Neue Mpox-Variante erreicht Europa: Erster Fall in Schweden bestätigt

Erster Fall der neuen Mpox-Variante außerhalb Afrikas in Schweden bestätigt. Die WHO warnt vor möglicher Ansteckungsgefahr.

Mpox Schweden

Die WHO äußert große Besorgnis über eine neue Variante des Mpox-Virus. © Wikimedia

In Schweden wurde der erste Fall der neuen Mpox-Variante „Klade I“ außerhalb Afrikas bestätigt. Wie der schwedische Sozialminister Jakob Forssmed in einer Pressekonferenz mitteilte, wurde die Infektion in der Region Stockholm nachgewiesen. Forssmed betonte die Ernsthaftigkeit der Situation, da diese Variante als möglicherweise gefährlicher gilt.

Die betroffene Person hatte sich zuvor in Afrika aufgehalten, was auf eine Einschleppung des Virus hinweist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte bereits aufgrund dieser neuen Variante ihre höchste Alarmstufe ausgerufen.

Mpox in Schweden: Neue Mpox-Variante breitet sich aus – Was wir bisher wissen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist besonders besorgt wegen einer neuen Variante des Mpox-Virus, die Ende 2023 im Osten der Demokratischen Republik Kongo identifiziert wurde. Diese neue Variante gehört zur Klade I des Virus und trägt die Bezeichnung Ib. Es wird vermutet, dass diese Mutation möglicherweise leichter übertragbar ist und schwerere Krankheitsverläufe verursachen könnte. Genauere Untersuchungen sind jedoch noch erforderlich, um dies zu bestätigen.

In den letzten Wochen wurde diese Variante nicht nur in der Demokratischen Republik Kongo, sondern auch in anderen afrikanischen Ländern wie Uganda, Ruanda, Burundi und Kenia nachgewiesen.

Was ist Mpox und wie wird es übertragen?

Mpox, früher bekannt als Affenpocken, ist eine Viruskrankheit, die ursprünglich bei Tieren, vor allem Nagetieren, vorkommt. Das Virus überträgt sich auf den Menschen durch engen Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Körperflüssigkeiten. Auch der Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder Materialien kann zur Ansteckung führen. Bei einer Infektion unter Menschen erfolgt die Übertragung durch direkten Hautkontakt, etwa über Läsionen oder Bläschen, sowie durch Tröpfcheninfektion über die Atemwege. Auch der Kontakt mit kontaminierten Gegenständen, wie Bettwäsche oder Kleidung, kann das Virus weitergeben.

Wie erkenne ich, ob ich mich mit Mpox infiziert habe?

Die ersten Anzeichen einer Mpox-Infektion sind Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten. Nach einigen Tagen treten charakteristische Hautveränderungen auf, die sich von Flecken über Bläschen bis hin zu Pusteln entwickeln, bevor sie verkrusten und abfallen. Der Ausschlag zeigt sich oft im Gesicht, auf den Handflächen und Fußsohlen, kann aber auch im Mund, an den Genitalien und an den Augen auftreten. In einigen Fällen wurden Hautveränderungen zuerst im Genital- und Analbereich beobachtet. Es gibt auch Berichte über Infektionen, bei denen Hautveränderungen ohne vorangehende allgemeine Symptome wie Fieber auftraten.

Wie kann man sich vor einer Mpox-Infektion schützen?

Um sich vor Mpox zu schützen, ist es wichtig, engen Kontakt mit infizierten Personen oder Tieren zu vermeiden. Das schließt auch den Kontakt mit deren Körperflüssigkeiten oder kontaminierten Oberflächen ein. Regelmäßiges Händewaschen und die Verwendung von Desinfektionsmitteln helfen, die Verbreitung des Virus zu verhindern. Zudem ist es ratsam, engen Kontakt mit infizierten Personen oder deren persönlichen Gegenständen zu meiden. In Gebieten mit hoher Infektionsrate sollte man besonders auf Hygiene achten. Impfstoffe wie Imvanex können zusätzlich Schutz bieten und werden in zwei Dosen verabreicht.

In welchen Regionen breiten sich Mpox aus?

Mpox ist endemisch in West- und Zentralafrika, insbesondere in Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo. Die aktuelle Variante des Virus hat sich jedoch auch in anderen Regionen Afrikas ausgebreitet und betrifft vor allem Kinder unter fünf Jahren. Darüber hinaus gab es Berichte über vereinzelte Fälle in anderen Teilen der Welt, was die globale Gesundheitsgemeinschaft alarmiert hat. Laut Bloomberg hat die WHO aufgrund der steigenden Fallzahlen in Afrika ihre höchste Alarmstufe ausgerufen.

Gibt es bereits Mpox-Fälle in Deutschland?

In Deutschland wurden bisher keine Fälle von Mpox, verursacht durch die Klade I, registriert. Das Robert-Koch-Institut (RKI) schätzt das Risiko durch diese Virusvariante aktuell als gering ein. Dennoch überwacht das RKI die Lage weiterhin aufmerksam und wird bei Bedarf seine Empfehlungen entsprechend anpassen. Für das Gesundheitssystem und den öffentlichen Gesundheitsdienst in Deutschland sind vorerst keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich.

Was du dir merken solltest:

  • In Schweden wurde der erste Fall der neuen Mpox-Variante „Klade I“ außerhalb Afrikas bestätigt, was die WHO zur höchsten Alarmstufe veranlasste.
  • Diese neue Virusvariante, die in der Demokratischen Republik Kongo entdeckt wurde, könnte ansteckender sein und schwerere Krankheitsverläufe auslösen.
  • Das Robert-Koch-Institut sieht aktuell kein erhöhtes Risiko für Deutschland, beobachtet die Lage jedoch weiterhin genau.

Übrigens: Die WHO hat kürzlich ihre Liste der potenziellen Pandemie-Erreger aktualisiert und dabei nicht nur COVID-19 und Affenpocken im Blick. Mehr dazu in unserem Artikel.

Bild: © NIAID via Wikimedia unter CC BY 2.0

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