H5N1: Vogelgrippe bei Menschen ohne Tierkontakt – Steht die Mensch-zu-Mensch-Übertragung bevor?
Neue H5N1-Verdachtsfälle in den USA bei Menschen ohne Tierkontakt werfen Fragen auf: Droht eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung der Vogelgrippe?
Die Vogelgrippe rückt erneut in den Fokus, da mögliche Übertragungen von H5N1 zwischen Menschen in den USA untersucht werden. Sieben Personen zeigten Krankheitssymptome, obwohl sie keinen direkten Kontakt zu infizierten Tieren hatten.
Die unklaren Ansteckungswege beunruhigen Forscher weltweit. Kritiker bemängeln, dass die US-Gesundheitsbehörde CDC die Informationen zu spät veröffentlicht hat. Virologe Rick Bright äußerte sich auf der Plattform X kritisch: „Es ist ein komplettes Durcheinander.“ In den USA wurden bereits 14 bestätigte menschliche Infektionen seit April registriert, die meisten bei Landarbeitern mit direktem Kontakt zu infiziertem Vieh.
Behörden untersuchen ungeklärte H5N1-Infektion
Die Ursache der Infektion eines Patienten in Missouri, der keinen Kontakt zu Tieren hatte, wird noch untersucht. Lisa Cox, Sprecherin des Missouri Department of Health and Senior Services, sagte gegenüber CNN: „Die Untersuchung läuft noch, und es gibt derzeit keine Hinweise auf eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung.“
Seit 2003 registrierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit 896 H5N1-Fälle beim Menschen, von denen über die Hälfte tödlich verliefen. Eine mögliche Übertragung von Mensch zu Mensch könnte das Risiko einer neuen Pandemie erheblich erhöhen.
H5N1 bei Milchkühen – Neue Gefahren entstehen unerwartet
Besonders besorgniserregend ist der Nachweis des Virus bei Milchkühen in den USA. Während H5N1 bislang vor allem bei Geflügel auftrat, könnten Infektionen in Rinderherden neue Risiken bergen. Laut ZDF werden mehrere Hundert Kuhherden in 14 Bundesstaaten untersucht, nachdem dort das Virus festgestellt wurde.
In den USA wird kritisiert, dass bei Rindern weniger umfassend auf Grippeviren getestet wird als bei Geflügel. Dies könnte dazu führen, dass neue Virusvarianten unbemerkt zirkulieren und sich verbreiten.
Deutsche Experten beruhigen – Keine akute Gefahr erkannt
In Deutschland gibt das Robert Koch-Institut (RKI) Entwarnung. „Bislang sind keine Erkrankungen beim Menschen mit aviären Influenzaviren bekannt geworden“, teilt das RKI mit. Auch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) äußert sich gegenüber ZDFheute beruhigend: „Bisher gibt es aus unserer Sicht keine belastbaren Hinweise auf H5N1 Mensch-zu-Mensch-Übertragungen.“
Zudem wurden in Europa keine H5N1-Infektionen bei Rindern festgestellt. Untersuchungen von Milchproben bestätigen diese Einschätzung. Das Risiko für die Allgemeinbevölkerung wird daher als gering eingestuft.
Pasteurisierte Milch schützt effektiv
Die National Institutes of Health betonen, dass pasteurisierte Milch kein Infektionsrisiko darstellt: „Es gibt keine Evidenz, dass kommerziell pasteurisierte Milch ein Infektionsrisiko darstellt.“ Die übliche Erhitzung bei der Pasteurisierung tötet mögliche Erreger ab, sodass Verbraucher unbesorgt Milchprodukte genießen können.
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Für die Bevölkerung sind derzeit keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen erforderlich. Personen mit engem Tierkontakt sollten jedoch Vorsicht walten lassen und empfohlene Sicherheitsvorkehrungen einhalten. Ein positiver Aspekt ist das Vorhandensein zugelassener Impfstoffe gegen H5N1. In den USA wird diskutiert, präventive Impfungen für gefährdete Berufsgruppen einzuführen, um einem möglichen Ausbruch vorzubeugen.
Was kann man tun, um Risiken zu minimieren?
Um die Risiken zu verringern, ist es wichtig, die Ausbreitung des Virus genau zu überwachen. Regelmäßige Tests in Nutztierbeständen und eine schnelle Meldung von Infektionsfällen sollen ein Übergreifen auf den Menschen verhindern. Die WHO setzt sich für eine flächendeckende Erfassung und Nachverfolgung aller Vogelgrippe-Infektionen ein.
Langfristig helfen der Schutz der Biodiversität und verbesserte Hygienestandards in der Tierhaltung, das Entstehen neuer Virusvarianten zu verhindern. Durch bessere Gesundheits- und Hygienepraktiken in Betrieben kann das Risiko von Mutationen, die eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ermöglichen, reduziert werden.
Was du dir merken solltest:
- In den USA werden mögliche Mensch-zu-Mensch-Übertragungen des H5N1-Virus untersucht, nachdem sieben Personen Krankheitssymptome zeigten, obwohl sie keinen direkten Kontakt zu infizierten Tieren hatten.
- Experten weltweit sind besorgt über die unklaren Ansteckungswege und kritisieren die späte Information durch die US-Gesundheitsbehörde CDC; dennoch gibt es derzeit keine bestätigten Hinweise auf eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung.
- Deutsche Behörden wie das RKI und internationale Organisationen wie die WHO sehen aktuell keine akute Gefahr, betonen aber die Bedeutung von Überwachung, Hygienestandards und möglichen Präventionsmaßnahmen wie Impfungen für gefährdete Gruppen.
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