Wohnung verzweifelt gesucht? – Wie Ihnen KI jetzt den entscheidenden Vorteil verschafft

In deutschen Großstädten fehlen über 700.000 Mietwohnungen. Künstliche Intelligenz soll Wohnungssuchenden nun schnellere Chancen auf dem Markt verschaffen.

Wettlauf um Wohnraum: So hilft KI bei der Wohnungssuche

In deutschen Großstädten spitzt sich die Wohnungssuche zu. KI soll nun helfen, schneller passende Mietwohnungen zu finden. © Shutterstock

Der Mietmarkt ist ein hartes Pflaster. Besonders in Berlin, Hamburg und München spitzt sich die Lage weiter zu. Laut einer aktuellen Prognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) fehlen allein in den sieben größten Städten über 700.000 bezahlbare Mietwohnungen. Wer da eine neue Wohnung sucht, braucht nicht nur jede Menge Glück – man muss auch richtig schnell sein. In vielen Fällen bleiben Interessenten kaum Minuten, um auf neue Angebote zu reagieren. Genau hier setzt das Berliner Startup keymatch.ai an. Es will Wohnungssuchenden mithilfe von KI einen wichtigen Zeitvorteil verschaffen und die Wohnungssuche damit ein Stück fairer machen.

Wohnungssuche mit KI: Angebote schneller finden als andere

„Wenn ein gutes Mietangebot online geht, sind oft innerhalb von Minuten die ersten Anfragen draußen“, sagt David Gramzow, Gründer von keymatch.ai. Die Plattform scannt nach eigenen Angaben rund 1,5 Millionen Inserate aus mehr als 2.000 Quellen. Dazu gehören große Immobilienportale, Maklerwebsites, Hausverwaltungen und auch lokale Zeitungen.

Die Künstliche Intelligenz erkennt dabei automatisch doppelte Einträge und filtert sie heraus. Außerdem bewertet sie die Relevanz jedes Angebots. So landen nur die besten Treffer in der Ergebnisliste der Wohnungssuchenden.

„Die meisten Wohnungssuchenden bekommen gute Angebote gar nicht mehr zu Gesicht, weil sie längst weg sind, bevor sie überhaupt gefunden werden“, erklärt Gramzow weiter. Seine Plattform will genau diesen Nachteil ausgleichen.

Persönliche Suchkriterien verbessern die Chancen

Die Nutzer von keymatch.ai können genaue Wünsche angeben: etwa das maximale Budget, die bevorzugte Lage oder ob Haustiere erlaubt sein sollen. Auch der tägliche Arbeitsweg kann berücksichtigt werden. Die KI gleicht diese Kriterien ständig mit neuen Angeboten ab und schlägt passende Wohnungen sofort vor.

Besonders praktisch: Bei hohen Mietbudgets ab 2.000 Euro pro Monat bietet die Plattform auch Kaufoptionen an. Dazu zeigt sie direkt mögliche Finanzierungsmöglichkeiten an. Wohnungssuchende bleiben so flexibel und verpassen keine alternative Lösung.

Wohnraumbedarf bleibt extrem hoch

Die aktuelle Studie des BBSR zeigt, dass Deutschland bis 2030 jedes Jahr etwa 320.000 neue Wohnungen benötigt, um den Bedarf zu decken. Verantwortlich dafür sind drei Faktoren: Immer mehr Menschen leben allein oder in kleinen Haushalten, viele alte Gebäude müssen ersetzt werden, und in den vergangenen Jahren wurde bereits zu wenig gebaut. Besonders die Großstädte trifft es hart: Berlin, München und Hamburg brauchen zusammen jährlich rund 60.000 neue Wohnungen.

Aktuell hinkt der Wohnungsbau hinterher. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland nur 294.400 Wohnungen fertiggestellt – deutlich weniger als nötig. Laut dem BBSR drohen vor allem in Ballungsräumen weitere Mietsteigerungen, wenn nicht schnell gegengesteuert wird. Die Experten empfehlen daher vor allem den Bau von Mehrfamilienhäusern. So könnten Flächen effizient genutzt und mehr Menschen bezahlbaren Wohnraum finden. Gleichzeitig sei wichtig, in schrumpfenden Regionen auf Umbau statt Neubau zu setzen, um Leerstand zu vermeiden.

Fachleute sehen großes Potenzial für den Mietmarkt

Im Immobilienmarkt nutzen Kaufinteressenten schon seit Jahren moderne Technologien: virtuelle Besichtigungen, personalisierte Angebote oder dynamische Updates sind Standard. Immobilienökonomin Prof. Dr. Claudia Langer von der Hochschule Regensburg unterstützt den Einsatz neuer Technologien. Sie sagt: „Gerade in angespannten Märkten wie Berlin, München oder Köln brauchen wir neue Wege. Wenn smarte Systeme helfen können, das Matching zwischen Angebot und Nachfrage zu verbessern, ist das ein echter Hebel.“

Damit bestätigt sie die Grundidee von keymatch.ai: Nicht die bloße Masse an Wohnungsanzeigen zählt, sondern die schnelle und passende Zuordnung zu den Bedürfnissen der Wohnungssuchenden.

KI-gestützte Wohnungssuche könnte Standard werden

„Wir wollen nicht nur alle Angebote finden – sondern genau die richtigen“, bringt David Gramzow das Ziel von keymatch.ai auf den Punkt. Die Plattform kombiniert also Schnelligkeit mit Präzision. Wer genau weiß, was er sucht, spart Zeit und Energie und kann besser auf neue Chancen reagieren.

Ob sich diese Art der intelligenten Wohnungssuche am Markt durchsetzt, wird sich zeigen. Klar ist aber: In einem immer härter umkämpften Mietmarkt kann moderne Technik vielen Menschen einen entscheidenden Vorteil verschaffen.

Kurz zusammengefasst:

  • In deutschen Großstädten fehlen laut dem BBSR mehr als 700.000 bezahlbare Mietwohnungen, besonders in Berlin, München und Hamburg ist der Markt extrem angespannt.
  • Das Berliner Startup keymatch.ai nutzt Künstliche Intelligenz, um passende Wohnungsangebote schneller zu finden und Wohnungssuchenden damit einen entscheidenden Zeitvorteil zu verschaffen.
  • Experten empfehlen dringend den Bau von mehr Mehrfamilienhäusern, da die aktuelle Bautätigkeit den wachsenden Bedarf bei weitem nicht decken kann.

Übrigens: Auch bei der Sanierung von Wohnungen soll KI bald für mehr Fairness sorgen und dabei Streit um die Kosten entschärfen. Mehr dazu in unserem Artikel.

Bild: © keymatch.ai via Shutterstock

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