Hohe Aktivität in Sonnenfleckenregion, die 17-mal breiter ist als Erde: Weitere Polarlichter wahrscheinlich
Die Sonne erreicht bald den Höhepunkt ihres 11-jährigen Zyklus, was zu spektakulären Polarlichtern führt, die weit südlicher als üblich sichtbar sind.
Aktuell erlebt die Sonne eine Phase intensiver Aktivität, die Spitze ihres 11-jährigen Zyklus steht bevor. Dies führt zu spektakulären Naturphänomenen, wie kürzlich die beeindruckenden Polarlichter bewiesen, die weit südlicher als üblich sichtbar waren. „Diese Sonnenstürme waren erwartet, aber ihre Intensität hat uns überrascht“, erklärte Shawn Dahl, ein Meteorloge bei der US National Oceanic and Atmospheric Administration’s Space Weather Prediction Center, im Fachjournal Nature.
Ungekannte Sonnenaktivität
Die aktuelle Sonnenaktivität geht auf die aktive Region 3664 zurück, eine Sonnenfleckenregion, die etwa 17-mal breiter als die Erde ist.
Es ist wahrscheinlich die größte und komplexeste Sonnenfleckenregion, die während des aktuellen Sonnenzyklus beobachtet wurde,
fügte Dahl hinzu.
Seit dem 8. Mai hat diese Region mindestens sieben starke koronale Massenauswürfe (CMEs) in Richtung Erde gesendet, mit Geschwindigkeiten, die bis zu 1.800 Kilometer pro Sekunde erreichen. Die Sonneneruption schleudert dabei eine Plasmawolke aus Elektronen, Protonen und Atomkernen ins All.
Ryan French, ein Solarphysiker am National Solar Observatory in Boulder, Colorado, beschrieb in Nature die Faszination und Herausforderung, die die jüngsten Sonnenstürme mit sich brachten. „Es war hypnotisch, die Datenflut zu beobachten, die auf unsere Detektoren einprasselte“, sagte French. Die Intensität der Ereignisse war so groß, dass sie nicht nur die wissenschaftliche Gemeinschaft, sondern auch die breite Öffentlichkeit in Erstaunen versetzten. „Das anschließende Schauspiel der Polarlichter war ein echtes Naturspektakel, das pure Ehrfurcht auslöste.“
Geomagnetische Stürme und ihre Auswirkungen
Diese CMEs (Coronal Mass Ejection) haben auf der Erde zu einer Reihe von technischen Störungen geführt. Die Auswirkungen waren weitreichend, von Unterbrechungen der Radio- und GPS-Kommunikation bis hin zu Beeinträchtigungen im Breitbandinternet, wie es von Starlink bereitgestellt wird. „Die Stürme haben temporäre Degradationen in der Signalqualität verursacht“, bestätigte Tamitha Skov, eine Physikerin für Weltraumwetter, auf der sozialen Plattform X. In Neuseeland mussten Elektrizitätsnetzbetreiber vorsorglich einige Stromkreise abschalten, um Schäden an der Ausrüstung zu verhindern.
Wissenschaft im Blick auf zukünftige Stürme
Während die Weltgemeinschaft die Auswirkungen der jüngsten Stürme noch bewertet, schauen Wissenschaftler bereits auf die zukünftigen Entwicklungen. „Wir sollten in den nächsten Tagen eine bessere Vorstellung bekommen, ob dieser Sonnenfleck weiterhin Schläge auf der anderen Seite der Sonne austeilen wird“, meinte David Williams, ein Wissenschaftler des Instrumentenbetriebs an Bord des Solar Orbiters der Europäischen Weltraumorganisation, der jetzt fast hinter der Sonne aus der Sicht der Erde positioniert ist. Diese und weitere Missionen wie NASAs Parker Solar Probe, die sich derzeit in den äußersten Teilen ihrer Bahn um die Sonne befindet, könnten neue Perspektiven bieten, aber es könnte einige Zeit dauern, bis die Daten die Erde erreichen.
Was du dir merken solltest:
- Die Sonne nähert sich dem Höhepunkt ihres 11-jährigen Zyklus. Intensive geomagnetische Stürme sind die Folge. Sichtbar werden sie als beeindruckende Polarlichter auch in niedrigen Breiten.
- Starke Coronamassenauswürfe (CMEs) aus der aktiven Region 3664, einer Sonnenfleckenregion, die 17-mal breiter als die Erde ist, verursachen weltweit technische Störungen.
- Zukünftige Forschungen, unterstützt durch Missionen wie die ESA’s Solar Orbiter und NASAs Parker Solar Probe, zielen darauf ab, die Auswirkungen und das Verständnis solcher Sonnenstürme zu verbessern und besser vorhersagen zu können.
Übrigens: Wie die wunderschönen Nordlichter entstehen, die man kürzlich über Deutschland beobachten konnte, erfährst du in unserem Artikel dazu.
Bild: © Vecteezy
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