Klimawandel begünstigt Plagen: Diese Tiere profitieren von der Erderwärmung

Der Klimawandel begünstigt Arten wie Kakerlaken, Ratten, Mücken und Zecken, was zu erhöhten Gesundheitsrisiken führt.

Tiere Klimawandel

Ratten, Mücken, Zecken und auch Kakerlaken gedeihen durch die wärmeren Temperaturen, die der Klimawandel mit sich bringt, prächtig – sehr zum Leidwesen des Menschen. © Pexels

Im Zuge der globalen Erwärmung entstehen nicht nur Verlierer unter den Tierarten unserer Erde, sondern auch Gewinner. Zu diesen Gewinnern zählen Tiere, die sich den veränderten Umweltbedingungen durch den Klimawandel nicht nur anpassen können, sondern dadurch regelrecht aufblühen. Diese Anpassungsfähigkeit ist allerdings für den Menschen nicht unbedingt von Vorteil, da viele dieser Tiere Krankheiten übertragen oder als Schädlinge gelten. Laut einem Bericht vom „Business Insider“ gehören Kakerlaken, Ratten, Mücken und Zecken zu den Arten, die in einer wärmeren Welt florieren könnten.

Resistente Schädlinge auf dem Vormarsch

Kakerlaken sind ein Paradebeispiel für urbane Überlebenskünstler. Diese Insekten, die bereits seit über 300 Millionen Jahren auf der Erde existieren, sind für ihre beeindruckende Resilienz bekannt. Sie haben nicht nur das Kreide-Tertiär-Massensterben überstanden, das 80 Prozent des tierischen Lebens vernichtete, sondern gedeihen ebenfalls in warmen und feuchten Umgebungen, die durch den Klimawandel noch verbreiteter sein könnten. Kakerlaken können bis zu einem Monat ohne Nahrung und eine Woche ohne Wasser überleben und vertragen Temperaturen bis zu 49 Grad Celsius.

Die Kakerlake könnte den Klimawandel also nicht nur überleben, sondern in einem wärmeren Klima möglicherweise sogar dominieren. Ihre bereits jetzt beinahe unüberwindliche Präsenz in städtischen Gebieten könnte sich weiter verstärken, was die Bemühungen zur Schädlingsbekämpfung erheblich erschwert.

Rattenapokalypse in New York

Ratten zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit und Reproduktionsrate aus. Ein einzelnes Weibchen kann bis zu 108 Nachkommen pro Jahr zur Welt bringen. Allein in der Stadt New York leben laut einer Studie drei Millionen Ratten – das sind 50 Prozent mehr als noch 2010.

Die hohe Reproduktionsrate ermöglicht es Rattenpopulationen, schnell auf Umweltveränderungen zu reagieren und sich genetisch an neue Bedingungen anzupassen. Die milderen Winter, die mit dem Klimawandel einhergehen, verringern die Sterblichkeitsrate in der kalten Jahreszeit, was zu einer weiteren Zunahme der Populationen führt. Dies könnte laut „Business Insider“ zu einer „Rattenapokalypse“ führen, mit ernsten Folgen für die öffentliche Gesundheit durch die Übertragung von Krankheiten wie dem Hantavirus und Leptospirose (mehr zu dieser Infektionskrankheit beim RKI). Auch die University of Texas in Austin berichtet über einen Zusammenhang zwischen dem Klimawandel, der Zunahme der Rattenpopulation und einem Höchstwert der Leptospirose-Infektionen in New York City.

Gefahr durch Krankheitsüberträger

Mücken sind vielleicht die bekanntesten Vektoren für Krankheiten wie Malaria, Dengue und das Zika-Virus. Diese Krankheiten stellen eine massive Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar, insbesondere in tropischen Regionen. Der Klimawandel fördert jedoch die Ausbreitung der Mückenpopulationen auch in gemäßigteren Breiten, indem er die für diese Insekten notwendigen warmen und feuchten Bedingungen schafft. Forschungen zeigen, dass steigende Temperaturen die Entwicklungszeiten von Mücken verkürzen und ihre Bissraten erhöhen, was die Übertragung von Krankheiten beschleunigt.

Zecken, die ebenfalls blutsaugende Parasiten sind, profitieren von den milderen Wintern und können nun ganzjährig aktiv bleiben. Ihre Aktivitätsphasen beginnen früher im Jahr und dauern länger an. Zecken übertragen zahlreiche Krankheiten, darunter Lyme-Borreliose, Anaplasmose und Babesiose. Die Ausweitung ihres geografischen Bereichs in zuvor zu kühle Regionen und ihre erhöhte Aktivität könnten zu einer Zunahme von Zecken-bedingten Krankheitsfällen führen.

Präventive Maßnahmen und Forschungsbedarf

Die Anpassung dieser Tiere an den Klimawandel erfordert von uns Menschen erhöhte Wachsamkeit und verstärkte präventive Maßnahmen. Die Kontrolle und Überwachung der Populationen dieser Schädlinge und Krankheitsüberträger wird immer wichtiger, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Die Forschung muss sich darauf konzentrieren, die Mechanismen zu verstehen, durch die diese Tierarten von den klimatischen Veränderungen profitieren, um effektive Bekämpfungsstrategien entwickeln zu können.

Was du dir merken solltest:

  • Einige Tiere wie Kakerlaken, Ratten, Mücken und Zecken profitieren vom Klimawandel. Sie passen sich an höhere Temperaturen und mildere Winter an, was ihre Verbreitung und Überlebensrate erhöht.
  • Die Anpassungsfähigkeit dieser Tiere führt zu einer Zunahme von Krankheiten, die für den Menschen gefährlich sind, da sie als Vektoren für zahlreiche Krankheitserreger fungieren.
  • Um die Risiken, die von diesen klimawandelbegünstigten Arten ausgehen, zu minimieren, ist eine verstärkte Forschung und Entwicklung effektiver Bekämpfungsstrategien sowie die Stärkung öffentlicher Gesundheitssysteme entscheidend.

Bild: © Pexels

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