Falsche Annahmen, echte Verluste: Investment Punk nennt die 5 größten Finanzirrtümer beim Vermögensaufbau

Viele verlieren Geld nicht durch Luxus, sondern durch Denkfehler. Investment Punk Gerald Hörhan warnt vor fünf besonders teuren Irrtümern.

Vermögensaufbau: Das sind die 5 größten Finanzirrtümer

Beim Sparen und Investieren machen viele immer wieder die gleichen teuren Fehler, findet Gerald Hörhan. © Investmentpunk Academy GmbH / Fotograf: Fatih Kocak

Er nennt sich selbst „Investment Punk“ – und meint: Nicht Luxusgüter machen Menschen arm, sondern alltägliche Fehlentscheidungen. Gerald Hörhan, Investmentbanker und Gründer der gleichnamigen Academy, nennt fünf gefährliche Finanzirrtümer, die viele beim Vermögensaufbau teuer zu stehen kommen. Seine Analyse basiert auf tausenden Gesprächen mit Menschen, die trotz Einkommen kaum Vermögen aufbauen. Die Ursachen dafür sind oft dieselben – und lassen sich vermeiden, wenn man sie früh genug erkennt.

1. Das Eigenheim auf dem Land – schöner Schein, hohe Kosten

Die Rechnung klingt einfach: großes Grundstück auf dem Land, günstiger Preis, niedrige Zinsen. Doch hinter dem Traum vom Haus auf Pump in der Pampa versteckt sich oft ein finanzielles Risiko.

  • Hohe Kredite mit jahrzehntelanger Laufzeit
  • Kaum Wertsteigerung in schwachen Regionen
  • Teure Folgekosten für Heizung, Reparaturen und Pendelwege
  • Schwierige Vermietung oder Wiederverkauf

Gerald Hörhan warnt: „Ein großes Haus am Land ist kein Vermögenswert – es ist ein Konsumgut mit enormen Folgekosten.“ Wer stattdessen in eine kleine Stadtwohnung investiert, profitiert steuerlich, erzielt höhere Mieteinnahmen und bleibt flexibel.

2. Konsumschulden – teuer, steuerlich nutzlos, völlig überflüssig

Ratenkauf für Fernseher, Leasing fürs Auto, Urlaub auf Kredit: Viele Haushalte tragen Lasten für Dinge, die längst an Wert verloren haben. Dabei gilt: Konsumschulden bringen keinen Vermögenszuwachs – im Gegenteil.

  • Konsumgüter verlieren sofort massiv an Wert
  • Zinsen lassen sich nicht steuerlich absetzen
  • Schulden engen Handlungsspielraum ein
  • Kein langfristiger Nutzen oder Sicherheit

„Ein Auto verliert in drei Jahren die Hälfte seines Werts. Daran verdient nur die Bank – nicht der Käufer“, sagt Hörhan. Investitionen sollten immer einen realen Gegenwert haben: Immobilien, Beteiligungen oder Weiterbildung.

3. Investieren ohne Wissen – gefährlicher Leichtsinn

ETF, Aktien, Bitcoin – viele steigen ein, weil „alle es machen“. Doch wer nicht versteht, wie Märkte funktionieren, zahlt am Ende drauf. Finanzbildung bleibt in Schulen ein Randthema – und viele holen sie nie nach.

  • Häufige Anfängerfehler durch fehlende Strategie
  • Kein Risikobewusstsein oder Anlageziel
  • Hohe Verluste durch Impulskäufe oder Panikverkäufe

„Die meisten Menschen wissen mehr über ihr Smartphone als über ihr Geld“, kritisiert Hörhan. Wer sich mit Zinseszins, Steuerklassen und Investmentstrategien beschäftigt, hat langfristig die besseren Karten.

4. Der sichere Job – ein Mythos mit Verfallsdatum

Angestellt, unkündbar, versorgt? Diese Vorstellung hält sich hartnäckig – ist aber oft ein Trugschluss. Auch gut ausgebildete Fachkräfte verlieren durch Firmenübernahmen, Standortschließungen oder Krankheit ihre Existenzgrundlage. Und wer keine Rücklagen hat, steht schnell mit dem Rücken zur Wand.

  • Sicherheit trügt: auch Angestellte sind ersetzbar
  • Fehlende Alternativen verstärken das Risiko
  • Finanzielle Abhängigkeit erhöht den psychischen Druck

Hörhan empfiehlt, sich frühzeitig zusätzliche Einkommensquellen zu erschließen – durch Vermietung, digitale Projekte oder Unternehmensbeteiligungen.

5. Digitale Inkompetenz – der unterschätzte Wettbewerbsnachteil

Viele Unternehmer ignorieren noch immer die Bedeutung von Online-Präsenz, Social Media und digitaler Markenführung. Doch wer digital nicht sichtbar ist, verliert Marktanteile – und Kundschaft.

  • Fehlende Sichtbarkeit in Suchmaschinen
  • Kein Vertrauen durch fehlende Online-Kompetenz
  • Kundenbindung verpasst, Image bleibt blass

„Die Digitalisierung macht keine Pause – aber viele Unternehmer schon“, sagt Hörhan. Wer sich nicht rechtzeitig weiterbildet, riskiert den Anschluss zu verlieren.

„Finanzielle Freiheit ist kein Traum für Reiche – sie ist planbar, wenn man die Regeln kennt“, sagt er. Und wer die fünf größten Finanzirrtümer vermeidet, hat bereits einen großen Schritt gemacht.

Kurz zusammengefasst:

  • Viele Menschen gefährden ihre finanzielle Sicherheit durch alltägliche Denkfehler – nicht durch Luxus, sondern durch falsche Entscheidungen.
  • Investment Punk Gerald Hörhan nennt fünf typische Finanzirrtümer beim Vermögensaufbau: darunter Hauskauf in der Provinz, Konsumschulden und fehlende digitale Kompetenz.
  • Wer diese Fehler kennt und vermeidet, kann gezielt Vermögen aufbauen und das Risiko finanzieller Abhängigkeit deutlich senken.

Übrigens: Immer mehr Menschen träumen davon, mit 40 in Rente zu gehen – Frugalisten wie Florian Wagner zeigen, wie das gelingen kann. Doch lohnt sich dieser radikale Sparkurs auch für Durchschnittsverdiener? Mehr dazu in unserem Artikel.

Bild: © Investmentpunk Academy GmbH / Fotograf: Fatih Kocak

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