Moos für den Mars: Forscher entdecken überraschende Überlebenskünstler

Forscher haben ein widerstandsfähiges Moos entdeckt, das auf dem Mars überleben könnte. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Moos-Art „Syntrichia caninervis“ nicht nur unter extremen Bedingungen gedeihen kann, sondern sich auch regeneriert. Die Pflanze wächst auf der Erde in der Antarktis und in Wüsten, also an Orten, die ebenfalls lebensfeindlich sind. Dies geht aus einer Studie chinesischer Wissenschaftler hervor, die im Fachblatt „The Innovation“ veröffentlicht wurde.

Die Forscher schufen eine Umgebung, die jener des Mars in vielen Parametern ähnelt, wie etwa Temperatur und Strahlung. Dabei konnte das Moos sich von fast vollständiger Austrocknung erholen. Es überstand bis zu fünf Jahre bei -80 °C und bis zu 30 Tage bei -196 °C. Auch Gammastrahlen konnten der Pflanze nichts anhaben. Gewisse Dosen der Strahlung förderten sogar das Wachstum.

Überlebenskünstler Moos

Laut dem Guardian hoffen die Wissenschaftler, das Moos in Zukunft auf den Mond oder Mars zu bringen. Dies soll die Forschung weiter vorantreiben. Professor Stuart McDaniel von der University of Florida, der nicht an der Studie beteiligt war, erklärte, dass die Idee der Forscher durchaus Hand und Fuß habe. Da Pflanzen Kohlendioxid und Wasser in Sauerstoff und Kohlenhydrate umwandeln, sei die „Kultivierung von Landpflanzen […] ein wichtiger Bestandteil jeder langfristigen Weltraummission“.

Das Wüstenmoos ist zwar nicht essbar, kann aber dabei helfen, auch andere Pflanzen zu kultivieren. Ein weiterer Vorteil des Mooses: Es kann den strapaziösen Flug durchs Weltall besser überstehen als viele andere Pflanzen.

Langfristige Mars-Missionen

Auch wenn die Studie erste Ansätze für die Kultivierung von Pflanzen auf dem Mars bietet, wird es noch dauern, bis sich solche Experimente auch unter realen Bedingungen durchsetzen lassen. Derzeit konzentrieren sich die Anstrengungen der Weltraumnationen ohnehin erst einmal auf den Mond. Dort sollen in Zukunft auch wieder Menschen landen.

Die dünne Atmosphäre des Mars bietet keinen ausreichenden Schutz vor kosmischer Strahlung und extremen Temperaturen. Zudem fehlen die notwendigen technologischen Fortschritte und Ressourcen, um eine nachhaltige Lebensunterstützung auf dem Mars zu gewährleisten. Die Entdeckung des Mooses könnte jedoch einen wichtigen Schritt in Richtung Mars-Kolonisation darstellen.

Was du dir merken solltest:

• Forscher haben herausgefunden, dass das Moos „Syntrichia caninervis“ unter marsähnlichen Bedingungen überleben und sich regenerieren kann, was es zu einem möglichen Kandidaten für die Unterstützung langfristiger Weltraummissionen macht.
• Die Studie zeigte, dass das Moos extreme Temperaturen und Strahlung tolerieren kann und damit einen potenziellen Nutzen für die Kultivierung anderer Pflanzen im Weltraum bietet.
• Obwohl die Forschung vielversprechend ist, bleiben technologische und infrastrukturelle Herausforderungen bestehen, bevor eine nachhaltige Pflanzenkultivierung auf dem Mars realisierbar wird.

Bild: © Vecteezy