Energetische Sanierung beim Altbau: Warum es sich lohnt

Die energetische Sanierung von Altbauten senkt langfristig Heizkosten und schützt das Klima, das zeigt eine aktuelle Studie des WWF.

Energetische Sanierung

Bunte Häuser in Connewitz, Leipzig: Eine energetische Sanierung ist zwar nicht ganz billig, rentiert sich aber mit der Zeit. © Wikimedia

Die hohen Immobilienpreise in Deutschland machen Neubauten für viele Menschen unmöglich, weswegen viele Käufer auf ältere Häuser zurückgreifen: Häuser, die laut WWF dringend eine energetische Sanierung benötigen, wenn die Hausbesitzer langfristig Geld sparen wollen.

Eine Wärmepumpe einzubauen, den Heizkessels auszutauschen oder das Gebäude richtig zu dämmen – das alles sind laut einer Studie der Prognos AG, die im Auftrag des WWF Deutschland durchgeführt wurde, wichtige Maßnahmen, wenn man sich ein Altbauhaus kauft und es sanieren möchte.

Mangelhafte Dämmung belastet Umwelt und Geldbeutel

Mehr als die Hälfte der Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland haben eine schlechte Energieeffizienzklasse, oft F oder schlechter. Das bedeutet, dass diese Häuser schlecht gedämmt sind und daher viel Energie verlieren. Dies erhöht nicht nur die Heizkosten, sondern belastet auch die Umwelt. Christian Handwerk von der Verbraucherzentrale NRW erklärt gegenüber dem WDR, dass Erdgas der am häufigsten genutzte Energieträger in Wohngebäuden ist. Heizöl macht etwa 24 Prozent aus.

Verteilung der Energieeffizienzklassen nach Gebäudetyp.
Verteilung der Energieeffizienzklassen nach Gebäudetyp. Quelle: WWF-Studie

Viele Hauskäufer haben nach dem Erwerb eines Hauses oft nicht mehr genug Geld für umfassende Sanierungsarbeiten. Eine Wirtschaftlichkeitsrechnung der Prognos AG zeigt jedoch, dass eine energetische Sanierung auf lange Sicht finanziell von Vorteil ist. Auch Teilsanierungen wie eine bessere Dämmung des Dachs oder der Austausch alter Fenster können schon zu erheblichen Einsparungen führen.

Beispielrechnung: Wie viel Geld lässt sich einsparen?

Ein Beispiel aus der Studie untersucht die Sanierung eines typischen Einfamilienhauses aus den Jahren 1958 bis 1968 mit Energieeffizienzklasse F. Ohne Sanierung würden die Gesamtkosten für ein Haus mit Gasheizung bis 2045 etwa 89.000 Euro betragen. Mit einer Sanierung nach Effizienzhausstandard EH 70 oder EH 55 und der Installation einer Wärmepumpe hingegen könnten die Energiekosten auf etwa 65.000 Euro reduziert werden. Ein einfacher Austausch des Gaskessels ohne weitere Sanierung würde nur noch knapp 1.000 Euro einsparen.

Wer einen neuen Kessel kauft, ohne das Haus zu sanieren, zahlt sogar noch drauf: In diesem Fall steigen die Kosten laut Rechnung auf etwa 94.000 Euro.

Heizkosten in einem Einfamilienhaus je nach Heizungstyp.
Heizkosten in einem Einfamilienhaus je nach Heizungstyp. Quelle: WWF-Studie

Wie aussagekräftig ist diese Studie?

Die Verbraucherzentrale NRW hält die Ergebnisse der WWF-Studie für verlässlich. Zwar weiß niemand, wie die Energiepreise in zehn bis 15 Jahren genau aussehen werden – es sei laut Christian Handwerk jedoch davon auszugehen, dass sowohl die Kosten für Energie als auch der CO2-Preis steigen werden. Da die Prognose auf steigenden Preisen pro Kilowattstunde basiert, wird sie also auch in Zukunft aussagekräftig bleiben.

Was du dir merken solltest:

  • Eine gemeinsame Studie des WWF Deutschland und der Prognos AG zeigt, dass mehr als die Hälfte der Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland schlecht gedämmt sind, was zu hohen Heizkosten führt und die Umwelt belastet.
  • Eine energetische Sanierung, wie die Installation von Wärmepumpen, der Austausch von Heizkesseln und eine bessere Dämmung, können die Heizkosten langfristig senken und so einen finanziellen Vorteil verschaffen.
  • Teilsanierungen, etwa der Austausch von Fenstern oder die Dämmung des Dachs, bieten ebenfalls erhebliche Einsparpotenziale.

Bild: © Christian Jog via Wikimedia unter CC BY-SA 3.0

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