Eltern beim Vorstellungsgespräch? Generation Z etabliert neuen Trend
Im Vorstellungsgespräch sollen sich Angehörige der Generation Z oft unprofessionell verhalten und Begleitpersonen mitbringen.
Im Vorstellungsgespräch treten Bewerber der Generation Z oft unsicher auf. Das ergab eine Umfrage der Jobplattform Monster in Zusammenarbeit mit YouGov Deutschland.
Laut Business Insider zeigt die Umfrage, dass nur wenige junge Bewerber in Deutschland ihre Eltern zum Vorstellungsgespräch mitbringen – im Gegensatz zu den USA. Dennoch mangelt es vielen an professionellem Auftreten. Acht Prozent der Befragten brachten schon einmal einen Freund mit. Sechs Prozent nahmen ein Elternteil und fünf Prozent ihren Partner oder ihre Partnerin mit. Nur 59 Prozent der Gen Z stellten sich bisher immer allein dem Vorstellungsgespräch. Bei den über 28-Jährigen waren es dagegen 79 Prozent.
Begleitpersonen als Hindernis
Laut Business Insider kommt die Mitnahme von Begleitpersonen bei Arbeitgebern nicht gut an. Rund ein Drittel der befragten Firmenvertreter (32 Prozent) lehnen Bewerber mit Begleitung direkt ab. Weitere 39 Prozent bewerten solche Kandidaten schlechter. Nur zehn Prozent lassen sich davon nicht beeinflussen.
Weibliche Führungskräfte zeigen mehr Nachsicht. Während 33 Prozent der Männer begleitete Kandidaten direkt ausschließen, sind es bei den Frauen nur 27 Prozent. Auch finden 33 Prozent der weiblichen Führungskräfte, dass eine Begleitung negativ auf die Einstellungsentscheidung wirkt. Bei den Männern liegt dieser Anteil mit 41 Prozent höher.
Weitere Probleme der Gen Z
Vielen jungen Bewerbern soll es an Vorbereitung und Professionalität mangeln. Insgesamt 35 Prozent der Arbeitgeber erleben unvorbereitete Kandidaten. 29 Prozent bemängeln unrealistische Gehaltsvorstellungen. Unpassende Bekleidung kritisieren 24 Prozent. Zudem halten 26 Prozent der Bewerber den Augenkontakt nicht aufrecht, und sieben Prozent weigern sich, in virtuellen Interviews ihre Kamera anzuschalten.
Empfehlungen der Experten
Laetitia Boidevaix, Head of Marketing DACH bei Monster Germany, rät jungen Bewerbern, ihre Unsicherheit offen anzusprechen und nach Feedback zu fragen. Sie findet es in Ordnung, eine vertraute Begleitperson zum Unternehmensstandort mitzunehmen, das Gespräch solle jedoch allein stattfinden. „Gute Vorbereitung ist unabdingbar, die passende Kleiderwahl beispielsweise kann man im Vorfeld durch Recherche ausloten“, sagt sie.
Boidevaix betont auch, dass ein wenig Nachsicht bei besonders jungen Kandidaten förderlich ist. Zeigt der Bewerber sich jedoch gänzlich unselbstständig oder mischt sich die Begleitperson unangemessen ein, sollte man das Gespräch beenden.
Der Einstieg in die Arbeitswelt
Berufseinsteiger stehen heute vor großen Herausforderungen. Fehlende persönliche Berührungspunkte mit der Arbeitswelt und eine unsichere Wirtschaftslage erschweren den Einstieg. Boidevaix rät dazu, öfter ins kalte Wasser zu springen und Unsicherheiten offen anzusprechen. Dies fördert den Lernprozess und führt zu besseren Ergebnissen in künftigen Bewerbungsprozessen.
Was du dir merken solltest:
- Die Umfrage von Monster und YouGov zeigt, dass viele Bewerber der Generation Z unsicher bei einem Vorstellungsgespräch auftreten und häufig Begleitpersonen mitbringen, was von Arbeitgebern oft negativ bewertet wird.
- Es mangelt jungen Bewerbern oft an Professionalität und Vorbereitung; häufig kritisieren Arbeitgeber unpassende Bekleidung, unrealistische Gehaltsvorstellungen und fehlenden Augenkontakt.
- Experten empfehlen jungen Bewerbern, ihre Unsicherheiten offen anzusprechen, sich gut vorzubereiten und das Gespräch ohne Begleitperson zu führen, um ihre Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung zu verbessern.
Bild: © Unsplash
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