Mars voller Wasser? Neue Studie enthüllt gigantische unterirdische Reservoirs

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass sich unter der Marsoberfläche riesige Wassermengen befinden könnten.

Mars Wasser

Künstlerische Darstellung der Landesonde InSight: Dank Daten der NASA-Sonde haben Wissenschaftler Anzeichen für umfangreiche Wasserreserven tief unter der Marsoberfläche entdeckt. © Wikimedia

Laut einer aktuellen Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht wurde, könnte es auf dem Mars riesige Vorkommen von Wasser geben, die tief unter der Oberfläche verborgen liegen. Diese sensationelle Entdeckung wurde durch seismische Daten ermöglicht, die von der NASA-Sonde InSight gesammelt wurden. Die Sonde, die seit 2018 auf dem Roten Planeten stationiert ist, hat in den letzten Jahren mit dem Seismometer SEIS Erschütterungen und deren Auswirkungen auf den Marsboden untersucht.

Wasser auf dem Mars – Potenzial für Leben unter der Marsoberfläche

Forscher der University of California, Berkeley und der Scripps Institution of Oceanography haben die Daten der InSight-Mission ausgewertet und kommen zu dem Schluss, dass es wahrscheinlich ist, dass sich flüssiges Wasser in tiefen Gesteinsschichten zwischen 11,5 und 20 Kilometern unter der Marsoberfläche befindet. „Auf der Erde wissen wir, dass dort, wo es feucht genug ist und es ausreichend Energiequellen gibt, mikrobielles Leben auch tief im Untergrund existieren kann“, erklärt Vashan Wright, einer der Autoren der Studie.

Dieses Wasserreservoir könnte bedeutende Hinweise darauf geben, wie der einst wasserreiche Mars zu der trockenen Wüstenwelt wurde, die wir heute kennen. Vor mehr als drei Milliarden Jahren waren auf dem Mars Flüsse, Seen und möglicherweise auch Ozeane vorhanden. Doch im Laufe der Zeit verschwand das Wasser von der Oberfläche, sodass heute nur noch die polaren Eiskappen Spuren von Wasser in Form von gefrorenem CO2 enthalten.

Die Theorie eines gigantischen Wasserreservoirs

Die neue Studie geht sogar noch weiter und schlägt vor, dass die Menge an flüssigem Wasser, die sich tief unter der Oberfläche befinden könnte, ausreicht, um den gesamten Mars ein bis zwei Kilometer hoch mit Wasser zu bedecken. Diese Erkenntnis widerspricht früheren Annahmen, die davon ausgingen, dass der Marsuntergrund größtenteils aus trockenem Gestein besteht. Wenn sich diese Theorie bestätigt, wäre dies eine entscheidende Wende in der Erforschung des Mars und seiner potenziellen Bewohnbarkeit.

Wolken ziehen über das kuppelförmige Seismometer SEIS der NASA-Landesonde InSight auf dem Mars. © NASA/JPL-Caltech
Wolken ziehen über das kuppelförmige Seismometer SEIS der NASA-Landesonde InSight auf dem Mars. © NASA/JPL-Caltech

Herausforderungen bei der Erkundung

Trotz dieser vielversprechenden Entdeckungen gibt es weiterhin Herausforderungen. Die Existenz dieses riesigen unterirdischen Wasserreservoirs ist noch nicht endgültig bewiesen. Einige Experten, wie die Geophysikerin Brigitte Knapmeyer-Endrun vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, äußern laut ZEIT ONLINE Zweifel daran, ob das Wasserreservoir wirklich so ausgedehnt ist, wie es die Forscher aus Kalifornien vermuten. Es könnte sich auch um ein lokales Phänomen handeln, das nur in der Region existiert, in der die InSight-Sonde gelandet ist.

Selbst wenn das Reservoir existiert, wäre es für künftige Marsmissionen eine enorme technische Herausforderung, an dieses Wasser zu gelangen. Das Bohren in solche Tiefen ist auf der Erde bereits extrem schwierig – der aktuelle Weltrekord liegt bei gut zwölf Kilometern. Auf dem Mars wäre ein solches Unterfangen noch komplexer und dürfte erst in ferner Zukunft realisierbar sein.

NASA-Rover durchkämmen den Mars

Ungeachtet dieser Herausforderungen geht die Suche nach Wasser und Leben auf dem Mars weiter. NASA-Rover durchkämmen derzeit die Marsoberfläche, während China ebenfalls eine eigene Marsmission betreibt. Europa plant, mit der ExoMars-Mission ebenfalls einen Rover zum Mars zu schicken.

Was du dir merken solltest:

  • Forscher haben Hinweise auf riesige Vorkommen von Wasser tief unter der Oberfläche des Mars gefunden. Sie könnten möglicherweise Leben beherbergen.
  • Die Entdeckung basiert auf seismischen Daten der NASA-Sonde InSight und könnte unser Verständnis der Marsgeschichte und seiner Bewohnbarkeit grundlegend verändern.
  • Trotz dieser Entdeckung bleiben technische und wissenschaftliche Herausforderungen, um die Existenz und das Potenzial des Wassers auf dem Mars zu bestätigen und zu nutzen.

Bild: © NASA/JPL-Caltech via Wikimedia unter Public Domain

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