Massenkündigungen: Überlastete Arbeitnehmer flüchten aus ihren Jobs
Immer mehr Arbeitnehmer weltweit planen aufgrund von Überlastung und schlechter Bezahlung ihren Job zu wechseln.
Immer mehr Menschen spielen mit dem Gedanken, ihren Arbeitsplatz zu wechseln. Laut einer neuen Studie von PwC fühlen sich Arbeitnehmer zunehmend überarbeitet und unterbezahlt. Dies geht aus der Global Workforce Hopes & Fears Survey hervor. Die Umfrage, an der über 56.000 Beschäftigte weltweit teilnahmen, zeigt, dass mehr Menschen als je zuvor ihren Job kündigen wollen.
Ein bedeutender Anstieg
Die Umfrage ergab, dass 28 Prozent der Befragten planen, ihren Job zu wechseln, verglichen mit 19 Prozent während der „Großen Resignation“ im Jahr 2022. Diese Zunahme ist laut der Studie auf höhere Arbeitsbelastung, Karriereambitionen und neue Technologien am Arbeitsplatz zurückzuführen. Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass ihre Arbeitsbelastung in den letzten zwölf Monaten erheblich zugenommen hat.
Überlastung und Karriereziele
Die Umfrage ergab, dass 43 Prozent der Beschäftigten eine Gehaltserhöhung fordern wollen. Zudem fühlen sich 62 Prozent durch die schnelle Einführung neuer Technologien und den steigenden finanziellen Druck belastet. „Die Arbeitnehmer weltweit priorisieren zunehmend das langfristige Wachstum ihrer Fähigkeiten und suchen nach Unternehmen, die sie dabei unterstützen können“, sagte Carol Stubbings von PwC U.K. laut fortune.
Europa und der Trend zur Kündigung
Nicht nur in den USA, auch in Europa ist der Trend zur Massenkündigung spürbar. Länder wie Frankreich und Deutschland haben in den letzten Jahren ähnliche Probleme mit Arbeitszufriedenheit und -bedingungen erlebt. Auch im Vereinigten Königreich denken immer mehr Beschäftigte über einen Jobwechsel nach. Das geschieht zu einer Zeit, in der hohe Zinsen und Lebenshaltungskosten viele dazu drängen, nach besseren Alternativen zu suchen.
Ruhelose Arbeitnehmer
Die Unzufriedenheit der Arbeitnehmer in Europa hat dazu geführt, dass viele leise kündigen, indem sie am Arbeitsplatz innerlich aufgeben und ihre Produktivität sinkt. „Es ist wichtig, dass Führungskräfte das Wohlbefinden als Kernwert und entscheidenden Leistungsfaktor in ihren Organisationen priorisieren. Überarbeitete und abgelenkte Arbeitnehmer sind weniger leistungsfähig“, heißt es im PwC-Bericht.
Veränderungen durch Technologie
Die aktuelle Phase der Massenkündigungen unterscheidet sich von der Pandemie-Zeit. Während damals Lockdowns und Heimarbeit dominierten, stehen nun neue Herausforderungen im Fokus, darunter der Einsatz von KI. Viele CEOs sehen Technologie als Ursache für die Veränderungen am Arbeitsplatz, obwohl nur wenige Arbeitnehmer regelmäßig KI-Tools nutzen. Dennoch sind sie optimistisch: 72 Prozent der seltenen KI-Nutzer glauben, dass diese Technologie die Qualität ihrer Arbeit verbessern wird, und die Hälfte erwartet höhere Gehälter.
Zweifel am Jobwechsel
Daten deuten darauf hin, dass viele, die ihren Job gekündigt haben, diese Entscheidung später bereuen. Dennoch könnte dies die wachsende Zahl derjenigen, die einen Jobwechsel in Betracht ziehen, nicht aufhalten. PwC schlägt vor, dass Manager ihre Mitarbeiter dabei unterstützen sollten, das Gleichgewicht zwischen den Veränderungen am Arbeitsplatz und ihrer Arbeitsbelastung zu finden. „Unternehmen müssen Leitlinien und Mentoring für die notwendigen Fähigkeiten bieten und eine Lernkultur schaffen, in der Lernmöglichkeiten Teil der DNA der Organisation sind“, so der Bericht.
Was du dir merken solltest:
- Immer mehr Arbeitnehmer planen aufgrund von Überlastung und unzureichender Bezahlung ihren Job zu kündigen bzw. zu wechseln, wie eine PwC-Studie zeigt.
- Besonders in Europa führt die Unzufriedenheit zu einem Anstieg der sogenannten „stillen Kündigungen“ und geringer Produktivität.
- Die Einführung neuer Technologien am Arbeitsplatz – besonders KI – stellt weitere Herausforderungen dar, wobei viele Arbeitnehmer dennoch optimistisch sind, dass diese ihre Arbeitsqualität verbessern könnten.
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