Umfrage enthüllt Rekordhoch: Die Angst vor Krebs und psychischen Erkrankungen wächst dramatisch
Die Angst vor Krebs und psychischen Erkrankungen belastet die Deutschen wie nie zuvor.
Die Angst um schwere Krankheiten wächst in Deutschland. Ob Krebs, Demenz oder Schlaganfall – diese Diagnosen bereiten vielen Menschen große Angst. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass diese Ängste bei den Deutschen so hoch sind wie seit 15 Jahren nicht mehr. Besonders alarmierend: Auch junge Menschen fühlen sich zunehmend belastet, vor allem durch die Angst vor psychischen Erkrankungen. Doch warum nehmen diese Ängste gerade jetzt zu?
Sorge um die Gesundheit trotz positiver Selbsteinschätzung
Laut einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Krankenkasse DAK schätzen 87 Prozent der Deutschen ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein. Gleichzeitig zeigt die Umfrage, dass die Angst vor schweren Krankheiten massiv zugenommen hat. Die Studie, die regelmäßig seit 2010 durchgeführt wird, gibt auch Aufschluss darüber, welche Krankheitsbilder die größten Sorgen auslösen. Besonders hoch ist die Furcht vor Krebs, Alzheimer und Schlaganfällen.
Junge Menschen leiden unter psychischen Belastungen
Die Ergebnisse zeigen zudem eine alarmierende Entwicklung bei jungen Menschen. In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen haben 54 Prozent Angst vor psychischen Erkrankungen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um neun Prozentpunkte. Diese Gruppe sieht sich mit vielfältigen Belastungen konfrontiert: Leistungsdruck in Schule, Ausbildung und Beruf, ständige Vergleiche in sozialen Netzwerken und eine tägliche Flut an beunruhigenden Nachrichten zu Krisen und Konflikten.
DAK-Vorstandschef Andreas Storm erklärte gegenüber ZDF heute, dass psychische Erkrankungen oft noch ein Tabuthema sind.
Wir müssen diese Ängste ernst nehmen und mehr für die Förderung der psychischen Gesundheit tun.
Andreas Storm
Ein offener Umgang mit dem Thema könnte helfen, Betroffene zu unterstützen.
Krebs bleibt die größte Angst
Die Furcht vor Krebs dominiert die Liste der Krankheiten, die den Deutschen Sorgen bereiten. 73 Prozent der Befragten gaben an, diese Diagnose sei ihre größte Angst. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 65 Prozent. Aber auch andere Krankheiten rücken stärker in den Fokus: Die Angst vor einem Schlaganfall stieg auf 52 Prozent, bei Demenz oder Alzheimer sogar auf 55 Prozent.
Im Gegensatz dazu ist die Angst vor Corona stark zurückgegangen. Während zu Beginn der Pandemie 2020 noch 37 Prozent der Befragten Angst vor dem Virus hatten, sind es aktuell nur noch zehn Prozent. Laut ZDF heute zeigt dies, dass Corona inzwischen weniger Einfluss auf das Krankheitsbewusstsein der Deutschen hat.
Warum die Angst zunimmt
Die wachsenden Ängste könnten mit einer verstärkten öffentlichen Wahrnehmung zusammenhängen. Berichte über schwere Erkrankungen und persönliche Erfahrungen im Umfeld schärfen das Bewusstsein für Gesundheitsrisiken. Gleichzeitig zeigt die Umfrage, dass körperliche und psychische Gesundheit stärker miteinander verknüpft sind, als viele denken.
Neben der Behandlung von Krankheiten muss der Fokus auf der Stärkung der psychischen und körperlichen Gesundheit liegen, um der wachsenden Sorge in der Bevölkerung entgegenzuwirken.
Was du dir merken solltest:
- Die Angst vor Krankheiten wie Krebs, Demenz und Schlaganfall ist laut Umfrage auf den höchsten Stand der letzten 15 Jahre gestiegen, obwohl 87 Prozent ihren Gesundheitszustand als gut einschätzen.
- Besonders junge Menschen fürchten psychische Erkrankungen – 54 Prozent der 14- bis 29-Jährigen fühlen sich durch sozialen Druck und Krisen belastet.
- Die Umfrage verdeutlicht, dass Prävention und die Förderung psychischer sowie körperlicher Gesundheit entscheidend sind, um der steigenden Besorgnis in der Bevölkerung entgegenzuwirken.
Übrigens: Wissenschaftler haben eine Genmutation identifiziert, die bei Kindern schwere neurologische Störungen auslösen kann. Worum es sich bei dieser Krankheit handelt, erfährst du in unserem Artikel.
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