Neue Studie belegt: Glücklicher ist, wer auf sein Bauchgefühl hört
Entscheidungen aus dem Bauchgefühl heraus zu treffen, hebt die Laune: Zu dieser Erkenntnis kam eine Studie der HMU Potsdam.
Eine neue Studie der Health and Medical University Potsdam zeigt, dass intuitive Entscheidungen – das, was wir gerne als „Bauchgefühl“ bezeichnen – die Stimmung positiv beeinflussen können. Laut Carina Remmers und ihrem Forschungsteam sei dies auf eine komplexe Informationsverarbeitung zurückzuführen, die auch persönliche Erfahrungen berücksichtigt.
Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, nahmen 250 Personen an einem zweiwöchigen Experiment teil. Den Teilnehmern wurde zufällig vorgegeben, ob sie Entscheidungen – diese betrafen alltägliche Situationen wie Essenszeiten oder Sportaktivitäten – intuitiv oder wohlüberlegt treffen sollten. Im Anschluss sollten sie über vier Dinge Auskunft geben:
- Ihre Stimmung, nachdem sie die Entscheidung getroffen haben
- Wie leicht ihnen die Entscheidung gefallen ist
- Wie zufrieden sie mit dieser sind
- Wie sehr die von ihnen getroffene Entscheidung mit ihren üblichen Präferenzen übereinstimmte
Auf diese Art und Weise konnten rund 7.000 Entscheidungen auf ihre Auswirkungen hin analysiert werden.
Intuitive Entscheidungen fallen leichter und machen glücklicher
Bei dieser Analyse stellten Carina Remmers und ihr Team fest, dass bereits das Treffen von Entscheidungen – egal, ob aus dem Kopf oder Bauchgefühl heraus – die Stimmung signifikant verbesserte. Allerdings heben intuitive Entscheidungen die Stimmung stärker an als analytische.
Das liegt zum einen daran, dass Menschen ihre aus dem Bauchgefühl heraus getroffenen Entscheidungen mehr mögen: Das intuitive Entscheiden basiert schließlich auf persönlichen Präferenzen und Lebenserfahrungen. Dieser Umstand macht es uns leichter, solche Entscheidungen zu treffen. Noch dazu ist bei Entscheidungen aus dem Bauchgefühl heraus die Wahrscheinlichkeit höher, sie auch tatsächlich umzusetzen, was ebenfalls zur besseren Stimmung beiträgt.
Warum man seinem Bauchgefühl nicht blind vertrauen sollte
Laut der Tagesschau möchte Remmers‘ Team in zukünftigen Studien untersuchen, in welchen Situationen das positive Gefühl nach intuitiven Entscheidungen kritisch betrachtet werden sollte. Besonders im Kontext von Fake News können intuitive Entscheidungen nämlich äußerst problematisch werden, gerade weil sie auf persönlichen Lebenserfahrungen basieren. Aber nur, weil eine Information in unser subjektives Weltbild passt und daher unserem Bauchgefühl nach zu urteilen richtig zu sein scheint, heißt das nicht, dass sie auch tatsächlich der Wahrheit entspricht.
Wie die Psychologie von Entscheidungen bei Depressionen helfen könnte
Die Erkenntnisse aus der Studie könnten auch in der Therapie von Menschen mit Depressionen angewendet werden. Depressive Menschen haben oft Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen: Ein Weg, ihre Stimmung zu verbessern, könnte etwa sein, sie darin zu fördern, ihrem Bauchgefühl stärker zu vertrauen.
Was du dir merken solltest:
- Eine Studie der Health and Medical University Potsdam zeigt, dass intuitive Entscheidungen die Stimmung verbessern.
- Menschen mögen intuitive Entscheidungen mehr, da sie auf persönlichen Erfahrungen basieren.
- In der Therapie von Depressionen könnten diese Erkenntnisse helfen, Patienten zu ermutigen, ihrem Bauchgefühl zu vertrauen.