„Weg zur Hölle mit bösen Absichten“: Trumps „Project 2025“ verspricht Milliarden Tonnen mehr CO2

Studie: „Project 2025“ von Trump könnte Milliarden Tonnen mehr CO2 verursachen, US-Klimaziele gefährden und Millionen Jobs vernichten.

Trump Project 2025 CO2

Warnung vor den Zielen des umstrittenen "Project 2025" von Donald Trump. © Wikimedia

Sollte Donald Trump wieder ins Weiße Haus einziehen und die klimapolitischen Vorgaben des umstrittenen „Project 2025“ umsetzen, könnten die USA eine erhebliche Zunahme von CO2-Emissionen erleben. Laut einer neuen Analyse könnte dies die Klimaziele des Landes zerstören und Millionen von Arbeitsplätzen kosten. Das berichtet der Guardian. Bis 2030 könnten die CO2-Emissionen der USA um 2,7 Milliarden Tonnen über dem aktuellen Pfad liegen. Das ist ein Wert, der den gesamten jährlichen Emissionen Indiens entspricht.

Dieses Ausmaß an zusätzlicher Verschmutzung würde jede Chance der USA zunichtemachen, die Emissionen bis 2030 zu halbieren. Wissenschaftler betonen, dass dieses Ziel entscheidend ist, um die Welt vor katastrophalen Klimaveränderungen zu bewahren. Außerdem würde dies 1,7 Millionen Arbeitsplätze bis 2030 kosten und einen wirtschaftlichen Verlust von 320 Milliarden Dollar zur Folge haben.

Klimaziele in Gefahr

„Die USA stehen ab Januar 2025 vor einer Weggabelung mit zwei stark divergierenden Wegen in der Klima- und Energiepolitik“, sagte Anand Gopal, der geschäftsführende Direktor für Politikforschung bei Energy Innovation, dem Thinktank, der die Modellierung durchgeführt hat. Diese beiden Zukunftswege würden drastische Unterschiede für Gesundheit, Wirtschaft und Klima bedeuten, so Gopal weiter.

Laut dem Guardian zeigt die Analyse auch, wie viel von der Präsidentschaftswahl im November abhängt. Die Biden-Administration unter Kamala Harris hat mehrere klimafreundliche Gesetze und Verordnungen erlassen, darunter den Inflation Reduction Act. Eine erneute Amtszeit Trumps könnte jedoch all diese Fortschritte zunichtemachen.

Diese Maßnahmen haben über 300.000 neue Arbeitsplätze im Bereich sauberer Energien geschaffen. Sie haben zudem das Tempo der Emissionsreduktionen in den USA verdoppelt. Die USA sind nun auf dem Weg, ihre Emissionen bis 2030 um 37 Prozent im Vergleich zu 2005 zu senken. Das bringe das Land „in greifbare Nähe“ seiner Klimaziele, so Gopal.

„Project 2025“ von Trump könnte Umweltvorschriften aushebeln und massive CO2-Emissionen zur Folge haben

Sollte Trump jedoch gewählt werden und das „Project 2025“ voll unterstützen, würde dies laut dem Guardian einen umfassenden Rückschritt bei den CO2-Emmissionen bedeuten. Das rechtsgerichtete Konzept sieht eine massive Abschaffung von Umweltvorschriften vor. Es ist auch die Rede davon, eine Fülle neuer Öl- und Gasbohrungen zu erlauben. Darüber hinaus könnte es zur Aufhebung des Inflation Reduction Act führen. Befürchtet wird zudem sogar die Auflösung der National Oceanic and Atmospheric Administration sowie des National Weather Service.

Laut der Analyse von Energy Innovation würde die Umsetzung dieser Politik im Vergleich zum aktuellen Kurs bis 2030 zu 2,7 Milliarden Tonnen zusätzlichen Emissionen führen. Bis 2050 könnten es sogar 26 Milliarden Tonnen sein. Dies ist der Zeitpunkt, an dem die Welt keine neuen fossilen Brennstoffemissionen mehr in die Atmosphäre abgeben sollte, um einen Klimakollaps zu vermeiden.

„Project 2025“ könnte zu höheren Sterblichkeitsraten führen

Die neuen Modellierungen prognostizieren zudem, dass diese Politik bis Ende des Jahrzehnts zu mehreren tausend vorzeitigen Todesfällen aufgrund verschlechterter Luftqualität führen könnte. Auch die Haushaltskosten der Amerikaner könnten ansteigen, wenn weniger ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Das Team von „Project 2025“ hat auf Anfragen der Zeitung nicht reagiert.

Die frühere oberste Klimaberaterin von Präsident Biden, Gina McCarthy, äußerte sich über das „Project 2025“ laut dem Bericht äußerst kritisch:

Das ‚Project 2025‘ scheint wie ein Weg zur Hölle mit bösen Absichten gemacht zu sein. Es muss entschieden abgelehnt werden, und ich denke, das wird es auch.

Gina McCarthy

Was du dir merken solltest:

  • Sollte Trump im Herbst die Präsidentschaftswahl gewinnen: „Project 2025“ könnte die CO2-Emissionen der USA bis 2030 um 2,7 Milliarden Tonnen erhöhen.
  • Die Umsetzung der Pläne würde auch 1,7 Millionen Arbeitsplätze kosten und einen wirtschaftlichen Schaden von 320 Milliarden Dollar verursachen.
  • Die Zukunft der US-Klimapolitik hängt stark davon ab, ob Trumps Pläne verwirklicht werden.

Übrigens: Auch unabhängig von Trumps neuesten Plänen stieg der Verbrauch fossiler Energie im vergangenen Jahr auf ein Rekordniveau. Die Zunahme gefährdet die Klimaziele massiv. Mehr dazu in unserem Artikel.

Bild: © SecretName101 via Wikimedia unter CC BY 4.0

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