Unsichtbares Gas: Radon ist nach Rauchen die häufigste Ursache für Lungenkrebs in Deutschland

Radon gefährdet in Deutschland tausende Menschen: Ein unsichtbares Gas sammelt sich unbemerkt in Wohnräumen und erhöht das Krebsrisiko.

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Radon steigert das Lungenkrebsrisiko in Deutschland. © Pexels

Ein radioaktives Gas, das man nicht sehen, riechen oder schmecken kann, gefährdet unsere Gesundheit: Radon. Es dringt unbemerkt aus dem Boden in Gebäude ein und kann in Wohnräumen das Risiko für Lungenkrebs erheblich steigern. Nach Rauchen gilt Radon in Deutschland als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sterben jährlich rund 2.800 Menschen an radonbedingtem Lungenkrebs – das entspricht etwa 6,3 Prozent aller Fälle.

Radon entsteht natürlich im Erdboden, wo es durch den Zerfall von Uran freigesetzt wird. Von dort gelangt es durch Risse, undichte Stellen oder Rohrdurchführungen in Häuser. In schlecht belüfteten Räumen, vor allem in Kellern oder Erdgeschossen, kann sich das Gas ansammeln. Bewohner atmen es ein und über die Zeit erhöht sich das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.

Regionale Unterschiede: Wo Radon besonders häufig vorkommt

Nicht überall in Deutschland ist die Radon-Belastung gleich hoch. Vor allem Regionen mit einer bestimmten geologischen Beschaffenheit sind betroffen. Mittelgebirgsregionen und das Alpenvorland weisen die höchsten Konzentrationen auf. Spitzenreiter sind Thüringen und Sachsen, wo bis zu zehn Prozent der Lungenkrebstodesfälle auf Radon zurückzuführen sind. In den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen ist das Risiko dagegen deutlich geringer – hier liegt der Anteil bei etwa 3,3 Prozent.

Auch wenn die Zahlen in einigen Bundesländern niedriger sind, warnt das BfS, dass erhöhte Radon-Werte überall auftreten können.

Wer in der eigenen Wohnung erhöhte Werte feststellt, sollte aktiv werden. Es gibt wirksame und oft kostengünstige Maßnahmen, um die Radon-Konzentration zu senken.

Inge Paulini, Präsidentin des BfS

Radon erkennen: Wie man sich schützen kann

Das erste Mittel, um sich zu schützen, ist eine Radon-Messung. Sie zeigt, wie hoch die Belastung in den eigenen vier Wänden ist. Diese Messungen sind einfach durchzuführen und bereits für wenig Geld erhältlich. Wenn die Werte hoch sind, helfen gezielte Maßnahmen: Regelmäßiges Lüften ist oft schon ausreichend, um die Belastung zu senken. Für eine dauerhafte Lösung können technische Lüftungsanlagen installiert werden.

In schwereren Fällen empfiehlt es sich, Risse und undichte Stellen im Gebäude abzudichten. Unter extremen Bedingungen lässt sich die radonhaltige Luft aus dem Boden absaugen, bevor sie in das Gebäude gelangt. Solche Maßnahmen sollten durch Fachleute geplant und umgesetzt werden, um die maximale Wirksamkeit zu gewährleisten. Laut Medlabportal wächst gerade in stark betroffenen Regionen die Nachfrage nach Messgeräten und Beratungen stetig.

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Unsichtbare Gefahr ernst nehmen

Radon bleibt für viele Menschen eine kaum bekannte Gefahr, obwohl die Gesundheitsrisiken gravierend sind. Die Zahlen des BfS zeigen, dass Handlungsbedarf besteht, um das Krebsrisiko zu minimieren. Wer vorbeugt, kann nicht nur seine Gesundheit schützen, sondern auch langfristig für ein sicheres Wohnumfeld sorgen. Besonders in gefährdeten Regionen ist ein stärkeres Bewusstsein für die unsichtbare Gefahr notwendig.

Was du dir merken solltest:

  • Radon, ein natürlich im Boden entstehendes radioaktives Gas, ist nach Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs und verursacht in Deutschland jährlich rund 2.800 Todesfälle.
  • Das Gas dringt durch Risse oder undichte Stellen in Gebäude ein, sammelt sich vor allem in schlecht belüfteten Kellern und Erdgeschossen an und erhöht dort das Krebsrisiko.
  • Schutzmaßnahmen wie regelmäßiges Lüften, Radon-Messungen und Abdichtungen sind einfach umsetzbar und können die Gesundheitsgefahr deutlich reduzieren.

Bild: © Pexels

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