Zweiter Patient mit Neuralink-Implantat: Gelähmter steuert Computer mit Gedanken

Neuralink hat erfolgreich einem zweiten gelähmten Patienten einen Gehirnchip implantiert. Er kann nun Geräte mit seinen Gedanken steuern.

Neuralink Implantat

Bereits zum zweiten Mal konnte ein Neuralink-Implantat erfolgreich bei einem gelähmten Patienten eingesetzt werden. © Vecteezy

Mit einem Neuralink-Implantat soll es möglich werden, digitale Geräte allein mit Gedanken zu steuern. Firmenchef Elon Musk hat in einem Podcast nun von einer zweiten Person berichtet, der ein solcher Chip eingesetzt wurde.

Die Medizintechnik-Firma Neuralink hat einem zweiten Patienten einen Gehirnchip implantiert. Unternehmenschef Elon Musk erwähnte in der Podcast-Aufzeichnung nur wenige Details über den zweiten Teilnehmer, der eine ähnliche Rückenmarksverletzung hat wie der erste Patient, Noland Arbaugh. Dieser ist seit einem Tauchunfall 2016 von der Schulter abwärts gelähmt, meldet der Spiegel.

Musk: „Will es nicht verhexen“

Laut Musk funktionieren 400 der 1024 Elektroden des Implantats im Gehirn des zweiten Patienten. „Ich will es nicht verhexen, aber es scheint mit dem zweiten Implantat sehr gut zu laufen“, sagte Musk dem Podcast-Moderator Lex Fridman am Wochenende. „Es gibt eine Menge Signale, eine Menge Elektroden. Es funktioniert sehr gut.“

Wann genau Neuralink den zweiten Patienten operiert hat, blieb unklar. Musk äußerte jedoch die Hoffnung, dass das Unternehmen in diesem Jahr im Rahmen von klinischen Studien acht weiteren Patienten Implantate einsetzen werde.

Neue Chancen für Gelähmte durch Neuralink

Die Neuralink-Implantate sind etwa so groß wie fünf aufeinandergestapelte Münzen. Sie sollen es in Zukunft gelähmten Patienten ermöglichen, digitale Geräte allein mit ihren Gedanken zu steuern. Im Mai 2023 erhielt Neuralink die Erlaubnis der US-Behörde, das Implantat in einer klinischen Studie an Menschen zu testen. Vorher hatte man die Technik an Affen erprobt.

Im Januar erhielt Noland Arbaugh als erster Mensch einen Gehirnchip. Mit diesem kann er bereits Videospiele spielen, im Internet surfen und einen Cursor bewegen. Es gab jedoch auch Komplikationen: Einige Elektroden hatten sich nach der Operation gelöst, was durch Softwareanpassungen behoben wurde.

Blick in die Zukunft: Einsatzbereiche von Neuralink

Langfristig möchte Musk mit diesen Chips auch Patienten helfen, die an Krankheiten wie Parkinson, Demenz oder Depressionen leiden. Bislang sind diese Ziele jedoch noch weit entfernt. Forscher kritisieren, dass Neuralink kaum Daten zu seinen Versuchen veröffentlicht.

Was du dir merken solltest:

  • Neuralink hat einem zweiten gelähmten Patienten erfolgreich ein Implantat eingesetzt.
  • Der Chip ermöglicht es dem Patienten, digitale Geräte allein durch Gedanken zu steuern.
  • Langfristig sollen solche Implantate bei Krankheiten wie Parkinson, Demenz und Depressionen helfen.

Bild: © Vecteezy

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