Obergrenze: Ab 10.000 Euro keine Bargeld-Zahlungen mehr in EU
Ab 2027 führt die EU eine Bargeld-Obergrenze von 10.000 Euro ein, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung effektiver zu bekämpfen.
Ab 2027 wird in der gesamten Europäischen Union eine Obergrenze für Bargeld-Zahlungen von 10.000 Euro gelten. Dieser Schritt, beschlossen von den Mitgliedstaaten in Brüssel, zielt darauf ab, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung effektiver zu bekämpfen. Zudem müssen laut der neuen Bestimmung bei Bargeldzahlungen ab 3.000 Euro die Daten des Käufers erfasst werden. Die neuen Regelungen erlauben jedoch Ausnahmen für Privatpersonen, sofern sie nicht beruflich mit dem jeweiligen Verkaufsobjekt handeln.
Ausnahmen für Privatpersonen
Besonders interessant ist die Sonderregelung für private Transaktionen: Der Verkauf eines gebrauchten Autos an einen Freund zum Beispiel unterliegt nicht der neuen Bargeldobergrenze, vorausgesetzt, keiner der Beteiligten ist im Autohandel professionell tätig. Diese Regelung macht es weiterhin möglich, größere private Verkäufe ohne Einschränkungen durchzuführen.
Anpassungen auf nationaler Ebene möglich
Die nationalen Regierungen der EU-Mitgliedstaaten haben darüber hinaus die Möglichkeit, eine noch niedrigere Obergrenze für Bargeldtransaktionen festzulegen. In Deutschland, wo bisher keine Grenze für Bargeldzahlungen existierte, müssen Bürger, die Beträge über 10.000 Euro bar zahlen möchten, ihre Identität nachweisen und die Herkunft des Geldes belegen.
Erweiterte Befugnisse für den Zoll
Zur Durchsetzung dieser neuen Vorschriften erhalten die Finanzermittlungsstellen, insbesondere der Zoll in Deutschland, erweiterte Befugnisse. Diese ermächtigen sie, intensiver gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung vorzugehen und verdächtige Transaktionen zu untersuchen und gegebenenfalls zu unterbrechen.
Überwachung auch im Luxusgüter- und Kryptomarkt
Die Regelungen betreffen nicht nur Banken und Casinos, sondern auch den Handel mit Luxusgütern und Krypto-Vermögenswerten. Verkäufer in diesen Bereichen müssen künftig ihre Kunden genauer überprüfen und verdächtige Aktivitäten melden. Auch Profifußballvereine und deren Agenten werden unter bestimmten Bedingungen verpflichtet, ihre Transaktionen zu überwachen.
Neue Anti-Geldwäsche-Behörde in Frankfurt
Zur Koordination dieser Maßnahmen wird in Frankfurt am Main die neue Anti-Money Laundering Authority (AMLA) eingerichtet. Sie soll Mitte des nächsten Jahres ihre Arbeit aufnehmen und wird die nationalen Aufsichtsbehörden unterstützen und überwachen. Frankfurt setzte sich als Standort für die Behörde gegen acht weitere europäische Städte durch. Die vom EU-Parlament bereits gebilligten Gesetzestexte müssen nun noch im Amtsblatt der EU veröffentlicht werden, bevor sie in Kraft treten.
Was bedeutet der Schritt für Einzahlungen auf das Konto?
Aktuell gibt es keine festgelegte Höchstgrenze für Einzahlungen auf das eigene Konto. Allerdings musst du, wenn du mehr als 10.000 Euro einzahlen willst, einen Nachweis über die Herkunft des Geldes erbringen.
Was du dir merken solltest:
- Ab 2027 führt die EU eine Bargeld-Obergrenze von 10.000 Euro ein, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung effektiver zu bekämpfen.
- Private Transaktionen zwischen Personen, die beruflich nicht mit dem Verkaufsgegenstand verbunden sind, wie der Verkauf eines gebrauchten Autos an einen Freund, fallen nicht unter diese Obergrenze.
- Nationale Regierungen haben die Möglichkeit, strengere Bargeldgrenzen festzulegen, und bei Einzahlungen von über 10.000 Euro auf eigene Konten ist ein Nachweis der Geldherkunft erforderlich.
Bild: © Vecteezy
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