Tag der Umweltverschmutzer: Superreiche sprengen Klimabudget bereits am 10. Januar

Superreiche verbrauchen laut Oxfam ihr CO2-Budget schon am 10. Januar. Die ärmsten 50 Prozent würden damit fast drei Jahre auskommen.

Laut Oxfam haben Superreiche ihr jährliches CO2-Budget bereits am 10. Januar überschritten. © Wikimedia

Laut Oxfam haben Superreiche ihr jährliches CO2-Budget bereits am 10. Januar überschritten. © Wikimedia

Gerade einmal zehn Tage hat es gedauert, bis die Superreichen das reichste Prozent der Weltbevölkerung ihr CO2-Budget für das gesamte Jahr aufgebraucht haben. Diesen Stichtag nennt die Entwicklungsorganisation Oxfam den „Tag der Umweltverschmutzer“ – ein deutliches Zeichen dafür, wie gravierend die Schere zwischen extremem Konsum und globaler Klimaverantwortung auseinanderklafft. Während die Superreichen ab diesem Datum mehr CO2 ausstoßen, als die Erde verkraften kann, würde die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung für das gleiche Budget ganze drei Jahre benötigen.

Dieser extreme Unterschied zeigt, wie ungleich die Lasten des Klimawandels verteilt sind. Während Milliardäre und Millionäre mit Privatjets und Superjachten den Treibhausgasausstoß in die Höhe treiben, tragen diejenigen, die am wenigsten verursachen, oft die schwerwiegendsten Folgen: Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen treffen vor allem die ärmsten Regionen der Welt.

Oxfam: Superreiche überschreiten CO2-Budget extrem schnell

Um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssten die reichsten ein Prozent der Weltbevölkerung ihren CO2-Ausstoß bis 2030 um satte 97 Prozent senken. Laut Oxfam bleibt für jeden Menschen weltweit ein CO2-Budget von 2,1 Tonnen pro Jahr – ein Wert, den die Superreichen bereits nach wenigen Tagen überschreiten.

„Die Zukunft unseres Planeten hängt an einem seidenen Faden, doch die Superreichen machen einfach weiter mit ihrem verschwenderischen Lebensstil“, erklärt Jan Kowalzig, Klimareferent von Oxfam Deutschland. Ihr Einfluss auf die Politik und ihre umweltschädlichen Investitionen verschärfen die Klimakrise zusätzlich.

Steuer auf Luxus und exzessiven Konsum

Oxfam fordert klare Maßnahmen, um die Verantwortung gerechter zu verteilen. Neben einer Vermögenssteuer sollen exzessive Konsumgüter wie Superjachten und Privatjets mit Strafsteuern belegt werden. Der Erlös könnte in eine gerechte Klimafinanzierung fließen, um ärmeren Ländern und Bevölkerungsgruppen zu helfen, sich besser vor den Folgen der Klimakrise zu schützen.

Solche Maßnahmen sind nicht nur dringend notwendig, sondern auch gerecht. Denn laut Oxfam ist das reichste Prozent der Weltbevölkerung für mehr als doppelt so viele Emissionen verantwortlich wie die ärmere Hälfte zusammen. Der übermäßige Konsum einiger weniger belastet somit nicht nur die Umwelt, sondern auch die Zukunft der gesamten Menschheit.

Reichstes Prozent verursacht überproportional hohe Emissionen

Die Zahlen machen die Dimension des Problems deutlich: Allein 2019 entfielen auf das reichste Prozent 15,9 Prozent der globalen Emissionen, während die ärmsten 50 Prozent nur für 7,7 Prozent verantwortlich waren. Doch während der Klimawandel immer neue Rekorde erreicht, bleibt der Lebensstil der Wohlhabendsten größtenteils unangetastet.

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Oxfam appelliert an die Politik, endlich konsequent gegen die Hauptverursacher der Klimakrise vorzugehen. „Privatjets, Superjachten und ähnliche Auswüchse extrem schädlichen Konsums gehören eigentlich verboten“, fordert Kowalzig. Ohne mutige politische Entscheidungen bleibt das Ziel, die Erderwärmung zu begrenzen, in weiter Ferne.

Der „Tag der Umweltverschmutzer“ ist mehr als nur eine Zahl: Er zeigt eindringlich, wie notwendig es ist, den Klimaschutz gerechter zu gestalten und die Reichsten stärker in die Pflicht zu nehmen. Denn die Zeit drängt – für die Erde und für uns alle.

Was du dir merken solltest:

  • Superreiche (das reichste Prozent der Weltbevölkerung) haben laut Oxfam ihr jährliches CO2-Budget bereits am 10. Januar überschritten, während die ärmsten 50 Prozent dafür fast drei Jahre benötigen.
  • Um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssten die Superreichen ihren CO2-Ausstoß bis 2030 um 97 Prozent senken.
  • Oxfam fordert Vermögens- und Strafsteuern auf Luxusgüter wie Privatjets und Jachten, um eine gerechte Klimafinanzierung und Energiewende zu ermöglichen.

Übrigens: Die 50 reichsten Milliardäre erzeugen in nur 90 Minuten so viel CO2 wie ein durchschnittlicher Mensch in seinem ganzen Leben. Wie Superreiche mit ihrem Lebensstil das Klima belasten und warum ihre Emissionen das 1,5-Grad-Ziel gefährden, erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © BBB2021 via Wikimedia unter CC BY-SA 4.0

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