Warntag 2024: Warum das Handy trotzdem stumm bleibt

Am 12. September 2024 ist bundesweiter Warntag. Mögliche Ursachen, warum Warn-Apps auf Smartphones stumm bleiben, und Lösungen für häufige Probleme.

Warntag 2024

Um sicherzugehen, dass die Warnsysteme am 12. September 2024 reibungslos funktionieren, empfiehlt es sich, einige Einstellungen im Vorfeld zu überprüfen. © Vecteezy

Am 12. September 2024 findet der jährliche bundesweite Warntag statt. An diesem Tag testet der Katastrophenschutz die Funktionsfähigkeit der Warnsysteme. Eine der wichtigsten Warnmethoden sind Push-Benachrichtigungen, die über Apps wie NINA, Katwarn oder WarnWetter an Smartphones gesendet werden. Doch oft bleiben Handys stumm, obwohl eine Warnung erfolgt ist. Dies kann verschiedene Gründe haben, die Nutzer sowohl bei Android- als auch bei iOS-Geräten durch ihre Einstellungen beheben können.

Laut der Verbraucherzentrale NRW sind die häufigsten Ursachen dafür, dass eine Warnung nicht durchkommt, Einstellungen zum Akkuverbrauch, zur Hintergrundaktualisierung oder zum „Nicht stören“-Modus. Nutzer sollten daher bestimmte Einstellungen überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

Akkuverbrauch und Hintergrunddaten

Einer der Hauptgründe, warum eine Warn-App keine Benachrichtigung sendet, kann die Optimierung des Akkuverbrauchs sein. Bei Android-Geräten können Apps in den Standby-Modus versetzt werden, um Energie zu sparen. In diesem Modus sind die Hintergrundfunktionen eingeschränkt, was dazu führen kann, dass Warnungen nicht durchkommen. Um dies zu verhindern, sollten Nutzer die Standby-Funktion für Warn-Apps deaktivieren. Das lässt sich über die Einstellungen der jeweiligen App unter dem Punkt „Akku“ anpassen. Dort sollte die Option „Nicht eingeschränkt“ ausgewählt werden.

Auch die Hintergrunddatennutzung spielt eine Rolle. Bei Android können Nutzer festlegen, dass Apps keine Daten im Hintergrund verwenden dürfen. Dadurch erhalten sie Warnungen nur dann, wenn die App aktiv geöffnet ist. Um das zu verhindern, sollte die Hintergrunddatennutzung erlaubt sein.

Bei iPhones können Nutzer über die Funktion „Hintergrundaktualisierung“ steuern, ob Apps auch im Hintergrund nach neuen Nachrichten suchen. Ist diese Funktion deaktiviert, erhalten Apps nur nach dem Öffnen neue Informationen. Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt, diese Funktion bei Warn-Apps eingeschaltet zu lassen, um keine wichtige Benachrichtigung zu verpassen.

Mobile Daten und App-Auslagerung

Ein weiteres Problem kann auftreten, wenn die Nutzung mobiler Daten eingeschränkt ist. Bei Android lässt sich der mobile Datenverkehr für alle Apps deaktivieren oder die Hintergrunddatennutzung abschalten. Für iPhones können Nutzer für jede App separat festlegen, ob sie mobile Daten nutzen darf. Ist diese Funktion für Warn-Apps deaktiviert, kommen Warnungen nur dann an, wenn das Gerät mit einem WLAN-Netz verbunden ist.

Apple bietet außerdem die Funktion „App auslagern“, um Speicherplatz zu sparen. Hierbei werden Apps, die länger nicht genutzt wurden, von dem Gerät entfernt, wobei alle Daten erhalten bleiben. Doch wenn eine Warn-App ausgelagert ist, erhält der Nutzer keine Warnmeldungen mehr. Deshalb sollten iPhone-Nutzer die Option „App auslagern“ für Warn-Apps deaktivieren, um sicherzugehen, dass Warnungen jederzeit empfangen werden.

Mehr zum Thema Smartphone:

Der „Nicht stören“-Modus

Sowohl bei Android- als auch bei iOS-Geräten gibt es die Funktion „Nicht stören“. Dieser Modus soll verhindern, dass Nutzer durch Anrufe oder Nachrichten gestört werden, beispielsweise nachts. Allerdings kann er auch dazu führen, dass wichtige Warnmeldungen nicht durchkommen. Um das zu verhindern, können Ausnahmen für bestimmte Apps definiert werden, sodass sie auch im „Nicht stören“-Modus Benachrichtigungen senden dürfen.

Bei Android lässt sich der Modus unter „Einstellungen“, „Benachrichtigungen“ und „Nicht stören“ steuern. Dort können Nutzer Ausnahmen für Warn-Apps hinzufügen. Bei iPhones erfolgt die Einstellung unter „Fokus“ und „Nicht stören“.

Benachrichtigungen und Ton

Viele Nutzer haben ihre Smartphones so eingestellt, dass Benachrichtigungen nur als kleine Mitteilung auf dem Bildschirm erscheinen oder die Geräte nur vibrieren. Sowohl bei Android als auch bei iOS kann man festlegen, in welcher Form Benachrichtigungen erscheinen sollen. Für Warn-Apps empfiehlt es sich, alle Benachrichtigungsarten – Ton, Vibration und Display-Mitteilung – zu aktivieren.

Ein weiteres Problem kann auftreten, wenn das Gerät auf lautlos geschaltet ist. Bei iPhones gibt es beispielsweise einen Schalter an der Seite, der das Gerät stumm schaltet. Auch die Lautstärketasten an der Seite der meisten Android-Smartphones können versehentlich den Ton ausschalten. Nutzer sollten daher überprüfen, ob ihr Gerät auf lautlos gestellt ist.

Zusammenfassung: Tipps zur Sicherstellung der Warnungen

  • Überprüfe, ob die Warn-App im Standby ist und schalte den Standby-Modus ab.
  • Aktiviere die Hintergrundaktualisierung, damit die App auch im Hintergrund Nachrichten empfangen kann.
  • Stelle sicher, dass mobile Daten für Warn-Apps freigegeben sind, um unterwegs Warnungen zu erhalten.
  • Deaktiviere die Funktion „App auslagern“ auf dem iPhone, um die App nicht versehentlich zu löschen.
  • Definiere Ausnahmen im „Nicht stören“-Modus, damit Warn-Apps weiterhin Benachrichtigungen senden können.
  • Überprüfe, ob das Smartphone nicht auf lautlos gestellt ist und alle Benachrichtigungsarten aktiviert sind.

Warnungen ohne App: Cell Broadcast

Neben den Warn-Apps gibt es in Deutschland seit Anfang 2023 auch das Cell-Broadcast-System. Dieses System ermöglicht es, Warnmeldungen direkt an Mobilfunkgeräte zu senden, ohne dass eine spezielle App notwendig ist. Nutzer müssen sich nicht anmelden oder Daten preisgeben, um diese Warnungen zu empfangen. So stellt der Katastrophenschutz sicher, dass die Bevölkerung im Ernstfall rechtzeitig gewarnt wird.

Bild: © Vecteezy

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert