Angst im Job? Was du tun kannst, um sie zu überwinden

Anlässlich des World Mental Health Day 2024: Tipps, wie Angst im Job bewältigt werden kann – Stressauslöser erkennen, Routinen etablieren, Pausen nutzen.

Angst im Job

Angst im Job kann durch hohe Arbeitsbelastung, fehlende Kontrolle und belastende zwischenmenschliche Beziehungen entstehen. © Vecteezy

Der World Mental Health Day am 10. Oktober steht dieses Jahr unter dem Motto „Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz“. Stress und Angst sind im Arbeitsalltag zunehmend verbreitet. Diese Probleme werden durch hohe Arbeitsbelastungen, strenge Deadlines und stetigen Leistungsdruck verstärkt. Daher ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die eigene mentale Gesundheit zu schützen und Angst im Job zu vermeiden.

Laut dem George Institute for Global Health India tragen mehrere Faktoren zu Angst im Job bei. Dazu gehören unter anderem lange Arbeitszeiten, unerfüllbare Erwartungen, fehlende Anerkennung und mangelnde Beteiligung. Außerdem spielen unzureichende Arbeitsbedingungen, schlechte zwischenmenschliche Beziehungen und ineffektive Führung ebenfalls eine große Rolle. Zudem können Konflikte zwischen den Anforderungen des Berufs- und Privatlebens, sexuelle Belästigung und Mobbing am Arbeitsplatz zu zusätzlichen Belastungen führen.

Hohe Belastung durch Stress

Eine Umfrage von Mental Health America ergab, dass 83 Prozent der Beschäftigten aufgrund ihrer Arbeit emotional erschöpft sind. Fast neun von zehn Arbeitnehmern berichteten, dass jobbedingter Stress ihre psychische Gesundheit beeinflusst. Onlymyhealth nennt diese Zahlen alarmierend: Sie verdeutlichten dringenden Handlungsbedarf in der Arbeitswelt.

Um mit dieser Art von Stress umzugehen, hat die Therapeutin Archana Singhal, Gründerin von Mindwell Counsel, mehrere effektive Strategien parat. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Identifikation von Stressauslösern. „Jeder Mensch reagiert anders auf bestimmte Auslöser“, erklärte Singhal. Beispielsweise könnten enge Deadlines oder schwierige Gespräche mit Kollegen bei manchen Menschen zu erheblicher Angst führen. Ein erster Schritt sei es, diese Auslöser bewusst zu erkennen und ihnen gezielt zu begegnen.

Routinen und soziale Unterstützung

Singhal betonte außerdem die Wichtigkeit einer strukturierten Tagesroutine. Ein gut organisierter Arbeitstag hilft, das Chaos zu verringern und die Kontrolle zu behalten. Wer klare Prioritäten setzt und Aufgaben in überschaubare Schritte unterteilt, kann sich besser auf einzelne Tätigkeiten konzentrieren, ohne sich mental zu überfordern. Dies wiederum wirkt sich positiv auf das Stresslevel aus.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist laut Singhal die soziale Unterstützung im Arbeitsumfeld. Gespräche mit Kollegen, denen man vertraut, können helfen, Stress abzubauen und das Gefühl der Isolation zu verringern. Laut der Anxiety and Depression Association of America ist das Gefühl, verstanden und unterstützt zu werden, ein wichtiger Faktor, um mit Angstzuständen besser umzugehen.

Regelmäßige Bewegung

Regelmäßige körperliche Aktivität ist ebenfalls von großer Bedeutung, um den mentalen Stress zu verringern. Sport setzt Endorphine frei, die das Wohlbefinden steigern und Angstgefühle reduzieren. Singhal empfiehlt, in der Mittagspause kurze Spaziergänge zu machen oder Yoga in den Alltag zu integrieren. So könne man nicht nur den Geist beruhigen, sondern auch neue Energie tanken.

Pausen und Achtsamkeit

Kurze Pausen während des Arbeitstages sind eine weitere wichtige Methode, um den Kopf frei zu bekommen. Singhal weist darauf hin, dass auch kleine Aktivitäten, wie ein kurzer Spaziergang oder das Hören von Musik, helfen können, den Druck zu reduzieren und die Konzentration nach der Pause zu steigern. Wichtig sei es, regelmäßig kurze Auszeiten zu nehmen, um mental nicht zu erschöpfen.

Neben den Pausen spielt auch die Achtsamkeit eine große Rolle. Singhal erklärte: „Meditation und Achtsamkeit können wahre Wunder wirken, um die Gedanken zu beruhigen und sich besser auf den Moment zu konzentrieren.“ Durch einfache Atemübungen oder geführte Meditation können Arbeitnehmer lernen, ihre Stressreaktionen besser zu kontrollieren.

Professionelle Hilfe suchen

Trotz dieser Maßnahmen gibt es Fälle, in denen die Angst im Job zu groß wird, um sie allein zu bewältigen. Wenn die Angstzustände das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, ist es ratsam, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Viele Unternehmen bieten Programme an, die Beratungsdienste zur Verfügung stellen. Diese können helfen, individuelle Bewältigungsstrategien zu entwickeln und langfristig besser mit Stress umzugehen.

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Laut Archana Singhal kann psychologische Hilfe oft den Unterschied machen: „Ein Gespräch mit einem Experten kann helfen, Ängste besser zu verstehen und wirksame Lösungswege zu finden.“ Mitarbeiter sollten sich nicht scheuen, diese Angebote wahrzunehmen.

Expertenrat für den Alltag

Letztlich geht es darum, eine Balance zu finden und auf sich selbst zu achten. Die Betonung liegt darauf, sich präventiv um das eigene Wohlbefinden zu kümmern und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Nur so kann langfristig eine gesunde Arbeitsatmosphäre geschaffen werden.

Was du dir merken solltest:

  • Angst im Job wird durch Faktoren wie hohe Arbeitsbelastung, mangelnde Kontrolle und schlechte zwischenmenschliche Beziehungen verstärkt. 
  • Stressbewältigung umfasst das Erkennen von Auslösern, die Etablierung von Routinen und regelmäßige Pausen. 
  • Soziale Unterstützung und professionelle Hilfe können helfen, mit extremer Arbeitsplatzangst umzugehen und langfristig psychische Gesundheit zu fördern.

Bild: © Vecteezy

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