Wer ist CrowdStrike: Das Unternehmen, das hinter dem der gigantischen IT-Ausfall steht
CrowdStrike, eine Cybersecurity-Firma aus Texas, verursachte mit einem Software-Update einen weltweiten IT-Ausfall.
CrowdStrike, eine Firma, von der die Welt bislang nur wenig Notiz nahm, sollte mit ihrer Software vor Abstürzen und Störungen lebenswichtiger Systeme schützen. Eigentlich! Doch ausgerechnet ein Software-Update soll am Freitag weltweit Windows-Betriebssysteme zum Absturz gebracht haben. Der Ausfall bei CrowdStrike macht die immense Abhängigkeit moderner Infrastrukturen von stabilen und sicheren IT-Systemen sichtbar. Dabei rühmt sich das Unternehmen aus Texas, 538 der Fortune-1000-Unternehmen, mit seiner Software zu schützen, meldet der Guardian.
Unerwartet massiver Ausfall durch CrowdStrike-Update
Ein Software-Update der Firma CrowdStrike, bekannt für ihre Cybersecurity-Lösungen, führte unerwartet zu einem massiven Ausfall von Windows-Systemen weltweit. Dies bestätigte die Firma mit Sitz in Austin, Texas, die normalerweise darauf spezialisiert ist, Systeme vor Cyberangriffen zu schützen. George Kurtz, der CEO von CrowdStrike, teilte mit, dass ein fehlerhaftes Update ihrer Falcon-Software die Ursache sei. „Dies ist kein Sicherheitsvorfall oder Cyberangriff. Das Problem wurde identifiziert, isoliert und eine Korrektur wurde bereitgestellt“, schrieb Kurtz auf Twitter. Der Ausfall hielt über mehrere Stunden an. Das Update führte zu einem der größten IT-Ausfälle in der Geschichte.
Was ist CrowdStrike Falcon?
CrowdStrike Falcon ist laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik eine populäre Schutzsoftware für Unternehmensumgebungen, speziell konzipiert für die Erkennung und Reaktion auf Bedrohungen auf Endgeräten (Enterprise Detection and Response, EDR). Die Software wird durch sogenannte Channel-Dateien aktualisiert. Diese Dateien ermöglichen es CrowdStrike, dynamische Updates und neue Erkennungsregeln auf die Endgeräte zu verteilen.
CrowdStrike nimmt nach eigenen Angaben eine Vorreiterrolle ein, indem es als erstes Unternehmen weltweit mehrere Sicherheitsdienste kombiniert. Dazu zählen der Virenschutz der nächsten Generation (Next-Generation Antivirus, NGAV), die Erkennung und Abwehr von Bedrohungen auf Endgeräten (EDR) das verwaltete Aufspüren von Bedrohungen, Threat Intelligence und nun auch Falcon Discover für die IT-Hygiene.
Globale Störungen: CrowdStrike-Ausfall trifft kritische Dienste
Der Vorfall hatte weitreichende Folgen für verschiedene Dienste weltweit. Flüge wurden gestoppt, Gesundheitsdienste und Zahlungssysteme beeinträchtigt. In Deutschland fielen Flüge aus, Operationen wurden verschoben. Laut einem Bericht von Reuters mussten zwei Krankenhäuser in Lübeck und Kiel geplante Operationen für Freitag absagen. Der Betreiber, das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), gab an, dass diese Entscheidung aufgrund eines weltweiten IT-Ausfalls getroffen wurde, der mit der Cybersicherheitsfirma CrowdStrike in Verbindung steht.
Warum ist Southwest vom CrowdStrike-Ausfall nicht betroffen?
Kurioserweise ist Southwest Airlines dem IT-Chaos entgangen. Im Gegensatz zu anderen großen Fluglinien wie Delta, American und United, die über massive Störungen in ihren Computersystemen berichteten, blieb Southwest verschont. Der Grund? Southwest setzt immer noch auf das 32 Jahre alte Betriebssystem Windows 3.1, welches von den aktuellen Softwareproblemen nicht betroffen ist, meldet Government Technology. Diese technologische Verzögerung, normalerweise ein Kritikpunkt, erwies sich in diesem Fall als Segen, da die Fluggesellschaft ihren Betrieb ungestört fortsetzen konnte.
CrowdStrike im S&P 500: Aufstieg und plötzlicher Fall
Seit Ende Juni gehört CrowdStrike zum renommierten S&P 500 Index. Die Aufnahme geht auf ein starkes Wachstum bei CrowdStrike zurück: Das Unternehmen war in der dritten Juni-Woche über 90 Milliarden US-Dollar wert. Laut CNBC spiegelt sich diese Entwicklung auch in den Finanzergebnissen wider, denn CrowdStrike konnte in den letzten fünf Quartalen durchgehend Gewinne erzielen. Über das Jahr gesehen bis Ende Juni hat CrowdStrike einen beeindruckenden Wertzuwachs von 46 Prozent erreicht, nachdem die Aktie im Vorjahr bereits um 142 Prozent gestiegen war. Doch gestern endete der Höhenflug der Aktie. Nach dem Bekanntwerden vom Ausfall verlor die Aktie von CrowdStrike mehr als 10 Prozent.
Was du dir merken solltest:
- Ein fehlerhaftes Update von CrowdStrike führte global zu Ausfällen in kritischen Infrastrukturen wie Flugverkehr und Gesundheitssystemen.
- Der CEO von CrowdStrike, George Kurtz, erklärte, dass ein Fehler in ihrer Falcon-Software die Ursache war.
- Der Ausfall bei CrowdStrike führte auch zu einem erheblichen Verlust an Marktwert für das Unternehmen, kurz nach seiner Aufnahme in den S&P 500.
Bild: © Smishra1 via Wikimedia unter CC BY-SA 4.0
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