Arbeit mit Mouse-Jigglern simuliert: US-Bank Wells Fargo entlässt Dutzende Mitarbeiter
Wells Fargo hat Dutzende wegen simulierter Arbeitsaktivität entlassen. Die US-Bank reagiert auf den Missbrauch von Mouse-Jigglern.
Wells Fargo hat kürzlich mehr als ein Dutzend Mitarbeiter entlassen, nachdem Untersuchungen ergeben hatten, dass diese ihre Arbeitsaktivität mittels Technologie (sogenannte Mouse-Jiggler) nur simulierten. Die betroffenen Mitarbeiter waren alle in der Vermögens- und Investmentmanagement-Abteilung des Unternehmens tätig. Sie wurden „nach der Überprüfung von Vorwürfen, die die Simulation von Tastaturaktivitäten betrafen“, entlassen, meldet Bloomberg. Sie hatten dem Bericht zufolge den Anschein aktiver Arbeit erweckt. Das geht aus den bei der Financial Industry Regulatory Authority (Finra) eingereichten Unterlagen hervor.
Mouse Jiggler stark gefragt: Ein Trend aus dem Homeoffice
Geräte und Software, die bekannt sind als „Mouse Movers“ oder „Mouse Jiggler“, haben während der durch die Pandemie bedingten Homeoffice-Zeit an Popularität gewonnen. Mitarbeiter tauschten auf Social-Media-Seiten wie Reddit und TikTok Tipps für deren Nutzung aus. Diese Gadgets sind bereits für unter 20 Dollar auf Plattformen wie Amazon.com erhältlich. Unklar bleibt jedoch aus den Finra-Unterlagen, ob die entlassenen Mitarbeiter tatsächlich von zu Hause aus gearbeitet haben.
Wells Fargo setzt behutsam auf Hybrid-Arbeit
Als Antwort auf die abklingende Pandemie führte Wells Fargo Anfang 2022 ein „hybrid-flexibles Modell“ ein. Dieses Modell verlangt, dass die meisten Mitarbeiter mindestens drei Tage die Woche im Büro sind. Mitglieder des Managementkomitees müssen vier Tage und viele Angestellte, wie z.B. Filialmitarbeiter, fünf Tage die Woche anwesend sein. Diese Strategie ist eine langsamere Rückkehr ins Büro im Vergleich zu anderen Finanzinstituten wie JPMorgan Chase & Co. und Goldman Sachs Group Inc., wo die volle Fünf-Tage-Woche im Büro wieder eingeführt wurde.
Experten warnen: Rechtliche Risiken bei KI-Nutzung
Parallel zu den Herausforderungen, die sich aus der Simulation von Arbeitsaktivität ergeben, warnen Arbeitsrechtsexperten wie Artur-Konrad Wypych und Thomas Hey in einem Bericht von Business Insider vor rechtlichen Grauzonen bei der Nutzung von KI-Tools am Arbeitsplatz. Diese rechtlichen Bedenken umfassen Datenschutz und Compliance, die oft übersehen werden.
Datenschutz bei KI-Einsatz: Firmen unter Zugzwang
Beim Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT am Arbeitsplatz müssen Unternehmen und Mitarbeiter besonders auf Datenschutzbestimmungen achten. Thomas Hey erklärt, dass „gemäß Paragraf 47 des Bundesdatenschutzgesetzes personenbezogene Daten geschützt und nicht unbefugt weitergegeben oder veröffentlicht werden dürfen.“ Unternehmen müssen daher eine gründliche Bewertung und Kategorisierung ihrer internen Daten vornehmen, um den Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen zu gewährleisten.
Urheberrecht bei KI-Inhalten: Vorsicht geboten
Eine weitere Herausforderung stellt das Urheberrecht dar. Inhalte, die von KI-Programmen wie ChatGPT generiert werden, „sind in der Regel nicht direkt urheberrechtlich geschützt, da sie nicht unmittelbar von einem Menschen erschaffen werden“, erläutert Wypych. Mitarbeiter müssen daher bei der Nutzung von KI-generierten Inhalten dieselbe Sorgfalt und Überprüfung anwenden, um sicherzustellen, dass diese keine urheberrechtlich geschützten oder unangemessenen Inhalte enthalten.
Was du dir merken solltest:
- Die Bank Wells Fargo hat mehrere Angestellte gefeuert, nachdem aufgedeckt wurde, dass sie mit technischen Hilfsmitteln wie „Mouse Jiggler“ Arbeit nur vortäuschten. Besonders häufig passierte dies während der Homeoffice-Zeit in der Pandemie.
- Als Reaktion auf die Pandemie führte Wells Fargo ein flexibles Arbeitsmodell ein. Dieses verlangt von den meisten Mitarbeitern, einige Tage der Woche im Büro zu arbeiten, um eine ausgeglichene Rückkehr ins Berufsleben zu fördern.
- Unternehmen stehen vor rechtlichen Herausforderungen beim Einsatz von KI-Tools. Das betrifft den Schutz personenbezogener Daten und der Einhaltung von Compliance, sowie der Beachtung von Urheberrechten bei von KI erzeugten Inhalten.
Bild: © Pexels
1 thought on “Arbeit mit Mouse-Jigglern simuliert: US-Bank Wells Fargo entlässt Dutzende Mitarbeiter”