Klimafreundlicher Neubau ab Oktober: Wer KNN-Förderung will, muss auf Luxus verzichten

Ab Oktober startet das KNN-Programm zur Förderung flächeneffizienter, klimafreundlicher Neubauten im Niedrigpreissegment.

Die Bundesregierung will den Neubau mit der neuen KNN-Förderung ankurbeln.

Die Bundesregierung will den Neubau mit der neuen KNN-Förderung ankurbeln. © Wikimedia

Am 1. Oktober startet die neue Förderung „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment“ (KNN), die vom Bundesbauministerium ins Leben gerufen wurde. Die Bauförderung stellt Mittel bereit, um die Zinsen für die KfW-Förderkredite zu senken. Ziel des Programms ist es, Bauherren und Investoren zu unterstützen, bezahlbare und nachhaltige Wohnungen zu schaffen. Bundesbauministerin Klara Geywitz beschreibt das KNN-Programm laut ZDF als wichtigen Schritt, um der Wohnungsnot entgegenzuwirken. Auch wenn das ursprüngliche Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr bisher nicht erreicht wurde, soll dieses Programm helfen, den Wohnungsbau wieder anzukurbeln.

KNN-Förderung für flächeneffiziente und kostengünstige Wohnungen

Das Programm fördert den Bau von Wohngebäuden, die geringe Treibhausgasemissionen aufweisen und flächeneffizient geplant sind. Besonders wichtig ist dabei, die Baukosten zu begrenzen und auf eine einfache Ausstattung zu setzen. „Wir brauchen nicht nur mehr Wohnungen, sondern auch die ‚richtigen‘ Wohnungen“, betonte Geywitz. Dabei sind klare Grenzen für die Wohnflächen vorgesehen:

  • 1-Zimmer-Wohnung: maximal 40 Quadratmeter
  • 2-Zimmer-Wohnung: maximal 55 Quadratmeter
  • 3-Zimmer-Wohnung: maximal 70 Quadratmeter
  • 4-Zimmer-Wohnung: maximal 85 Quadratmeter
  • Für jeden zusätzlichen Raum: bis zu 15 Quadratmeter mehr

Die Wohnfläche pro Person soll begrenzt werden, was jedoch nur bedingt über die Zimmeranzahl gesteuert wird. So könnte laut Capital eine Person theoretisch den Bau einer 80-Quadratmeter-Vierzimmerwohnung fördern lassen.

Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus

Ein zentraler Aspekt der KNN-Förderung ist die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes – von der Planung bis zum Rückbau. „Wir gehen bei diesem Programm nicht nur über das Thema Energiestandard, sondern schauen uns das Haus von der Entstehung bis zum Betrieb an“, erklärte Geywitz. Dabei sollen laut dem ZDF vor allem Baukosten und die sogenannte „Graue Energie“, also der Energieaufwand für Herstellung und Transport der Baumaterialien, im Blick behalten werden. Ziel ist es, klimafreundliches Bauen zu fördern, ohne die Baukosten in die Höhe zu treiben.

Kostengünstige Kredite als Anreiz

Das Förderprogramm bietet zinsverbilligte Kredite, die Bauherren und Investoren in Anspruch nehmen können. Zum Start am 1. Oktober beträgt der Zinssatz für ein Darlehen mit 35 Jahren Laufzeit und zehn Jahren Zinsbindung rund zwei Prozent. Wer sich für eine kürzere Laufzeit von zehn Jahren entscheidet, kann mit einem Zinssatz von rund einem Prozent rechnen. Das ist ein deutlicher Unterschied zu den derzeitigen Immobilienzinsen, die bei etwa 3,5 Prozent liegen. Laut der KfW ist ein Kreditbetrag von bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit möglich, und das gilt sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen oder Genossenschaften.

Eine Wohneinheit umfasst dabei abgeschlossene Räume in einem Wohngebäude, die für dauerhaftes Wohnen geeignet sind. Dazu gehören Zimmer, Küche oder Kochnische sowie Bad und WC. Auch in Alten- und Pflegeheimen gelten bestimmte Appartements oder Wohn-Schlafräume als förderfähige Wohneinheiten, auch wenn Küche und Bad außerhalb der Einheit liegen. In Pflegeheimen ist der Zugang zu einer Küche nicht notwendig.

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Zwei Milliarden Euro stehen zur Verfügung

Das Programm umfasst ein Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro, verteilt auf die Jahre 2024 und 2025. Die Förderung deckt nicht nur die Baukosten ab, sondern auch technische Anlagen, Fachplanung und Baubegleitung. Grundstückskäufe sind hingegen nicht förderfähig. Ab 2025 ist eine zusätzliche Bonusförderung geplant: Für besonders energieeffiziente Gebäude sind dann Kreditsummen von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit möglich, um noch stärker auf Nachhaltigkeit zu setzen.

Was du dir merken solltest:

  • Das KNN-Programm fördert ab Oktober flächeneffiziente und klimafreundliche Neubauten mit zinsgünstigen KfW-Krediten von bis zu 100.000 Euro je Wohneinheit.
  • Wohnflächen sind strikt begrenzt, zum Beispiel auf maximal 40 Quadratmeter für eine 1-Zimmer-Wohnung und 85 Quadratmeter für eine 4-Zimmer-Wohnung.
  • Nachhaltigkeit wird über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes gefördert, wobei Baukosten und „Graue Energie“ im Fokus stehen.

Bild: © VSchagow via Wikimedia unter CC BY-SA 4.0

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