marktrends analysieren und Anlageempfehlungen geben kann.
- Händler und Investmentbanker: KI könnte einfache finanzielle Analysen und Modelle erstellen, was bestimmte Aufgaben in der Finanzbranche automatisieren könnte.
- Grafikdesigner: KI-Programme können bereits schnell Bilder erzeugen. Dies könnte den Beruf des Grafikdesigners verändern, obwohl KI auch kreative Prozesse unterstützen kann.
- Buchhalter: KI könnte in der Buchhaltung einfache Aufgaben übernehmen und damit einige Jobs in diesem Bereich bedrohen.
- Kundenservice-Mitarbeiter: KI-basierte Chatbots werden immer häufiger als Kundendienstkanal genutzt und könnten bis 2027 für rund ein Viertel aller Unternehmen die Hauptanlaufstelle sein.
Was du dir merken solltest:
- Mira Murati, CTO bei OpenAI, betont, dass die Entwicklung von KI bis 2026 das Niveau eines Doktoranden erreichen könnte, was erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben kann.
- Sie sieht KI als ein kollaboratives Werkzeug, insbesondere in kreativen Bereichen, das menschliche Kreativität ergänzen und nicht ersetzen soll.
- Gleichzeitig unterstreicht Murati die Notwendigkeit, Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln, um Risiken zu minimieren, während KI in Unternehmen und bei der Automatisierung von Aufgaben zunehmend eingesetzt wird.
Bild: © Vecteezy
3 thoughts on “Mira Murati warnt: KI auf Doktorandenniveau könnte Millionen Arbeitsplätze gefährden”