Starlink knackt 4-Millionen-Marke: Satelliten-Internet auf dem Vormarsch
Starlink erreicht mit 4 Millionen Nutzern einen neuen Meilenstein. Die Laser-Datenverbindung der Satelliten verbessert die Internetabdeckung.
Mehr als 4 Millionen Kunden nutzen nun das Satelliten-Internet von Starlink weltweit, wie das Unternehmen bekannt gab. „Starlink verbindet mehr als 4 Millionen Menschen mit Hochgeschwindigkeitsinternet in über 100 Ländern, Gebieten und vielen anderen Märkten“, teilte SpaceX am Donnerstag auf X mit. Der Dienst, der im Herbst 2020 startete, expandiert seitdem kontinuierlich. Im Dezember 2022 überschritt das Unternehmen erstmals die Marke von 1 Million zahlender Kunden.
Die erste Serie von Starlink-Satelliten wurde bereits 2019 in eine niedrige Erdumlaufbahn gebracht. Seitdem hat SpaceX das Satellitennetzwerk stetig ausgebaut: Mittlerweile befinden sich 6.426 Satelliten im All, von denen 6.371 aktiv sind, berichtet der Astronom Jonathan McDowell laut Space.com.
Nutzung auf Flugreisen und Kreuzfahrten
Neben Privathaushalten gehören auch Unternehmen wie Fluggesellschaften und Kreuzfahrtunternehmen zu den Starlink-Kunden. So gab die französische Fluglinie Air France kürzlich bekannt, dass sie ihren Passagieren über das Treueprogramm Flying Blue künftig Zugang zu Starlink-Internet bieten wird. „Der Dienst wird von Smartphones, digitalen Tablets und Laptops aus zugänglich sein, und jeder Kunde wird in der Lage sein, mehrere Geräte gleichzeitig zu verbinden“, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Passagiere können während des Flugs im Internet surfen, Spiele spielen oder Filme und Serien streamen.
Die Laser-Datenverbindung als technologischer Schlüssel
Einen wichtigen technologischen Fortschritt hat Starlink mit der Einführung von Laser-Datenverbindungen zwischen seinen Satelliten erzielt. Seit 2021 sind neue Satelliten mit dieser Technologie ausgestattet. Damit ist es möglich, Daten direkt zwischen Satelliten zu übertragen, ohne dass eine Bodenstation erforderlich ist. Dabei kommunizieren die Satelliten per Laser mit Lichtgeschwindigkeit im Vakuum, was schneller ist als herkömmliche Glasfaserverbindungen auf der Erde. Diese Technik optimiert besonders die Internetabdeckung in abgelegenen Regionen wie den Polarzonen und reduziert gleichzeitig die Latenzzeiten.
Durch die hohe Zahl der eingesetzten Satelliten und die Laserkommunikation können Daten in kürzester Zeit über das Netzwerk transportiert werden. Die Kommunikation läuft dabei vom Nutzer über Funk zum Satelliten und wird dann per Laser zwischen den Satelliten weitergeleitet, bevor die Daten am Zielserver wieder auf die Erde gesendet werden.
Der technische Aufbau der Starlink-Satelliten
Ein Starlink-Satellit besteht im Wesentlichen aus drei Hauptkomponenten: dem Solarsegel, den Kommunikationsmodulen und dem Ionenantrieb. Das Solarsegel entfaltet sich nach dem Start aus der Falcon-9-Rakete und versorgt die Technik an Bord mit Energie. Die Kommunikationsmodule, das Herzstück der Satelliten, ermöglichen die Verbindung sowohl zur Erde als auch zwischen den Satelliten.
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Dank der Laserkommunikation können die Starlink-Satelliten große Datenmengen in hoher Geschwindigkeit übertragen. Dies stellt sicher, dass die Internetnutzung für Kunden auch in entlegenen Regionen wie der Antarktis stabil und schnell bleibt. Die Ionenantriebe, die zur Kurskorrektur und für Ausweichmanöver genutzt werden, sorgen zudem dafür, dass die Satelliten bei Erreichen ihres Lebensendes kontrolliert in die Erdatmosphäre gelenkt werden, wo sie verglühen.
Kritik an Lichtverschmutzung und Strahlung
Trotz der technologischen Fortschritte sieht sich Starlink auch Kritik ausgesetzt. Besonders Astronomen haben Bedenken geäußert, dass die Satelliten durch ihre Lichtreflexionen zu einer erhöhten Lichtverschmutzung führen. Dies beeinträchtigt die Arbeit von Radioteleskopen, die durch die elektromagnetische Strahlung der Satelliten gestört werden. Mehr dazu in unserem Artikel: Starlink-Satelliten machen Teleskope beinahe blind
Zukunft des Starlink-Projekts
Das Ziel, bis zu 42.000 Satelliten in den Orbit zu bringen, steht noch bevor. Jeder dieser Satelliten soll für eine Betriebsdauer von bis zu fünf Jahren sorgen, bevor er in die Erdatmosphäre gelenkt wird, um dort zu verglühen. Die Vision von Starlink und SpaceX ist es, durch dieses globale Netzwerk von Satelliten auch die entlegensten Gebiete der Welt mit schnellem Internet zu versorgen und gleichzeitig innovative Technologien wie die Laserkommunikation weiter auszubauen.
Starlink bietet schnelles Internet zu konkurrenzfähigen Preisen
Der Preis für den Internetzugang von Starlink ist vergleichbar mit dem eines klassischen DSL-Anschlusses. Mit rund 50 Euro monatlich erhält man eine unlimitierte Datenflatrate, die Geschwindigkeiten zwischen 50 und 200 Mbit/s im Downstream bietet. Die Werte schwanken jedoch je nach Satellitenverbindung, da die Satellitenschüssel sich alle paar Minuten automatisch mit einem neuen Satelliten verbindet – ohne die Verbindung zu unterbrechen. Die Latenz liegt zwischen 20 und 40 Millisekunden. Langfristig sind sogar Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s geplant. Für Nutzer, die bereits jetzt höhere Datenraten benötigen, bietet Starlink Business eine schnellere, aber auch teurere Option.
Hoher Stromverbrauch als Nachteil
Ein wichtiger Punkt, den Inside-Digital anspricht, ist der erhöhte Stromverbrauch der Starlink-Satellitenschüssel. Während herkömmliche WLAN-Router etwa 10 bis 15 Watt benötigen, verbraucht die Starlink-Standardschüssel zwischen 50 und 75 Watt. Je nach verwendetem Schüsseltyp und Stromtarif könnten dadurch monatlich zusätzliche Stromkosten von etwa 30 Euro entstehen. Da das System rund um die Uhr aktiv bleibt, sollte dieser Aspekt bei der Kostenkalkulation berücksichtigt werden. Zwar bietet sich der Einsatz einer Zeitschaltuhr an, um den Stromverbrauch zu senken, jedoch wäre in diesen Zeiten keine Internetverbindung verfügbar.
Was du dir merken solltest:
- Starlink hat weltweit mehr als 4 Millionen Nutzer und plant, das Satellitennetzwerk auf bis zu 42.000 Satelliten auszubauen.
- Die Laser-Datenverbindung zwischen Satelliten ermöglicht schnellere und effizientere Datenübertragung, besonders in abgelegenen Regionen.
- Hoher Stromverbrauch und Kritik an Lichtverschmutzung stellen Herausforderungen für das Starlink-Projekt dar.
Bild: © Mike Lewinsky via Wikimedia unter CC BY 2.0