DIW untersucht Zufriedenheit: Wer in Deutschland wirklich glücklich ist

Das DIW analysiert die Zufriedenheit in Deutschland. Im Fokus: Unterschiede bei Einkommen, Arbeit und Gesundheit. Wer ist wirklich zufrieden?

DIW Zufriedenheit

Eine DIW-Studie stellt fest: Die Zufriedenheit der Deutschen mit ihrem Einkommen ist gestiegen. © Vecteezy

Die allgemeine Zufriedenheit der Deutschen mit ihrem Einkommen, ihrer Arbeit und ihrer Gesundheit ist in den letzten 20 Jahren entweder gestiegen oder auf einem stabilen Niveau geblieben. Spannend ist, dass sich die Zufriedenheit in einigen Bereichen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen stark angenähert hat. Besonders auffällig ist, dass die Unterschiede in der Zufriedenheit mit dem Einkommen zwischen Frauen und Männern sowie zwischen Ost- und Westdeutschland deutlich kleiner geworden sind. Die Entwicklung der Zufriedenheit wird vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) als positiv bewertet.

DIW untersucht die Zufriedenheit der Deutschen

Die Befragten bewerteten ihre Zufriedenheit in verschiedenen Lebensbereichen auf einer Skala von null (ganz und gar unzufrieden) bis zehn (ganz und gar zufrieden). Im Jahr 2021, dem jüngsten Jahr mit verfügbaren Daten, erzielte die allgemeine Lebenszufriedenheit mit einem Wert von 7,4 die höchste Bewertung. Die Zufriedenheit mit Arbeit und Gesundheit lag bei 7,2 bzw. 6,9, während das Einkommen mit 6,9 bewertet wurde. Interessant ist, dass sich die Zufriedenheit mit dem Einkommen seit 2004 deutlich verbessert hat, von einem Wert von 5,5 auf 6,9. „Im gleichen Zeitraum sind auch die Reallöhne um etwa zehn Prozent gestiegen“, erläutert die Studienautorin Theresa Entringer.

Zufriedenheit der Deutschen laut DIW-Umfrage, unterteilt in allgemein, mit der Arbeit, der Gesundheit und dem Einkommen. © DIW
Zufriedenheit der Deutschen laut DIW-Umfrage, unterteilt in allgemein, mit der Arbeit, der Gesundheit und dem Einkommen. © DIW

Doch nicht alle Gruppen profitieren gleichermaßen. Besonders beim Thema Gesundheit zeigen sich nach wie vor gravierende Unterschiede. Menschen aus dem unteren Einkommensdrittel und Eltern sind deutlich unzufriedener mit ihrer Gesundheit. Hier sieht das DIW Handlungsbedarf, vor allem in Bezug auf die Entlastung durch bessere Betreuungsangebote und weniger Bürokratie bei der Beantragung von Leistungen.

DIW: Gesundheit als Schwachstelle

Das DIW weist darauf hin, dass die Gesundheit als Grundpfeiler des Wohlbefindens für viele Menschen eine Baustelle bleibt. Obwohl sich die allgemeine Lebenszufriedenheit in Deutschland verbessert hat, zeigt sich, dass gerade in dieser Kategorie noch viel zu tun ist. Besonders alarmierend ist die Unzufriedenheit unter denjenigen, die finanziell schlechter gestellt sind. Diese Gruppe empfindet ihre Gesundheit als belastet, was sich negativ auf ihre Lebensqualität auswirkt.

In den letzten Jahren haben sich die Zufriedenheitsunterschiede in anderen Bereichen wie Arbeit und Einkommen verringert. Doch gerade bei der Gesundheit bleibt die Kluft groß. Das DIW betont, dass es entscheidend sei, genau hier anzusetzen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheitssituation zu verbessern. Dies sei ein wichtiger Schritt, um das Wohlbefinden der gesamten Bevölkerung zu steigern.

Eltern und Geringverdiener unzufrieden

Ein weiteres zentrales Ergebnis der DIW-Analyse ist die Unzufriedenheit von Eltern. Besonders diejenigen, die zusätzlich mit einem niedrigen Einkommen zurechtkommen müssen, fühlen sich gesundheitlich stark belastet. Dies zeigt, dass nicht nur die wirtschaftliche Lage, sondern auch die Anforderungen des Elternseins eine Rolle spielen.

Das DIW empfiehlt, hier verstärkt zu unterstützen, etwa durch bessere Betreuungsangebote, die es Eltern ermöglichen, sich mehr um ihre eigene Gesundheit zu kümmern. Auch eine Entbürokratisierung von Hilfsangeboten könnte dazu beitragen, den Druck auf diese Bevölkerungsgruppen zu verringern.

Was du dir merken solltest:

  • Das DIW untersuchte die Zufriedenheit der Deutschen mit ihrem Einkommen, ihrer Arbeit und ihrer Gesundheit und stellte fest, dass sich diese in den letzten 20 Jahren entweder verbessert oder stabil gehalten hat.
  • Weiterhin deutliche Unterschiede gibt es besonders bei der Gesundheit, wo Menschen mit niedrigem Einkommen und Eltern unzufriedener sind.
  • Das DIW sieht Handlungsbedarf, insbesondere durch gezielte Unterstützung für benachteiligte Gruppen und eine Verbesserung der Betreuungsangebote.

Übrigens: Sich den Job-Frust von der Seele stricken? Kreative Hobbys wie Malen, Stricken oder Basteln steigern die Lebenszufriedenheit und können sogar berufliche Unzufriedenheit ausgleichen. Das hat eine Studie jetzt festgestellt. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Vecteezy

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