Schwedische Innovation: Wie ausgediente Windräder zu leistungsstarken Akkus werden
Die schwedische Firma Sinonus hat eine Technologie entwickelt, die ausgediente Windräder in leistungsstarke Akkus verwandelt.
Zukünftig könnten ausgediente Windräder ein zweites Leben eingehaucht bekommen und als Akkus für grünen Strom dienen. Eine neue Erfindung von Forschern soll dies möglich machen. Die schwedische Firma Sinonus hat eine Technologie entwickelt, die es ermöglicht, Kohlefaser, ein wichtiger Bestandteil von Turbinenblättern, als Energiespeicher zu nutzen. Das berichtet das Magazin Interesting Engineering.
Sinonus bietet eine innovative Lösung an, um gigantische Turbinenblätter in Batterien zu verwandeln. Diese Lösung könnte nicht nur auf Turbinenblätter, sondern auf alle Produkte aus Kohlefaser angewendet werden. Die Technologie wurde an der Chalmers University of Technology in Göteborg erforscht und könnte einen bedeutenden Beitrag zur Energiespeicherung leisten, besonders wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.
Kohlefaser als Energiespeicher
Kohlefaser ist ein starkes und leichtes Material, das in vielen modernen Strukturen verwendet wird. Es ist sogar auf dem Mars als Teil von NASAs berühmter Ingenuity-Mission, wo das Material für die Rotorblätter des Helikopters genutzt wurde. Interessant ist jedoch, dass die elektrochemischen Eigenschaften von Kohlefaser bisher kaum zur Energiespeicherung genutzt wurden. Dies wurde durch jahrelange Forschung an der Chalmers University of Technology erreicht und wird nun durch Sinonus vermarktet.
Die Firma konzentriert sich darauf, Turbinenblätter der Windräder als Akkus zu nutzen. Diese bestehen aus Kohlefaser, und die zusätzliche Fähigkeit der Energiespeicherung könnte die Investitionsrendite im Sektor verbessern. Sinonus testet die Technologie bereits erfolgreich in Produkten mit geringem Stromverbrauch, indem AAA-Batterien durch Kohlefaserladung ersetzt werden.
Kohlefaser haben einen großen Vorteil gegenüber Lithium-Ionen-Batterien
Während die Energiespeicherkapazität nicht an die von Lithium-Ionen-Batterien heranreicht, bietet die Kohlefaser-Technologie dennoch erhebliche Vorteile, besonders im Bereich des Gewichtes. Lithium-Ionen-Batterien sind bekannt dafür, dass sie ein erhebliches Gewicht zu einem Gerät hinzufügen. So sind moderne Elektrofahrzeuge mindestens 50 Prozent schwerer als ihre fossilen Pendants aufgrund der schweren Batteriepacks. Eine Studie an der Chalmers University zeigt, dass die Verringerung des Batteriegewichts bei Elektrofahrzeugen deren Reichweite um erstaunliche 70 Prozent erhöhen könnte.
Sinonus plant zudem, seine Kohlefaser-Technologie auch in Flugzeugen und Gebäuden einzusetzen. Diese könnten damit sowohl strukturelle Stabilität als auch Energiespeicherkapazität bieten, was ein großes Potenzial für zukünftige Designs eröffnet. Mark Zetterström, CEO von Sinonus, erklärte gegenüber Recharge News, dass auch Gebäude mit großflächigen Batteriesystemen ausgestattet werden könnten, um mehr Freiheit im Design zu ermöglichen.
Fortschrittliche Technologie ersetzt schwere Batterien
Diese fortschrittliche Technologie könnte die schweren Batteriepacks in vielen Anwendungen überflüssig machen und somit ein neues Zeitalter der Energiespeicherung einläuten. Laut dem Magazin Interesting Engineering ist die Kohlefaser-Technologie von Sinonus sicherer ist als Lithium-Ionen-Batterien, da sie keine flüchtigen Komponenten enthält und eine geringere Energiedichte aufweist.
Was du dir merken solltest:
- Die schwedische Firma Sinonus hat eine Technologie entwickelt, die ausgediente Windräder in leistungsstarke Akkus verwandelt.
- Diese Innovation nutzt die elektrochemischen Eigenschaften von Kohlefaser zur Energiespeicherung, was besonders für die nachhaltige Energieversorgung relevant ist.
- Sinonus‘ Technologie könnte die Gewichtsprobleme von Batterien in Elektrofahrzeugen und anderen Anwendungen erheblich verringern und neue Designmöglichkeiten eröffnen.
Bild: © Wind turbine blade, Siemens Wind Turbine Factory by JThomas via Wikimedia unter CC BY-SA 2.0