Gefahr im Trinkwasser: Neuer Sensor erkennt Arsen in nur 3,2 Sekunden

Arsen im Trinkwasser bleibt oft unbemerkt. Forscher haben nun ein mobiles Gerät entwickelt, das das Gift in nur 3,2 Sekunden erkennt.

Tödliches Arsen im Trinkwasser bleibt oft unbemerkt. Forschende haben ein mobiles Gerät entwickelt, das das Gift in nur 3,2 Sekunden erkennt.

Ein neu entwickelter Schnelltest erkennt Arsen im Trinkwasser innerhalb weniger Sekunden direkt vor Ort – auch bei sehr geringen Konzentrationen. © IOP Publishing

Jedes Jahr sterben weltweit zehntausende Menschen, weil ihr Trinkwasser mit Arsen belastet ist – oft ohne es zu wissen. Besonders in ländlichen oder ärmeren Gegenden fehlt es an Technik, um das Wasser regelmäßig zu testen. Doch jetzt gibt es Hoffnung: Forscher vom Indian Institute of Technology (IIT) Jodhpur haben ein tragbares Gerät entwickelt, das Arsen schnell und zuverlässig erkennt – direkt vor Ort und in nur 3,2 Sekunden.

Das kleine Gerät passt in jede Tasche und soll Menschen helfen, ihr Wasser selbst zu prüfen. Es kostet wenig, funktioniert ohne Labor und ist auch für Laien einfach zu bedienen. Genau das macht es so besonders.

Neuer Sensor erkennt Arsen im Trinkwasser in Sekunden

Arsen ist unsichtbar, geschmacklos – aber extrem giftig. Schon winzige Mengen können Hautkrebs, Organschäden oder Entwicklungsstörungen verursachen. Laut der Weltgesundheitsorganisation ist Arsen eine der gefährlichsten Verunreinigungen im Trinkwasser.

Das neue Gerät erkennt Konzentrationen bis zu 0,90 Mikrogramm pro Liter (0,90 ppb). Damit liegt es unter dem Grenzwert für Trinkwasser in Deutschland und entspricht internationalen Empfehlungen. Solch niedrige Werte konnten bislang nur mit Laborgeräten nachgewiesen werden.

Einfach, günstig, mobil – ideal für abgelegene Orte

Das Team des IIT Jodhpur wollte eine Lösung für genau die Menschen schaffen, die oft vergessen werden: Familien in Dörfern, Regionen ohne Labore, Orte ohne saubere Wasserleitungen. Der Sensor braucht keine Technik-Kenntnisse, keine Experten – ein Knopfdruck genügt.

Wir haben den Sensor mit Blick auf die Benutzerfreundlichkeit entwickelt, damit selbst Menschen in abgelegenen Gebieten davon profitieren können.

Studienleiter Mahesh Kumar

Echtzeitdaten per Knopfdruck – auch auf dem Handy

Der Sensor lässt sich mit einer kleinen Schaltplatine und einem Arduino-Modul verbinden. So werden die Messdaten direkt übertragen – etwa auf ein Smartphone oder einen Computer. Innerhalb von Sekunden steht fest: Ist das Wasser sicher oder gefährlich?

Das Gerät misst nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig. Wasserquellen können damit nun dauerhaft überwacht werden.

43.000 Tote pro Jahr – neue Lösung rettet Leben

Laut Schätzungen sterben jährlich rund 43.000 Menschen an chronischer Arsenvergiftung. Die Zahl betrifft vor allem arme Länder, aber auch in Europa wurden Arsenrückstände in Brunnen entdeckt. Viele Betroffene wissen nicht, dass ihr Wasser sie krank macht.

Unser oberstes Ziel ist es, die Zahl der Todesfälle zu verringern, die durch Arsenbelastung verursachten schweren Krankheiten zu verhindern und allen sichereres Trinkwasser bereitzustellen.

Mahesh Kumar

Traditionelle Tests sind oft unpraktisch – und teuer

Bisher mussten Proben ins Labor geschickt werden. Methoden wie Spektroskopie oder elektrochemische Messung liefern zwar genaue Ergebnisse, sind aber teuer, zeitaufwendig und schwer zugänglich. Gerade für Menschen in ländlichen Gegenden sind sie keine Option.

Das neue Gerät aus Indien verändert das grundlegend: mobil, erschwinglich und trotzdem präzise – das ist der große Unterschied. Kein anderes Testsystem liefert vergleichbare Ergebnisse so schnell und so einfach.

Trinkwasser prüfen, bevor es krank macht

Mit dem neuen Sensor lässt sich Wasser sofort überprüfen. Die Technik könnte zukünftig helfen, Krankheiten zu verhindern und vor allem: Leben zu retten. Und das überall dort, wo sauberes Wasser bisher keine Selbstverständlichkeit ist.

Kurz zusammengefasst:

  • Arsen ist ein giftiges Halbmetall, das im Trinkwasser vorkommen kann und schon in kleinsten Mengen schwere Krankheiten wie Hautkrebs auslöst – weltweit sterben daran jährlich rund 43.000 Menschen.
  • Forscher vom Indian Institute of Technology (IIT) Jodhpur haben ein tragbares Gerät entwickelt, das Arsenbelastungen in nur 3,2 Sekunden erkennt – ohne Labor, ohne Fachwissen, direkt vor Ort.
  • Der Sensor misst extrem niedrige Konzentrationen zuverlässig und eignet sich besonders für abgelegene oder einkommensschwache Regionen, in denen herkömmliche Testmethoden nicht verfügbar sind.

Übrigens: Eine neue Analyse zeigt, dass hoher Fluoridgehalt im Körper mit einem messbaren Rückgang des IQs bei Kindern verbunden sein kann. Besonders während der Schwangerschaft könnte das Mineral riskanter sein als bislang gedacht. Mehr dazu in unserem Artikel.

Bild: © IOP Publishing

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert