Achter Kontinent: Permanente Station auf dem Mond für Alexander Gerst eine Frage der Zeit
Alexander Gerst sieht den Mond als „achten Kontinent“ und glaubt, dass dort bald eine dauerhafte Forschungsstation entstehen könnte.
Alexander Gerst, der deutsche Astronaut, blickt optimistisch in die Zukunft. Er glaubt fest daran, dass bald eine dauerhafte Station auf dem Mond errichtet werden könnte, die der Forschung neue Wege ebnet. Der Mond könnte, nach Gersts Vorstellung, als „achter Kontinent“ in die Geschichte eingehen. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur in Köln teilte er seine Vision und zog Vergleiche zur Antarktis, wo bereits seit Jahrzehnten Forschungsstationen bestehen.
Ein neuer Kontinent in greifbarer Nähe
Alexander Gerst beschreibt den Mond als einen Ort, der bisher kaum erforscht ist, obwohl er nur drei Tage Flugzeit von der Erde entfernt liegt.
Man kann sagen, die Antarktis war unser siebter Kontinent, den wir entdeckt haben, und der Mond ist der achte,
erklärte Gerst.
Seine Vision ist es, auf dem Mond ähnliche Forschungsstationen zu etablieren wie in der Antarktis. Dies sei kein bloßer Traum, sondern könnte bald Realität werden. „Science Fiction – aber in Realität!“, so Gerst enthusiastisch.
Die Bedeutung einer permanenten Mondstation
Der Gedanke an eine permanente Station auf dem Mond ist mehr als nur ein ambitioniertes Raumfahrtprojekt; es ist ein Vorhaben, das grundlegende wissenschaftliche Forschung ermöglichen soll. Anders als bei früheren Missionen, bei denen Astronauten den Mond nur kurzzeitig besuchten und schnell wieder zurückkehrten, geht es diesmal darum, dauerhaft Präsenz zu zeigen. „Die zweite Welle der Exploration geht zum Mond nicht, um eine Flagge aufzustellen, sondern um Wissenschaft zu betreiben“, betonte Alexander Gerst. Diese permanente Präsenz würde es Wissenschaftlern ermöglichen, langfristige Studien und Experimente durchzuführen, die Antworten auf viele grundlegende Fragen über den Mond und das Sonnensystem liefern könnten.
Vorbereitung auf den Mond: Die Trainingshalle „Luna“
Ein wichtiger Schritt zur Realisierung dieses Vorhabens ist die Trainingshalle „Luna“, die derzeit in Köln errichtet wird. In dieser speziellen Einrichtung sollen Astronauten unter Bedingungen trainieren, die denen auf dem Mond ähneln. Die Halle wird mit simuliertem Mondgestein ausgestattet und soll Astronauten aus aller Welt auf ihre Missionen vorbereiten. „Das wird direkt hier vor unserer Nase aufgebaut“, erklärte Gerst beim Richtfest. „Und die Idee ist, dass tatsächlich alle internationalen Partner – Astronauten und Astronautinnen – bei uns trainieren, bevor sie zum Mond fliegen.“
Das Artemis-Programm und zukünftige Missionen
Im Rahmen des Artemis-Programms der US-Raumfahrtbehörde, das nach einem erfolgreichen unbemannten Test Ende 2022 weiter an Fahrt aufnimmt, sind weitere bemannte Missionen geplant. „Artemis 2“, eine Mission, bei der drei Männer und eine Frau den Mond umrunden werden, steht bevor. Später, bei „Artemis 3“, könnten dann erstmals nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder Astronauten auf dem Mond landen. Gerst selbst ist als Kandidat für zukünftige Mondmissionen im Gespräch, auch wenn die ersten Flüge noch ohne europäische Beteiligung stattfinden.
Neue Astronauten, bereit für die Herausforderung
Die Fertigstellung der Grundausbildung eines neuen Jahrgangs von Astronauten wurde am Montag im Europäischen Astronautenzentrum in Köln gefeiert. Zu den frisch gebackenen Weltraumfahrern gehören Sophie Adenot, Pablo Álvarez Fernández, Rosemary Coogan, Raphaël Liégeois und Marco Sieber. Für sie könnte der Traum einer Mondmission bald Wirklichkeit werden. Gerst betonte, wie wichtig dieser Abschluss für die Astronauten sei, da sie nun Teil einer großen Sache würden.
Was du dir merken solltest:
- Der deutsche Astronaut Alexander Gerst geht davon aus, dass bald eine dauerhafte Forschungsstation auf dem Mond errichtet wird, den er als „achten Kontinent“ bezeichnet.
- Diese Station soll, ähnlich wie Forschungsstationen in der Antarktis, wissenschaftliche Forschung ermöglichen, wobei Astronauten in der speziellen Trainingshalle „Luna“ in Köln auf ihre Missionen vorbereitet werden.
- Das Artemis-Programm der US-Raumfahrtbehörde treibt diese Vision voran, mit geplanten Mondmissionen, die erstmals eine Frau und eine nichtweiße Person einschließen.
Übrigens: Der Wettlauf zum Mond startet in eine neue Ära. Angetrieben von wissenschaftlichem Ehrgeiz und geopolitischer Rivalität, wetteifern Nationen wie die USA und China darum, wer den Mond als Erster für sich beanspruchen kann. Konkurrenz bekommen sie dabei von privaten Unternehmen. Mehr dazu erfahrt ihr in unserem Artikel.
Bild: © sesabo via Wikimedia unter CC2-Lizenz
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