Neujahrsvorsätze 2026: Ausgerechnet Gen Z will weniger am Smartphone sein

Die Neujahrsvorsätze 2026 ändern sich: Gen Z setzt laut FOM-Umfrage auf Stressabbau und weniger Smartphone-Zeit statt strikter Verzichtsziele.

Junge Frau am Smartphone

Die Umfrage der FOM Hochschule zeigt, dass viele Menschen in Deutschland für 2026 mehr Ruhe und Entspannung anstreben, während vor allem die Generation Z ihre Bildschirmzeit reduzieren möchte. © Unsplash

Der Jahreswechsel ist für viele Menschen ein Moment zur Neuorientierung. Für das kommende Jahr zeichnet sich dabei ein klarer Trend ab. Die Neujahrsvorsätze 2026 setzen weniger auf Verzicht und Selbstdisziplin. Stattdessen geht es um Entlastung. Stress soll sinken, Zeit besser genutzt, der eigene Rhythmus geschützt werden. Diese Entwicklung betrifft nicht nur einzelne Gruppen, sondern zieht sich durch alle Altersklassen.

Besonders deutlich zeigt sich der Wandel bei jungen Erwachsenen. Ausgerechnet jene Generation, die mit Smartphone, sozialen Medien und ständiger Erreichbarkeit aufgewachsen ist, plant bewusst etwas kürzer zu treten. Weniger Bildschirmzeit, mehr Ruhe, klarere Prioritäten. Gleichzeitig bleiben Leistungsziele präsent. Karriere, Weiterbildung und berufliches Vorankommen verlieren nicht an Bedeutung. Der Unterschied liegt im Umgang mit Energie und Aufmerksamkeit.

Neujahrsvorsätze 2026 rücken mentale Entlastung in den Mittelpunkt

Grundlage dieser Einordnung ist eine aktuelle Umfrage der FOM Hochschule. Mehr als 2.000 Erwachsene ab 18 Jahren gaben an, welche Vorsätze sie sich für 2026 vorgenommen haben. Die Ergebnisse liefern ein klares Bild.

An erster Stelle steht der Wunsch, Stress zu vermeiden oder abzubauen. Mehr als jede zweite befragte Person nennt dieses Ziel. Auf den weiteren Plätzen folgen mehr Bewegung sowie mehr Zeit für Familie und Freunde. Auch gesündere Ernährung und bewusste Auszeiten spielen eine wichtige Rolle. Klassische Vorsätze wie Abnehmen rutschen dagegen deutlich nach hinten.

Weniger präsent sind Ziele, die lange als selbstverständlich galten. Alkohol reduzieren oder mit dem Rauchen aufhören nennen nur noch wenige. Auch Umwelt- und Klimaschutz tauchen seltener auf der Vorsatzliste auf als in früheren Jahren. Persönliche Belastungen und der Wunsch nach mehr Kontrolle über den eigenen Alltag dominieren.

Frage: Welche guten Vorsätze haben Sie sich für das Jahr 2026 vorgenommen?
Die Grafik zeigt, welche guten Vorsätze Menschen für das Jahr 2026 nennen, darunter vor allem Stressabbau, mehr Bewegung und weniger Zeit am Smartphone. © fom−ifes.de

Gen Z zieht beim Smartphone bewusst Grenzen

Besonders aufschlussreich ist der Blick auf die Generation Z, also Menschen zwischen 18 und 28 Jahren. Mehr als ein Drittel dieser Altersgruppe plant, 2026 weniger Zeit am Handy oder in sozialen Medien zu verbringen. Dieser Wert liegt deutlich über dem der älteren Generationen.

Das überrascht, weil junge Erwachsene oft als besonders digital gelten. Dauer-Online-Sein gehört für viele zum Alltag. Umso bemerkenswerter ist der Wunsch nach Abstand. Er wirkt wie eine Reaktion auf permanente Ablenkung, Vergleichsdruck und mentale Erschöpfung.

Gleichzeitig bleibt der Ehrgeiz hoch. Viele junge Menschen wollen beruflich vorankommen oder sich gezielt weiterqualifizieren. Karriere und Selbstschutz schließen sich nicht aus. Beide Ziele laufen parallel. Es geht nicht um Rückzug, sondern um einen bewussteren Umgang mit Zeit und Leistungsfähigkeit.

Ältere Generationen setzen andere Akzente

Mit zunehmendem Alter verschieben sich die Prioritäten. In der Generation X und bei den Boomern verliert das Thema Bildschirmzeit fast vollständig an Bedeutung. Stattdessen rücken andere Aspekte stärker in den Fokus. Sparsamer leben, finanzielle Sicherheit und in Teilen auch Umweltbewusstsein spielen hier eine größere Rolle.

Berufliche Ambitionen nehmen ab. Einen neuen Job oder den nächsten Karriereschritt planen nur noch wenige. Stressabbau bleibt jedoch auch in diesen Altersgruppen ein zentrales Anliegen. Die Belastungen unterscheiden sich, das Bedürfnis nach Entlastung bleibt bestehen.

Vorsätze für das Jahr 2026 nach Generationen
Die Grafik zeigt, wie sich die Vorsätze für das Jahr 2026 zwischen den Generationen unterscheiden, etwa beim Wunsch nach weniger Smartphone-Zeit, mehr Ruhe oder beruflichem Vorankommen. © fom−ifes.de

Frauen planen bewusster Zeit für sich ein

Über alle Altersgruppen hinweg nehmen sich Frauen häufiger vor, 2026 mehr Zeit für sich selbst einzuplanen. Auch beim Thema Stressabbau liegen sie vorn. Besonders deutlich fällt der Unterschied bei jungen Erwachsenen aus. In der Generation Z plant etwa jede zweite Frau gezielt mehr Zeit für sich selbst. Bei den gleichaltrigen Männern ist es ein deutlich kleinerer Teil. Ähnlich groß ist der Abstand beim Wunsch nach weniger Stress.

Diese Zahlen deuten auf unterschiedliche Belastungen und Erwartungen hin. Viele junge Frauen reagieren stärker auf Daueranspannung und mentale Erschöpfung. Selbstfürsorge wird bewusst zum Vorsatz.

Vorsätze für das Jahr 2026 nach Geschlecht
Die Grafik zeigt, welche Vorsätze Frauen und Männer für das Jahr 2026 verfolgen und wie sich ihre Prioritäten bei Stressabbau, Selbstfürsorge und Alltagszielen unterscheiden. © fom−ifes.de

Warum klassische Vorsätze an Bedeutung verlieren

Alkohol- oder Rauchverzicht stehen für die Mehrheit nicht mehr im Vordergrund. Auch nachhaltige Ernährung oder Klimaschutz rangieren weit unten. Selbst unter älteren Befragten erreicht dieses Thema nur einen begrenzten Stellenwert.

Die Umfrage enthält auch Daten zu vergangenen Vorsätzen. Knapp die Hälfte der Befragten hatte sich für 2025 Ziele gesetzt. Nur ein kleiner Teil hielt diese bis zum Jahresende ein. Viele gaben an, ihre Vorsätze nur einige Monate verfolgt zu haben. Andere scheiterten früh. Diese Erfahrungen prägen offenbar die Auswahl neuer Ziele. Statt radikaler Veränderungen stehen realistische Anpassungen im Vordergrund. Weniger Stress, etwas weniger Bildschirmzeit oder mehr Pausen lassen sich leichter umsetzen als strikte Verbote.

Kurz zusammengefasst:

  • Neujahrsvorsätze 2026 fallen anders aus: Statt Verzicht und Disziplin stehen Stressabbau, mentale Entlastung und ein besserer Umgang mit Zeit im Mittelpunkt, generationenübergreifend.
  • Ausgerechnet die Generation Z setzt neue Akzente: Viele junge Erwachsene wollen weniger Zeit am Smartphone verbringen und gleichzeitig beruflich vorankommen, Gesundheit und Leistung werden bewusst miteinander verbunden.
  • Klassische Vorsätze verlieren an Bedeutung: Alkohol- oder Rauchverzicht sowie Klimaschutz spielen nur noch eine Nebenrolle, weil realistische und alltagstaugliche Ziele wichtiger werden.

Übrigens: Trotz wirtschaftlicher Unsicherheit denkt mehr als jeder zweite Angestellte unter 25 Jahren über Selbstständigkeit nach, während Ältere deutlich zögerlicher bleiben. Wie stark sich die Generationen dabei auseinanderentwickeln – mehr dazu in unserem Artikel.

Bild: © Pexels

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