Fleisch und Diabetes: Wie schon 50 Gramm täglich das Risiko massiv erhöhen

Schon 50 Gramm rotes oder verarbeitetes Fleisch täglich erhöhen laut einer Studie mit 2 Millionen Teilnehmern das Risiko für Typ-2-Diabetes.

Fleisch Diabetes

Zu viel Fleisch kann das Risiko für Diabetes deutlich erhöhen. © Pexels

Eine umfassende Meta-Analyse zeigt, dass schon der tägliche Verzehr von nur 50 Gramm rotem oder verarbeitetem Fleisch das Risiko für Typ-2-Diabetes signifikant erhöht. Laut der in der Zeitschrift Lancet Diabetes & Endocrinology veröffentlichten Studie, an der fast zwei Millionen Erwachsene aus 20 Ländern teilgenommen haben, ist der Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und dieser weit verbreiteten Krankheit stärker als bisher angenommen. Besonders bedenklich ist der Konsum von verarbeitetem Fleisch, der das Diabetes-Risiko um 15 Prozent steigern kann.

Zu viel Fleisch und Diabetes-Risiko

Die Forscher, angeführt von der Epidemiologin Nita Forouhi von der Universität Cambridge, analysierten Daten von Teilnehmern aus Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien und dem westlichen Pazifik. Sie fanden heraus, dass auch der tägliche Verzehr von 100 Gramm unverarbeitetem roten Fleisch das Risiko für Typ-2-Diabetes um 10 Prozent erhöht. Diese Erkenntnisse sind besonders relevant, da weltweit etwa 400 Millionen Menschen an dieser Form von Diabetes leiden, einer der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit.

Die Ergebnisse dieser Meta-Analyse unterstreichen die Notwendigkeit, den Fleischkonsum zu überdenken. Besonders der Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch ist problematisch, da er nachweislich das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle erhöht – und nun auch klar mit Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht wird. Laut dem Standard betonten die Forscher, dass diese Ergebnisse mit aktuellen Ernährungsempfehlungen, wie der Planetary Health Diet, übereinstimmen.

Diabetes-Risiko bei Geflügel nicht eindeutig

Interessanterweise stellte die Analyse auch einen anfänglichen Zusammenhang zwischen Geflügelkonsum und einem erhöhten Diabetes-Risiko fest. Dieser Zusammenhang schwächte sich jedoch bei weiteren Untersuchungen ab und bedarf weiterer Forschung. Dennoch betont die Studie die Wichtigkeit, den Fleischkonsum kritisch zu betrachten, insbesondere da die Zahlen in Ländern wie Deutschland und Österreich sehr hoch sind. Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung liegt der durchschnittliche Fleischkonsum in Deutschland bei 51,6 Kilogramm im Jahr. Noch mal mehr wird in Österreich (58,6 Kilogramm) konsumiert. Dort liegt laut dem Standard der durchschnittliche Fleischkonsum bei 160 Gramm pro Tag, was weit über den empfohlenen Mengen liegt.

Übersicht des Pro-Kopf-Fleischkonsums in Deutschland von 2018 bis 2023. © BLE

Experten, die nicht direkt an der Studie beteiligt waren, wie der Ernährungswissenschaftler Naveed Sattar von der Universität Glasgow, bewerten die Studie laut dem Science Media Centre als bedeutend. „Die Daten legen nahe, dass der Verzicht auf rotes und verarbeitetes Fleisch nicht nur vor Herzkrankheiten und Schlaganfällen schützen kann, sondern auch vor Typ-2-Diabetes, einer Krankheit, die weltweit auf dem Vormarsch ist.“

Was du dir merken solltest:

  • Schon der tägliche Verzehr von 50 Gramm rotem oder verarbeitetem Fleisch kann das Risiko für Typ-2-Diabetes um bis zu 15 Prozent erhöhen.
  • Die Ergebnisse basieren auf einer umfassenden Meta-Analyse mit fast zwei Millionen Teilnehmern aus 20 Ländern.
  • Diese Studie betont die Bedeutung einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Fleischkonsum, um das Risiko für schwere Erkrankungen zu senken.

Übrigens: Supermärkte in Deutschland reduzieren zwar langsam das Angebot an Billigfleisch, doch das reicht bei weitem nicht aus, um das Problem zu lösen. Wie weit die Fortschritte tatsächlich gehen und wo noch große Lücken bestehen, erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Pexels

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