Mehr Unfälle beim Gassi gehen – Warum Frauen und Senioren besonders oft betroffen sind
Beim Hundespaziergang kommt es immer häufiger zu Verletzungen durch ruckartige Leinenzüge oder Stürze.

Viele Verletzungen beim Hundespaziergang entstehen, wenn Hunde plötzlich an der Leine ziehen. © Freepik
Ein Spaziergang mit dem Hund gehört für viele ganz selbstverständlich zum Alltag – zur Bewegung, zur Entspannung oder einfach aus Routine. Doch dann passiert etwas, womit kaum jemand rechnet: Beim Gassi gehen kommt es zu Verletzungen. Eine neue Untersuchung aus dem Vereinigten Königreich zeigt jetzt, wie oft das tatsächlich vorkommt – und wer besonders betroffen ist.
Die häufigsten Verletzungen beim Gassi gehen
Die Grundlage der Auswertung bilden Behandlungsdaten aus fünf Studien mit insgesamt rund 491.000 betroffenen Personen. Viele Verletzungen beim Gassi gehen betreffen die Hände – und sie sind oft schwerwiegender als gedacht. Knochenbrüche, Prellungen und Sehnenrisse treten besonders häufig auf.
Das sind laut Studie die häufigsten Verletzungen:
- Hand- oder Handgelenksverletzungen
- Fingerbrüche
- Handgelenksbrüche
- Weichteilverletzungen an den Fingern
- Weichteilverletzungen am Handgelenk
In den meisten Fällen wurden Betroffene von ihrem Hund an der Leine gezogen. Auch Stolpern oder Verheddern mit der Leine führte zu zahlreichen Unfällen.
Frauen und Ältere besonders häufig betroffen
Neben der Art der Verletzung spielt auch die betroffene Personengruppe eine Rolle. Besonders häufig betroffen: Frauen und ältere Menschen.
- Frauen (rund 74 Prozent der Fälle)
- Personen über 65 Jahre (31 Prozent der Fälle)
Die Studienautoren führen dafür mehrere Gründe an: Im Alter lassen Gleichgewicht, Reaktionsfähigkeit und Sehkraft häufig nach. Zudem ist die Knochendichte bei älteren Frauen oft verringert, was das Risiko für Brüche zusätzlich erhöht.
Kleine Fehler mit großer Wirkung: Leine richtig halten
Ein häufiger Fehler mit schwerwiegenden Folgen: Viele Menschen wickeln die Hundeleine um Handgelenk oder Finger. Wenn das Tier plötzlich zieht, wirken starke Kräfte direkt auf die Gelenke. Besonders problematisch sind ausziehbare Leinen, bei denen der Ruck noch heftiger ausfallen kann.
So kam es laut Auswertung zu den Verletzungen:
- 68,5 Prozent durch Ziehen an der Leine
- 20 Prozent durch Stürze über Hund oder Leine
- 11 Prozent durch Verheddern in der Leine
- 1 Prozent durch Verheddern ohne Sturz
Die Studienautoren raten dazu, die Leine in der Handfläche zu halten und sie nicht um die Finger oder das Handgelenk zu wickeln.
Mehr Sicherheit durch gutes Training und geeignetes Zubehör
Neben dem richtigen Umgang mit der Leine spielt auch die Erziehung des Hundes eine wichtige Rolle. Gut trainierte Tiere ziehen seltener plötzlich los und lassen sich leichter führen. Das reduziert das Unfallrisiko deutlich.
Auch passendes Zubehör wie ein stabiles Geschirr oder ein gut sitzendes Halsband kann helfen, mehr Kontrolle über den Hund zu behalten. So wird der Spaziergang wieder zu einer sicheren und angenehmen Erfahrung – statt zur Ursache für Krankenhausaufenthalte.
Kurz zusammengefasst:
- Beim Gassi gehen kommt es häufig zu Verletzungen an Hand und Handgelenk – vor allem, wenn Hunde an der Leine ziehen.
- Frauen und Menschen über 65 sind besonders gefährdet, da sie häufiger körperlich eingeschränkt sind.
- Wer die Leine korrekt hält und seinen Hund gut erzieht, kann das Risiko für Unfälle deutlich verringern.
Übrigens: Im geparkten Auto kann es für Hunde schnell gefährlich werden. Bereits ab 20 Grad Außentemperatur wird der Fahrzeuginnenraum zur Hitzefalle. Mehr dazu in unserem Artikel.
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