Dauerhaft verstopfte Nase: Es könnten Nasenpolypen dahinterstecken
Eine dauerhaft verstopfte Nase kann auf Nasenpolypen hinweisen. Die gutartigen Wucherungen beeinträchtigen Atmung, Geruchssinn und Lebensqualität.

Druck, Schmerzen, Atemprobleme: Entzündungen in der Nase können den Alltag stark belasten. © Pexels
Eine ständig verstopfte Nase raubt die Luft und nimmt die Lebensqualität. Was viele für eine hartnäckige Erkältung halten, kann eine unterschätzte Erkrankung sein: Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP).
Nasenpolypen sind weit mehr als eine lästige Verstopfung. Betroffene verlieren ihren Geruchs- und Geschmackssinn, kämpfen mit Gesichtsschmerzen und spüren einen ständigen Druck im Kopf. Der Alltag wird zur Herausforderung, wenn selbst Atmen schwerfällt.
Verstopfte Nase ernst nehmen: Typische Anzeichen erkennen
Nasenpolypen entstehen durch eine chronische Entzündung der Nasenschleimhaut. Sie wachsen langsam, blockieren die Atemwege und bleiben lange unentdeckt. Viele merken erst spät, dass hinter der verstopften Nase mehr steckt als eine Erkältung. Anders als eine akute Nasennebenhöhlenentzündung, die meist nach ein bis zwei Wochen verschwindet, hält CRSwNP über Monate an. Der Krankheitsbeginn wird oft beschrieben als „eine scheinbar harmlose Erkältung, die einfach nicht weggeht“.
Schätzungen zufolge leiden zwei bis vier Prozent der Bevölkerung an Nasenpolypen – das entspricht bis zu 20 Millionen Menschen weltweit. In Deutschland könnten über 456.000 Menschen betroffen sein. Männer und ältere Erwachsene trifft es besonders häufig. Die Diagnose zieht sich oft über Jahre. Viele Patienten suchen zahlreiche Ärzte auf, ohne eine klare Antwort zu bekommen. Je länger die Beschwerden andauern, desto stärker leidet die Lebensqualität.
Neue Behandlungen erleichtern das Leben
Lange Zeit gab es für schwere Verläufe nur Operationen oder starke Kortison-Therapien. Heute bieten moderne Biologika neue Hoffnung. Sie setzen direkt bei der Entzündung an und helfen gezielt, die Symptome zu lindern. Besonders für Menschen, bei denen herkömmliche Therapien nicht wirken, sind diese Medikamente ein echter Fortschritt.
Hilfe finden: Gut vorbereitet ins Arztgespräch
Eine fundierte Vorbereitung kann den Weg zur Diagnose deutlich verkürzen. Sich selbst informieren kann man beispielsweise mithilfe des Nasenpolypen-Checks. Dort finden Betroffene Checklisten, Erklärvideos und einen Ärztefinder. So fällt es leichter, die Beschwerden konkret zu schildern und passende Behandlungswege zu finden.
Typische Symptome bei Nasenpolypen sind eine dauerhaft verstopfte Nase, veränderter Geruchssinn, Nasenausfluss sowie Druckschmerzen im Gesicht. Bis zu 71 Prozent der CRSwNP-Patienten leiden zusätzlich an Asthma, was die Behandlung komplizierter macht.

Selbst nach einer Operation kehren die Polypen bei 21 bis 59 Prozent der Patienten zurück. Umso wichtiger ist es, gemeinsam mit dem Arzt eine nachhaltige Therapie zu finden, die nicht nur die Symptome lindert, sondern die Entzündung an der Wurzel packt. Wichtig bleibt: Symptome nicht auf die leichte Schulter nehmen und frühzeitig das Gespräch mit einem Facharzt suchen.
Kurz zusammengefasst:
- Nasenpolypen entstehen durch eine chronische Entzündung der Nasenschleimhaut und verursachen eine dauerhaft verstopfte Nase, Geruchsverlust und Gesichtsschmerzen.
- Etwa zwei bis vier Prozent der Bevölkerung sind betroffen, doch die Diagnose dauert oft Jahre und erfordert gezielte ärztliche Abklärung.
- Moderne Therapien wie Biologika können die Beschwerden wirksam lindern, wenn herkömmliche Behandlungen nicht ausreichen.
Übrigens: Die Nase nimmt unbewusst wahr, ob uns ein Mensch sympathisch ist – noch bevor wir mit ihm sprechen. Mehr dazu in unserem Artikel.
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