Eine Mission der NASA könnte für einen 100-jährigen Meteorschauer gesorgt haben

Die DART-Mission der NASA war als Test zur Abwehr von Asteroiden gedacht, könnte nun aber einen Meteorschauer ausgelöst haben.

Eine Illustration der DART-Raumsonde auf ihrem Weg zum Asteroidenpaar Dimorphos und Didymos. © NASA/Johns Hopkins APL/Steve Gribben

Eine Mission der NASA hatte wohl unvorhergesehene Nebenwirkungen, die zum ersten menschengemachten Meteorschauer führen könnten: den Dimorphiden.

Im Zuge der „Double Asteroid Redirection Test“-Mission – kurz DART – hat die NASA im Jahr 2022 einen Asteroiden namens Dimorphos mit einer Raumsonde beschossen. Ziel der Mission war es, herauszufinden, ob die NASA die Laufbahn eines Asteroiden manipulieren könnte – etwa, wenn sich einer direkt auf die Erde zubewegt. Dimorphos stellte für den Planeten keine Gefahr da, war aber ein passendes Testobjekt.

Die Mission war laut der NASA ein Erfolg: Die Raumsonde konnte die Umlaufbahn von Dimorphos um seinen größeren Partner Didymos tatsächlich leicht verändern. Das bedeutet, dass diese Methode auch in einer Notsituation eingesetzt werden könnte.

Menschengemachter Meteorschauer möglich

Einer neue Studie zufolge war das aber nicht alles. Beim Aufprall könnten auch bis zu einer Million Kilogramm Gestein und Staub in den Weltraum geschleudert worden sein. Eloy Peña Asensio, der leitende Studienautor und Postdoktorand an der Polytechnischen Universität Mailand, sagte gegenüber CNN, dass die ersten Partikel möglicherweise innerhalb von zehn Jahren die Erdatmosphäre erreichen.

Frühe Schnappschüsse, die die Ausbreitung des Materials von der Einschlagstelle zeigen. (Quelle: Studie)

„Diese Partikel könnten als sichtbare Meteore erscheinen, wenn sie in die Atmosphären von Erde und Mars eindringen“, erklärt Peña Asensio. Die Forscher schätzen, dass die Partikel intermittierend und periodisch mindestens 100 Jahre lang ankommen könnten. Eine Gefahr für die Erde stellen diese Meteore aller Voraussicht nach nicht dar.

Detaillierte Analyse der Weltraumtrümmer

Die genauen Bahnen und Geschwindigkeiten der ausgestoßenen Partikel bleiben eine wissenschaftliche Herausforderung. Die Forschungsgruppe nutzte die Daten von LICIACube, einem kleinen Satelliten, der sich vor dem Aufprall von der DART-Mission trennte, um die Trümmerwolke aufzuzeichnen.

Diese Daten ermöglichten es den Wissenschaftlern, mithilfe von Supercomputern des Consortium of University Services of Catalonia, Millionen von Partikelbahnen zu simulieren. „Diese detaillierten Analysen sind entscheidend, um die Dynamik des ausgeworfenen Materials zu verstehen“, betont Peña Asensio.

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Zukünftige Beobachtungen und Missionen

Die bevorstehende Hera-Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA, die Ende 2026 das Asteroidensystem erreichen soll, wird die Zusammensetzung und Masse von Dimorphos nach dem Einschlag genauer bestimmen. Dies soll dabei helfen, die übertragene Impulsmenge zu messen.

Michael Küppers, ein Planetenwissenschaftler am Europäischen Weltraumforschungszentrum und Projektwissenschaftler der Hera-Mission, erklärt gegenüber CNN: „Hera wird uns definitiv zeigen, ob der Aufprall Dimorphos global verändert hat oder sogar einen Krater hinterlassen hat.“

Was du dir merken solltest:

  • Die NASA hat 2022 den Asteroiden Dimorphos erfolgreich getroffen, um die Technologie zur Asteroidenabwehr zu testen.
  • Der Aufprall könnte bis zu einer Million Kilogramm Gestein und Staub ins All geschleudert haben, die innerhalb der nächsten Jahrzehnte möglicherweise als Meteore sichtbar werden – die NASA wäre damit für den ersten menschengemachten Meteorschauer verantwortlich.
  • Zukünftige Missionen, wie die Hera-Mission der ESA, werden die Auswirkungen des Einschlags weiter untersuchen und wichtige Daten liefern.

Bild: © NASA/Johns Hopkins APL/Steve Gribben

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