Ikea dringt in Innenstädte vor und könnte sich in ehemaligen Galeria-Läden niederlassen

Ikea Deutschland plant verstärkt in Innenstädte zu expandieren und schließt nicht aus, dafür leerstehende Flächen von Galeria Karstadt Kaufhof zu nutzen.

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Ikea plant, verstärkt in deutsche Innenstädte zu expandieren. © Wikimedia

Ikea Deutschland steht vor einer bedeutenden Transformation: Der größte Möbelhändler des Landes plant, verstärkt in die Innenstädte zu ziehen. Bemerkenswert: Der Möbelriese schließt auf Nachfrage nicht aus, aufgegebene Kaufhausflächen von Galeria Kaufhof zu nutzen.

Dies bestätigte der Deutschland-Chef Walter Kadnar in einem Gespräch mit der Bild am Sonntag. Die Initiative ist Teil einer neuen „City-Strategie“, mit der Ikea näher an urbane Kunden heranrücken möchte. Medienberichten zufolge planen die Eigentümer der neuen Galeria, mehr als 70 der insgesamt 92 Filialen weiterhin zu betreiben. Das bedeutet, mindestens 22 ehemalige Warenhäuser in deutschen Innenstädten stünden Ikea theoretisch zur Verfügung.

Neue City-Standorte geplant

Noch in diesem Jahr sollen die ersten neuen Standorte in Köln und Stuttgart eröffnet werden. In Köln wird das Unternehmen in den „Köln Arcaden“ und in Stuttgart im Einkaufszentrum „Das Gerber“ präsent sein. Diese Schritte sind erst der Anfang einer größeren Offensive, die weitere Städte umfassen wird. Anders als die gewohnten großen Einrichtungshäuser plant Ikea hier sogenannte Planungsstudios. Diese sollen es den Kunden ermöglichen, gemeinsam mit Einrichtungsberatern Möbel und Raumkonzepte direkt vor Ort zu planen und die Ware anschließend nach Hause liefern zu lassen.

Anpassung der Produktpalette und Preissenkungen

Die Bild am Sonntag berichtet weiter, dass mit den neuen städtischen Standorten auch eine Anpassung des Sortiments einhergeht. Die üblichen großflächigen Verkaufsräume mit den meterhohen Regalen sollen in den City-Standorten nicht zu finden sein. Stattdessen konzentriert sich das Angebot auf Beratung und Planung individueller Wohnlösungen. Zudem hat Ikea bereits eine dritte Welle von Preissenkungen eingeleitet. Insgesamt wurden die Preise von etwa 2600 Artikeln gesenkt, um die Attraktivität des Angebots zu steigern und den Kunden mehr Wert zu bieten.

Es ist eine bewusste, unternehmerische Entscheidung. Wir senken die Preise dauerhaft,

erklärt Kadnar.

Nachhaltigkeitsinitiativen und technologische Innovation

Nicht nur die Expansion in die Innenstädte, sondern auch die Nachhaltigkeit steht im Fokus der Unternehmensstrategie. Ikea plant bis zum Jahr 2028 insgesamt 1000 Schnell-Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Deutschland zu errichten. Zudem sollen ab dem nächsten Geschäftsjahr alle Speditionslieferungen in Berlin mit elektrischen Lieferwagen durchgeführt werden, ein Pilotprojekt, das Kadnar besonders am Herzen liegt. „Wir wollen helfen, die E-Mobilität in Deutschland voranzutreiben,“ sagt er und fordert zugleich mehr Unterstützung von der Politik beim Ausbau der erforderlichen Infrastruktur.

Ikea Deutschland überwindet Corona mit beeindruckendem Umsatzwachstum

Mit fast 19.500 Mitarbeitern und einem Umsatzwachstum von 13,3 Prozent im letzten Geschäftsjahr zeigt sich, dass Ikea Deutschland die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie erfolgreich überwunden hat. Die neuen Strategien könnten das Unternehmen weiter stärken und seine Position im deutschen Markt festigen.

Was du dir merken solltest:

  • Ikea plant, verstärkt in die Innenstädte Deutschlands zu expandieren und könnte dabei auch leerstehende Kaufhausflächen von Galeria Kaufhof nutzen, um näher an urbane Kunden heranzurücken.
  • Der Möbelriese setzt auf Planungsstudios statt der üblichen großen Einrichtungshäuser, was Kunden ermöglicht, Möbel und Raumkonzepte direkt vor Ort zu planen und nach Hause liefern zu lassen.
  • Zusätzlich zu den neuen Standorten führt Ikea eine dritte Welle von Preissenkungen durch, wobei bereits 2600 Artikel günstiger angeboten werden, um die Attraktivität und das Preis-Leistungs-Verhältnis weiter zu verbessern.

Bild: © DALIBRI via Wikimedia unter CC4-Lizenz

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