Microsoft prophezeit autonome KI-Modelle in zwei Jahren

In zwei Jahren sollen KI-Modelle autonom arbeiten können – das ist besonders für Start-ups interessant.

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Mustafa Suleyman erwartet, dass KI-Modelle in zwei Jahren weitgehend eigenständig arbeiten können. © Wikimedia

Mustafa Suleyman, CEO of AI bei Microsoft, skizzierte in einem Podcast mit Investor Seth Rosenberg die Zukunft autonomer KI. Er glaubt, dass diese in zwei Jahren weitgehend autonom agieren kann. Für konstante Präzision benötigten die Systeme jedoch zwei weitere Modellgenerationen und eine 100-fach höhere Rechenleistung.

Suleyman erklärte, dass KI-Agenten bald in eng umgrenzten Anwendungsfällen selbstständig Aktionen ausführen. Der Nutzer müsse dann nicht mehr jeden Schritt überwachen. Er betonte, dass die Modelle nicht nur elegant formulieren, sondern für jede Anfrage einen exakt passenden Funktionsaufruf generieren müssen.

Autonomie erfordert mehr Präzision

Aktuell liegt die Genauigkeit der Modelle bei etwa 80 Prozent. Suleyman hält dies für unzureichend für zuverlässiges Handeln in neuen Anwendungen. Der Endnutzer benötige eine Genauigkeit von 99 Prozent, um einen Vertrauensverlust zu vermeiden. „Es geht nicht um neue Fähigkeiten, sondern um eine genauere Zuordnung zwischen Prompt und Ausgabe,“ sagte er.

Suleyman schätzt, dass die Modelle dafür 100-mal mehr Rechenleistung benötigen. Dies entspreche dem Niveau von GPT-6, dem übernächsten KI-Modell von OpenAI nach GPT-4 und GPT-5. Die Entwicklung werde voraussichtlich noch zwei Jahre dauern, berichtete Suleyman laut the decoder.

Einsatzgebiete und Grenzen der KI

Laut Suleyman bieten Anwendungsbereiche, in denen eine gewisse Ungenauigkeit akzeptabel ist, die besten Erfolgsaussichten. Er nannte die juristische Fallrecherche als Beispiel, wo es oft mehrere vertretbare Antworten gibt. In Bereichen wie der Medizin, in denen präzise Antworten überlebenswichtig sind, hält er den Einsatz von KI derzeit noch für zu anspruchsvoll.

Er warnt vor vollständiger Autonomie, bei der ein KI-System eigene Pläne entwirft und Ressourcen beschafft. Suleyman sieht dies als gefährlich und regulierungsbedürftig.

Erfolgsgeheimnis: Hochwertige Daten

Suleyman glaubt, dass die Größe der Modelle an Bedeutung verliert. Er verweist auf Microsofts Open-Source-Modell Phi 3, das hinsichtlich des Inferenz-Aufwands 100-mal kleiner ist als die derzeit besten Modelle. Obwohl es nicht so gut wie die Spitzenmodelle ist, soll es mindestens so gut oder besser als GPT-3.5 abschneiden.

Statt der Anzahl der Parameter sieht Suleyman die Qualität der Daten als entscheidenden Faktor. OpenAI-CEO Sam Altman sagte kürzlich, dass es künftig darum gehe, aus weniger Daten mehr zu lernen. Das eröffnet gerade für Start-ups Chancen, da sie auch mit kleineren, aber gut trainierten Modellen erfolgreich sein können.

Suleyman rät jungen Unternehmen, sich auf qualitativ hochwertige Trainingsdaten zu konzentrieren. Dazu gehört, menschliche Experten zu schulen, um das richtige Feedback für das Training der Modelle zu geben. Seine von Microsoft übernommene KI-Firma Inflection setzte bei der Entwicklung des Chatbots Pi auf ein strenges Auswahlverfahren für diese „KI-Lehrer.“

Das ganze Gespräch mit Investor Seth Rosenberg und Mustafa Suleyman auf YouTube.

Was du dir merken solltest:

  • Mustafa Suleyman, CEO für KI bei Microsoft, prognostiziert, dass autonome KI-Modelle in zwei Jahren weitgehend selbstständig agieren werden, jedoch zwei weitere Modellgenerationen und 100-fach mehr Rechenleistung für konstante Präzision benötigen.
  • Er betont, dass eine Genauigkeit von 99 Prozent entscheidend für das Vertrauen der Nutzer und die Zuverlässigkeit in neuen Anwendungen ist.
  • Suleyman sieht die Qualität der Trainingsdaten als entscheidenden Faktor anstelle der Modellgröße und empfiehlt Start-ups, sich auf hochwertige Daten und Expertenfeedback zu konzentrieren.

Bild: © Christopher Wilson via Wikimedia unter CC BY 4.0

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