Medikament gegen Schlafapnoe zugelassen: Millionen dürfen auf erholsamen Schlaf hoffen
Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat mit Zepbound das erste Medikament gegen Schlafapnoe zugelassen.
In Deutschland ringen über 6 Millionen Menschen jede Nacht um Luft, statt erholsamen Schlaf zu finden. Betroffen sind laut der AOK etwa 2,5 Millionen Frauen und 4,2 Millionen Männer. Diese Menschen leiden an obstruktiver Schlafapnoe (OSA), einer Erkrankung, bei der sich die Atemwege während des Schlafs verschließen und so zu gefährlichen Atemaussetzern führen. Die Symptome sind belastend und vielfältig: lautes Schnarchen, ein plötzliches Erwachen mit Atemnot und lähmende Müdigkeit am Tag gehören zu den häufigsten Anzeichen. Doch die Folgen reichen weit über schlechten Schlaf hinaus. Unbehandelt erhöht Schlafapnoe das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere schwerwiegende Gesundheitsprobleme. Nun gibt es mit dem Medikament Zepbound einen Hoffnungsschimmer für Betroffene.
Zepbound – Hoffnung durch neues Medikament gegen Schlafapnoe
Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat erstmals ein verschreibungspflichtiges Medikament zur Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe zugelassen. Das Abnehmmittel Zepbound, ein sogenannter GLP-1-Rezeptor-Agonist, darf bei Menschen mit mittelschweren bis schweren Formen der Erkrankung eingesetzt werden, sofern diese auch an Fettleibigkeit leiden. Zepbound soll dabei immer in Kombination mit einer kalorienreduzierten Ernährung und regelmäßiger Bewegung angewendet werden. Hersteller Eli Lilly veröffentlichte dazu am 20. Dezember 2024 eine entsprechende Mitteilung.
Obstruktive Schlafapnoe eng mit Fettleibigkeit verknüpft
Die Erkrankung, bei der es während des Schlafs zu Atemaussetzern durch blockierte Atemwege kommt, ist eng mit Übergewicht verbunden. Neben Tagesmüdigkeit und nächtlichem Schnarchen erhöht Schlafapnoe das Risiko für Herz- und Hirnerkrankungen.
„Viele Fälle von Schlafapnoe werden nicht diagnostiziert und nicht behandelt. Das gefährdet Millionen Menschen“, erklärte Patrik Jonsson, Präsident von Lilly Cardiometabolic Health. Klinische Studien des Unternehmens zeigen, dass fast die Hälfte der Teilnehmer durch Zepbound keine OSA-Symptome mehr hatten.
Klinische Studien zeigen deutliche Verbesserungen
Die Zulassung basiert auf zwei von Eli Lilly finanzierten Studien mit rund 470 Teilnehmern. In einer der Studien wurde Zepbound bei Patienten getestet, die keine CPAP-Maschinen nutzten – diese Geräte sind ein häufig eingesetztes Hilfsmittel zur Offenhaltung der Atemwege. Im Vergleich zu einer Placebogruppe hatten die Zepbound-Patienten nach einem Jahr etwa 25 weniger Atemaussetzer pro Stunde. In der zweiten Studie, bei der Patienten zusätzlich CPAP-Maschinen verwendeten, reduzierte Zepbound die Aussetzer sogar um etwa 29 Ereignisse pro Stunde.
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Die Studie dokumentierte außerdem einen deutlichen Gewichtsverlust: Die Teilnehmer nahmen im Durchschnitt 18 bis 20 Prozent ihres Körpergewichts ab, was etwa 20 bis 23 Kilogramm entspricht. Diese Ergebnisse gehen einher mit niedrigeren Blutdruckwerten und einer Reduktion von Entzündungswerten – beides Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie die Studienautoren im New England Journal of Medicine erläuterten.
Typische Nebenwirkungen von Zepbound betreffen laut den Forschern meist den Magen-Darm-Trakt und treten vor allem in der Anfangsphase oder bei Dosiserhöhungen auf. Diese seien jedoch überwiegend mild bis moderat.
Wer kann sich Zepbound leisten?
Trotz der FDA-Zulassung bleibt die Frage der Finanzierung offen. Ohne Versicherung kostet Zepbound laut Eli Lilly derzeit umgerechnet rund 1.000 Euro pro Monat. Zwar gibt es Rabatte und günstigere Alternativen, doch eine flächendeckende Übernahme durch die Krankenkassen ist in den USA bislang nicht gewährleistet.
Was du dir merken solltest:
- In Deutschland leiden 6,7 Millionen Menschen an Schlafapnoe. Sie führt zu Atemaussetzern und birgt Gesundheitsrisiken.
- Zepbound als Medikament gegen Schlafapnoe reduziert Atemaussetzer deutlich. Es hilft auch beim Abnehmen und senkt Blutdruck und Entzündungen.
- Zepbound kostet 1.000 Euro pro Monat. Die Versicherungsabdeckung in den USA ist begrenzt.
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