„Geht nie gut aus“: Das ist laut einer Chefin die größte Red Flag bei Arbeitskollegen
Mangelnde Kommunikation kann im Job fatale Folgen haben. CEO Shizu Okusa erklärt, warum sie diese Red Flag bei Kollegen nicht toleriert.
Mangelnde Kommunikationsfähigkeit, besonders in Konfliktsituationen, ist für Gründerin und CEO Shizu Okusa die größte Red Flag bei Arbeitskollegen. Gegenüber CNBC verrät sie, wie das falsche Austragen von Konflikten das Arbeitsklima schädigt und was man dagegen tun kann.
Was ist überhaupt eine „Red Flag“?
Als „Red Flags“ bezeichnet man bestimmte Verhaltensweisen und Aussagen von Personen, bei denen man sich vor einer Person hüten sollte. Ursprünglich wurde der Begriff vor allem im Dating-Kontext verwendet, inzwischen wird er für zwischenmenschliche Beziehungen aller Art verwendet. In diesem Fall geht es spezifisch um Red Flags bei Arbeitskollegen.
Okusa ist Gründerin und CEO des New Yorker Wellness-Unternehmens Apothékary. Im letzten Jahr hat sie laut CNBC innerhalb von neun Monaten 20 Millionen US-Dollar Umsatz generiert. Sie sieht das Problem mangelnder Kommunikationsfähigkeit vor allem dann, wenn Mitarbeiter ihre Kollegen öffentlich kritisieren. Solches Verhalten schaffe selten konstruktive Lösungen und führe stattdessen häufig zu Eskalationen.
Wenn etwas Schlechtes passiert, könnte es wirklich einfach sein, schnell in ein Meeting mit vielen anderen Leuten zu hüpfen und [jemanden bloßzustellen].
Shizu Okusa, CEO von Apothékary
So etwas „geht jedoch nie gut aus“, erklärt Okusa. Solche Situationen belasten oft nicht nur den direkt Betroffenen – auch andere Teammitglieder, die den Konflikt miterleben, könnten sich unwohl fühlen. Dies könne schnell zu einer unangenehmen Arbeitsatmosphäre führen und im schlimmsten Fall zu Problemen mit der Personalabteilung.
Private Gespräche statt öffentlicher Kritik
Okusa plädiert für eine andere Herangehensweise. Sie rät dazu, Konflikte in einem privaten Gespräch unter vier Augen anzusprechen, ohne dass Außenstehende involviert werden. „Ich denke, dass die meisten Dinge an schlechter Kommunikation scheitern“, sagt sie.
Vor allem Führungskräfte hätten hier eine besondere Verantwortung: Sie müssten eine Unternehmenskultur etablieren, die gute Kommunikation und Respekt fördert. Statt impulsiv auf andere zu reagieren, hilft es, die eigene Perspektive zu überdenken und die Situation konstruktiv anzugehen.
Klarheit und Professionalität
Doch was tun, wenn Konflikte im Arbeitsalltag unvermeidlich sind? Auch Karriereexpertin Carolyn Kleiman erklärte gegenüber CNBC, dass ein kurzer, persönlicher Austausch oft der beste Weg sei. Wenn Arbeitsstile kollidieren – beispielsweise bei Deadlines –, könne etwa ein offenes Gespräch das Verständnis füreinander fördern.
Kleiman rät dazu, bei tiefergehenden Charakterproblemen den Kontakt mit problematischen Kollegen möglichst auf das Nötigste zu beschränken: „Halte die Dinge kurz, oberflächlich und professionell.“
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Auch bei Vorgesetzten, die Kommunikationsdefizite zeigen, empfiehlt Kleiman, die Situation sachlich anzusprechen. Notizen zu konkreten Vorfällen könnten helfen, Anliegen klar zu formulieren. Ihr Vorschlag: „Mir ist aufgefallen, dass [Beispiel für schlechte Kommunikation]. Es wäre hilfreich, wenn du stattdessen dies tust.“
Wann man die Personalabteilung einschalten sollte
Wenn der Vorgesetzte trotz solcher Hinweise keine Verbesserungen zeigt, könnte laut Gorick Ng, Karriereberater von der Harvard-Universität, die Personalabteilung involviert werden. Gerade wenn auch andere Kollegen ähnliche Probleme haben, sei dies ein wichtiger Schritt.
Kein Manager wacht morgens auf und denkt sich: ‚Wie kann ich das Leben meines Teams so miserabel wie möglich machen?‘ Es ist: ‘Wie können wir diese Arbeit erledigen und ein glückliches Leben führen?’
Gorick Ng, Karriereberater Harvard-Universität
Was du dir merken solltest:
- Schlechte Kommunikation in Konfliktsituationen ist laut CEO Shizu Okusa die größte Red Flag bei Arbeitskollegen.
- Öffentliche Kritik an Kollegen führt selten zu Lösungen und belastet das Teamklima.
- Statt Konflikte eskalieren zu lassen, empfiehlt sie private Gespräche und sachliche Lösungsansätze.
Bild: © Vecteezy