Trump-Flation: Wie Trump mit seinen Plänen die Inflation in die Höhe treiben könnte
Die Wirtschaftspläne von Donald Trump könnten paradoxerweise die Inflation anheizen: Steuersenkungen und hohe Zölle sind mögliche Treiber.
Inflation ist zu einem zentralen Thema in der globalen Politik geworden und beeinflusst Wahlen von Argentinien bis Indien und nun auch die USA. Hier sind nach Meinung von Bloomberg ideologische Ansichten oft prägender als konkrete Daten. Die US-Notenbank (Fed) erwägt eine Zinssenkung, nachdem die bevorzugte Inflationsrate auf 2,6 Prozent gefallen ist, nahe am Ziel von 2 Prozent. Diese wirtschaftliche Stabilisierung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die US-Wirtschaft nach Meinung der Demokraten floriert, mit jahrelang niedriger Arbeitslosigkeit und einem erfolgreichen Kampf gegen die Inflation. Doch das könnte sich schnell ändern. Sollte Trump im November gewinnen, könnte die Inflation anziehen.
Die wirtschaftlichen Erfolge der Demokraten stoßen bei Anhängern von Donald Trump oft auf taube Ohren. Sie kritisieren Präsident Biden für die teils noch anhaltende Inflation. Doch ausgerechnet die Wirtschafts- und Handelspläne von Trump könnten die auch in den USA gefürchtete Inflation erneut anheizen, befindet Bloomberg. Zu seinen Plänen gehörten Steuersenkungen für Reiche und höhere Zölle. Die könnten die mühsam erreichten Fortschritte der Fed zunichtemachen.
Was hat Trump genau vor?
Trump plant, die Körperschaftssteuer drastisch auf 15 Prozent zu senken und auslaufende Steuerkürzungen bis 2025 zu verlängern. Dies könnte das Defizit der USA innerhalb eines Jahrzehnts um bis zu 250 Milliarden Dollar erhöhen, vor allem durch die Abschaffung der Steuern auf Trinkgelder. Bloomberg zufolge sei diese finanzielle Strategie besonders riskant, da sie das Staatsdefizit signifikant vergrößern würde.
Zollschranken als Inflationstreiber
Ein weiterer Kernpunkt von Trumps Plan sind die vorgeschlagenen Zölle, die mit einem universellen Satz von 10 Prozent und extremen 60 Prozent auf alle Waren aus China die Wirtschaft belasten könnten. Diese Maßnahmen würden laut Bloomberg nicht nur den Handel einschränken, sondern auch mittelständischen amerikanischen Familien jährliche Mehrkosten von etwa 1.700 Dollar aufbürden. Trump betonte in einem Interview mit Bloomberg Businessweek, dass Zölle „wirtschaftlich phänomenal“ seien, doch Experten warnen vor langfristigen negativen Effekten.
Politische Rhetorik und Realität
Auf dem Republikanischen Nationalkongress dieser Woche wurde die hohe Inflation der Biden-Administration angelastet. Der Gouverneur von Virginia Glenn Youngkin bezeichnete die Inflation erneut als „den stillen Dieb, den Joe Biden und Kamala Harris entfesselt haben“. Doch die politische Rhetorik steht oft im Kontrast zu den wirtschaftlichen Grundlagen. Während JD Vance gegenüber Politico erklärte, dass eine Abwertung „natürlich ein beängstigendes Wort ist, aber es eigentlich bedeutet, dass amerikanische Exporte billiger werden.“ Die Rechnung von Vance ist einfach. Diese Maßnahme würde zwar Importe für US-Bürger verteuern, könnte jedoch amerikanischen Herstellern helfen, ihre Waren im Ausland besser zu verkaufen. Die Kehrseite der Medaille wäre die wieder anziehende Inflation.
Risiken einer stagflationären Zukunft
Experten wie Julia Coronado, Gründerin von MacroPolicy Perspectives LLC und ehemalige Fed-Ökonomin, und Mark Zandi, Chefökonom bei Moody’s Analytics, sind sich einig, dass Trumps Wirtschaftspolitik die USA in eine Periode der Stagflation führen könnte. Dies ist ein Zustand, in dem das Wirtschaftswachstum stagniert, während die Preise weiter steigen. Diese Ansichten unterstützen die Theorie, dass die geplanten Maßnahmen paradoxerweise die Inflation anheizen, anstatt sie zu bekämpfen.
Was du dir merken solltest:
- Donald Trump spielt mit der Inflation. Er möchte die Körperschaftssteuer erheblich senken und auslaufende Steuererleichterungen verlängern, was das US-Defizit signifikant erhöhen könnte.
- Vorgeschlagene hohe Zölle, besonders auf Waren aus China, könnten amerikanische Familien finanziell belasten und paradoxerweise die Inflation anstacheln, anstatt sie zu bekämpfen.
- Experten warnen, dass Trumps Wirtschaftspolitik die USA in eine Periode der Stagflation führen könnte, einem Zustand, in dem das Wachstum stagniert, während die Preise steigen.
Bild: © Gage Skidmore via Wikimedia unter CC BY-SA 2.0
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