Vogelgrippe in Kanada angekommen: Teenager in kritischem Zustand, Ursprung der Infektion unklar
Ein Teenager in Kanada kämpft nach einer H5N1-Infektion ums Überleben. Der Ursprung der Infektion ist unklar. Die Virusverbreitung alarmiert die Behörden.
Kanada meldet seinen ersten Fall von Vogelgrippe: Ein Teenager in British Columbia ist an H5N1 erkrankt und schwebt derzeit in Lebensgefahr. Laut den Gesundheitsbehörden war der Jugendliche zunächst mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Husten und Bindehautentzündung in die Notaufnahme gekommen, wurde aber nach einer ersten Untersuchung wieder nach Hause geschickt. Doch der Zustand des Patienten verschlechterte sich rasch, und er musste später ins BC Children’s Hospital in Vancouver eingeliefert werden. Dort kämpft er jetzt mit akuter Atemnot, wie Dr. Bonnie Henry, die Gesundheitsbeauftragte der Provinz, laut der Washington Post berichtete.
Teenager in Kanada: Vogelgrippe-Erkrankung verläuft kritisch
„Unsere Gedanken sind bei dem erkrankten Teenager“, erklärte Dr. Theresa Tam, Kanadas oberste Gesundheitsbeauftragte, laut der Vancouver Sun. „Es ist eine Erinnerung daran, dass H5N1 eine Vielzahl von Krankheitsbildern verursachen kann – von symptomlos bis zu schweren Verläufen.“ Tam betonte, dass das Virus ernst genommen werden müsse, auch wenn es nur bei einer zoonotischen Übertragung vom Tier auf den Menschen auftrete. „Es kann beim infizierten Menschen einen schweren Verlauf nehmen“, sagte sie.
Die kanadische Gesundheitsbehörde wurde am Samstag von den Behörden in British Columbia über den vorläufig positiven Test auf Vogelgrippe informiert. Laut Tam untersucht ein Team von Feld-Epidemiologen mögliche Infektionsquellen, doch diese Ermittlungen könnten sich hinziehen. Da der Teenager sehr krank sei, konnten die Forscher bisher nicht direkt mit ihm sprechen und müssen auf Informationen der Familie zurückgreifen.
Unklarer Infektionsweg, keine Übertragungen auf Kontaktpersonen
Die genaue Ansteckungsquelle bleibt ein Rätsel: In der Familie und im Umfeld des Patienten wurden bisher keine Vögel als mögliche Überträger identifiziert. Die Angehörigen und weitere Kontaktpersonen wurden getestet, doch alle Ergebnisse waren bisher negativ. „Das Gute ist, dass bislang keiner der engen Kontakte wie Familienangehörige positiv getestet wurde“, sagte Tam. Auch wenn unklar bleibt, wie der Teenager infiziert wurde, gehen die Behörden davon aus, dass es sich um eine Übertragung über ein Tier in der Umgebung handelt.
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Seit seiner Entdeckung im Jahr 1996 hat sich das H5N1-Virus weltweit in Wildvögeln und bei vielen Säugetieren ausgebreitet und wiederholt auch Menschen infiziert. In Kanada war 2014 eine Person an H5N1 gestorben, nachdem sie von einer Reise aus China zurückgekehrt war. In diesem aktuellen Fall gab es jedoch keinen Zusammenhang mit einer Reise ins Ausland.
Gefährliches Potenzial von H5N1 und Anfälligkeit jüngerer Menschen
Experten befürchten, dass sich das Virus möglicherweise weiterentwickeln könnte, da es in seltenen Fällen auch Schweine und andere Säugetiere infiziert. Schweine, die sich mit Vogel- und menschlichen Viren gleichzeitig infizieren, könnten genetisches Material austauschen. Das könnte die Entstehung eines neuen, möglicherweise leichter übertragbaren Virus begünstigen. Die Tatsache, dass es weltweit zunehmend zu H5N1-Fällen bei Tieren kommt, alarmiert Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden gleichermaßen.
Was du dir merken solltest:
- Ein Teenager in Kanada ist an Vogelgrippe erkrankt und befindet sich in kritischem Zustand im Krankenhaus.
- Die Ansteckungsquelle des Virus ist unklar; keine Kontaktpersonen wurden bisher positiv getestet.
- H5N1 breitet sich global in Wildtieren aus und birgt potenzielle Gefahren für Mensch und Tier.