Wall-Street-Analystin warnt Lehrer der Gen Z: Vertrauen auf dem Tiefpunkt
Mary Meeker prognostiziert signifikante Änderungen im Bildungsbereich durch KI, die Lehrer und das Schülervertrauen beeinflussen.
Die ehemalige Wall-Street-Analystin und Venture-Capitalist Mary Meeker prognostiziert in ihrem jüngsten Bericht für Bond Capital bedeutende Veränderungen in der Bildungsbranche. Die Generation Z zeigt großes Interesse am Lehrberuf, doch Meeker warnt vor falschen Erwartungen: Die Universität der Zukunft werde sich stark von der heutigen unterscheiden.
Wir leben in einer unglaublich spannenden Zeit der technologischen Innovation, die nicht aufgehalten werden kann.
Mary Meeker
Meeker ist auch bekannt als die „Queen of the Net“: Ein Titel, der ihr in den späten 1990er-Jahren verliehen wurde. Sie war eine der ersten Personen, die sich mit dem Einfluss des Internets auf das Alltagsleben der Menschen beschäftigt hat – eine Tätigkeit, die sie mit ihren jährlichen Berichten zu den Internet-Trends bis in das Jahr 2019 fortgeführt hat.
Lehrer-Schüler-Vertrauen an einem Tiefpunkt
Meeker verweist auf Forschungsergebnisse, die zeigen, dass das Vertrauen in Lehrkräfte bereits stark abnimmt. Meeker sagt voraus, dass sich dies nur weiter verschlechtern werde. Aufgrund des schnell wachsenden Umfangs und der Zugänglichkeit von Informationen im Internet hätten es Lehrer zukünftig schwerer, als Autoritäten wahrgenommen zu werden. Schüler würden Meinungen nicht mehr blind glauben. „Das Vertrauen in Autorität und Institutionen ist grundlegend für eine zivile Gesellschaft, und dieses Vertrauen zu verdienen und wieder zu verdienen, stellt eine Herausforderung und eine Chance dar“, so Meeker.
KI könnte Lehrkräfte entlasten
Trotz der Herausforderungen sieht Meeker auch positive Aspekte durch den Einsatz von KI im Bildungsbereich. Sie betont, KI könne Lehrern helfen, sich mehr auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren, indem sie zeitaufwändige Aufgaben wie das Korrigieren von Hausaufgaben und das Erstellen von Unterrichtsplänen übernimmt. KI-basierte Unterrichtspläne würden zudem individueller gestaltet, da sie die Leistung, Lernstile und Wissenslücken der Schüler analysieren können.
Lehrer hätten so mehr Zeit, sich auf die menschlichen Aspekte ihres Berufs zu konzentrieren. „Die KI verspricht eine neue Kunst des Lehrens, die die Fähigkeit der Schüler zum Denken und Argumentieren verbessert, während die KI mehr von der Verarbeitung übernimmt“, erläutert Meeker. Sie stellt sich vor, wie Lehrer durch Technologie in die Lage versetzt werden, eher als Cheerleader und Coach zu fungieren, was das Klassenzimmer einladender machen würde.
Ihren kompletten Bericht kannst du hier nachlesen.
Was du dir merken solltest:
- Mary Meeker, eine ehemalige Wall-Street-Analystin und als „Queen of the Net“ bekannt, prognostiziert in ihrem aktuellen Bericht signifikante Veränderungen im Bildungsbereich. Sie betont dabei besonders die Herausforderungen und Chancen, die die Zukunft für die Lehrkräfte der Generation Z bereithält.
- Durch den schnellen Anstieg der Informationsmenge und -zugänglichkeit wird das Lehrer-Schüler-Vertrauen weiter abnehmen. Schüler hinterfragen Meinungen und Autoritäten zunehmend kritisch.
- Künstliche Intelligenz könnte Lehrkräfte wesentlich entlasten, indem sie repetitive Aufgaben wie das Korrigieren von Hausaufgaben übernimmt. Dies ermöglicht es Lehrern, sich stärker auf die individuelle Förderung und die persönlichen Aspekte des Lehrens zu konzentrieren.
Bild: © James Duncan Davidson/O’Reilly Media, Inc. via Wikimedia Commons unter CC BY 2.0