Wie Kamala Harris die Klimapolitik der USA verändern könnte
Kamala Harris tritt nach Joe Bidens Rückzug als Präsidentschaftskandidatin an und könnte die Klimapolitik der USA weitreichend verändern.
Nach intensiven Wochen voller Spekulationen und starkem Druck seitens der Demokratischen Partei hat Präsident Joe Biden verkündet, sich aus dem Rennen um die Präsidentschaft zurückzuziehen. Das macht Vizepräsidentin Harris zur bevorzugten Kandidatin der Demokraten für die Präsidentschaftswahlen 2024. Kamala Harris, bekannt für ihr Engagement in der Klimapolitik, könnte die Umweltpolitik der USA entscheidend prägen.
Am vergangenen Sonntag erklärte Biden, dass er sich zugunsten seiner Aufgaben als Präsident zurückziehe und Harris seine volle Unterstützung habe. „Es ist im besten Interesse meiner Partei und des Landes, dass ich zurücktrete und mich vollständig auf meine Pflichten als Präsident konzentriere,“ schrieb Biden in einem Brief.
Kurz darauf bestätigte Harris ihre Kandidatur und betonte ihre Entschlossenheit, die Nominierung zu gewinnen.
Harris‘ Engagement für den Klimaschutz als Vizepräsidentin
Bereits während ihrer Amtszeit als Vizepräsidentin setzte sich Harris intensiv für Umweltpolitik ein. Die Non-Profit-Medienorganisation Grist sammelte mehrere Beispiele, die dies bekräftigen. So forderte Kamala Harris etwa 20 Milliarden Dollar für den Greenhouse Gas Reduction Fund der Environmental Protection Agency (EPA) und förderte aktiv den Inflation Reduction Act (IRA), das umfangreichste Klimagesetz in der Geschichte der USA. Harris war auch die ranghöchste US-Beamtin bei den internationalen Klimaverhandlungen in Dubai im letzten Jahr, wo sie die Verdopplung der Energieeffizienz und eine Verdreifachung der Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 ankündigte.
Ihre Rolle im Senat und frühere Initiativen
Als US-Senatorin war Harris eine frühe Unterstützerin des im Jahr 2019 erstmals vorgestellten Green New Deal, berichtet ABC News. Dieser sieht den Übergang zu 100 Prozent sauberer Energie innerhalb eines Jahrzehnts vor, umfasst Jobgarantien für entlassene Arbeiter und fordert ein nationales Gesundheitssystem. Harris‘ eigenes Klimaprogramm aus dem gleichen Jahr sah vor, 10 Billionen Dollar zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen auszugeben und bis 2045 eine CO2-neutrale Wirtschaft zu erreichen.
Bereits als Bezirksstaatsanwältin von San Francisco gründete Harris eine Umweltschutz-Einheit, die sich mit Umweltverbrechen in benachteiligten Gemeinden befasste. Diese Einheit verfolgte Unternehmen, die gegen Umweltschutzgesetze verstießen. In ihrer späteren Rolle als kalifornische Generalstaatsanwältin erwirkte sie unter anderem eine 86-Millionen-Dollar-Einigung mit Volkswagen wegen Manipulationen bei Emissionstests und eine Klage gegen ExxonMobil wegen falscher Angaben zu Klimarisiken.
Harris‘ Pläne für die Zukunft
Harris hat angekündigt, die Klimakrise zu einer nationalen Sicherheitspriorität zu machen und unterstützt das Pariser Klimaabkommen. Sie plant, eine unabhängige Stelle für Klimagerechtigkeit einzurichten. Außerdem will sie eine „Klima-Verschmutzungsgebühr“ einführen, um Unternehmen für ihre Emissionen zur Verantwortung zu ziehen. Zudem sprach sie sich gegen Fracking und Offshore-Bohrungen aus und versprach, fossile Brennstofflizenzen auf öffentlichen Landflächen zu verbieten. Angesichts der drohenden Rücknahme vieler Umweltmaßnahmen durch Donald Trump, falls er gewählt werden sollte, steht Harris hier vor einer bedeutenden Herausforderung.
Doch obwohl Harris Bidens Unterstützung genießt, ist ihre Nominierung noch nicht gesichert. Weniger als 30 Tage vor dem Demokratischen Nationalkonvent müssen die Delegierten der Partei entscheiden, ob sie Harris zur Kandidatin wählen oder eine offene Konvention abhalten.
Was du dir merken solltest:
- Kamala Harris tritt nach Joe Bidens Rückzug als Präsidentschaftskandidatin 2024 an und plant weitreichende Maßnahmen für die Klimapolitik.
- Sie unterstützt den Green New Deal und will eine klimaneutrale Wirtschaft bis 2045 erreichen.
- Harris setzt auf Umweltgerechtigkeit und plant eine unabhängige Stelle zur Überwachung von Klimaschutzmaßnahmen.
Bild: © Gage Skidmore via Wikimedia unter CC BY-SA 2.0
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