EU genehmigt massive Förderung für Mini-AKW in Frankreich

Frankreich investiert 300 Mio. Euro in Mini-AKW, mit EU-Genehmigung zur Förderung sauberer Energie bis 2027.

Mini-AKW

Nuward plant dank EU-Förderung in Mini-AKW, sogenannte kleine modulare Reaktoren (SMR), zu investieren. © Nuward

Die EU-Kommission hat Frankreich die Genehmigung erteilt, bis zu 300 Millionen Euro in die Entwicklung von Mini-AKW, sogenannter kleiner modularen Reaktoren (SMR) zu investieren. Dies gab die Kommission am vergangenen Freitag bekannt. Die Fördermittel sollen bis 2027 zur Unterstützung des französischen Unternehmens Nuward, einer Tochter der Electricité de France (EDF), bereitgestellt werden.

Nuwards Ziel ist es, in erster Linie Kohlekraftwerke in Frankreich durch Mini-AKW zu ersetzen und entlegene Gebiete oder kleine Netze mit CO2-armen Strom zu versorgen. Nuward will dabei auf sogenannte Small Modular Reactors (SMR) setzen. Diese sollen nicht nur alte Kohlekraftwerke ersetzen. Die SMR-Technologie soll auch Gaskraftwerke mit hohem CO2-Ausstoß in naher Zukunft überflüssig machen.

Laut Nuward könnte damit die Wasserstoffproduktion angekurbelt werden und Entsalzung von Wasser unterstützt werden.

Förderung der Kernenergietechnik

Nuward arbeitet an einem Projekt, das die Konzeption und den Bau von SMR mit einer maximalen Leistung von 300 Megawatt elektrisch umfasst. Das Projekt ist derzeit in der dritten von insgesamt fünf Phasen. Diese Phase beinhaltet die Größenabstimmung der SMR-Module und -Komponenten sowie die Validierung ihrer Integration durch numerische Simulatoren und Labortests. Auch Studien zur Industrialisierung und Massenproduktion der Reaktoren sind Teil des Projekts.

Quelle: Nuward

Die staatliche Unterstützung ist entscheidend, da, wie die EU-Kommission betont, Nuward ohne diese Hilfe nicht in das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben investieren würde. Laut heise online ist der Zuschuss als angemessen eingestuft worden, da er den tatsächlichen Finanzierungsbedarf deckt und die notwendigen Vorkehrungen trifft, um den Wettbewerb nicht übermäßig zu verfälschen.

Strenge EU-Regulierungen für staatliche Beihilfen

Die EU hat strenge Regeln, wenn es darum geht, Unternehmen staatliche Unterstützung zu gewähren. Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass der Wettbewerb innerhalb des Binnenmarktes nicht verzerrt wird. Im Falle von Nuward sieht die Kommission die Maßnahme als förderlich für die Entwicklung eines neuen Wirtschaftszweiges an, ohne dass der Wettbewerb beeinträchtigt wird.

Macron treibt SMR-Innovation mit Milliardeninvestition voran

Frankreichs Engagement für die Entwicklung von SMR ist Teil einer größeren Initiative von Präsident Emmanuel Macron, der bereits im Oktober 2021 angekündigt hatte, bis 2030 rund eine Milliarde Euro in SMR zu investieren. Diese Reaktoren sollen so gestaltet sein, dass ihre Hauptkomponenten in einem Modul zusammengefasst und in Fabriken produziert werden können, was Transport und Bau vereinfacht.

Was du dir merken solltest:

  • Die EU-Kommission hat Frankreich grünes Licht gegeben, bis zu 300 Millionen Euro in die Entwicklung von Small Modular Reactors (SMR) zu investieren, ein Projekt, das bis 2027 läuft und von Nuward, einer Tochter der Electricité de France, durchgeführt wird.
  • Die Finanzierung dient dazu, die Forschung und Entwicklung von Mini-AKW zu unterstützen, die aufgrund ihrer modularen Bauweise einfacher und effizienter hergestellt werden können, was für die Zukunft der Kernenergie innovativ ist.
  • Diese staatliche Unterstützung ist entscheidend, da ohne sie das Projekt nicht realisierbar wäre; sie soll auch sicherstellen, dass der Wettbewerb innerhalb der EU nicht negativ beeinträchtigt wird, was durch strenge Regeln zur Beihilfenvergabe garantiert wird.

Übrigens: Ebenfalls in Frankreich arbeitet man an einer weiteren Revolution der Kernenergie: So soll ausgerechnet Atommüll dazu verwendet werden, um aus ihm neue Energie zu gewinnen. Mehr zu diesem Verfahren erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Nuward

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