Trumps Jobs-Kahlschlag trifft erfahrene Seuchenjäger – Sie könnten bei der Bekämpfung der Vogelgrippe fehlen
Trumps Massenentlassungen treffen führende Epidemiologen der CDC. Ministerium will einige Kündigungen rückgängig machen.
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Trumps Jobs-Kahlschlag: Erfahrene Seuchenjäger fehlen mitten in der Vogelgrippe-Krise. © Wikimedia
Die Nachricht traf viele wie ein Schock: Während die Vogelgrippe sich weiter ausbreitet, hat die Trump-Regierung drastische Kürzungen bei der Gesundheitsbehörde CDC vorgenommen. Besonders betroffen von Trumps Massenentlassungen ist das angesehene Forschungsprogramm Epidemic Intelligence Service (EIS) zur Seuchenbekämpfung, wo fast die Hälfte der Mitarbeiter entlassen wurden. „Wir stehen kurz vor einer weiteren Pandemie, und wir feuern die Leute, die wahrscheinlich mehr Fachwissen haben als alle anderen im Land zusammen“, kritisierte ein leitender CDC-Epidemiologe.
Trumps Massenentlassungen bei der CDC – Experten entsetzt
Laut CBS News sind die Entlassungen Teil der drastischen Kürzungspläne der US-Regierung. Insgesamt wurden bei der CDC fast 1.300 Mitarbeiter entlassen – das entspricht rund zehn Prozent der Belegschaft. Besonders brisant: Die betroffenen Wissenschaftler sind genau diejenigen, die bei der Bekämpfung neuer Krankheitsausbrüche eine zentrale Rolle spielen. Ihr Fachwissen und ihre Erfahrung gelten als unverzichtbar, besonders angesichts neuer Bedrohungen durch die Vogelgrippe.
Der EIS: Rückgrat der Epidemiebekämpfung
Der Epidemic Intelligence Service, kurz EIS, wurde 1951 gegründet und hat eine lange Erfolgsgeschichte in der Seuchenbekämpfung. Die zweijährige Ausbildung gilt als Eliteprogramm für Epidemiologen. In den 1970er-Jahren waren EIS-Mitarbeiter entscheidend an der Untersuchung der ersten Ebola-Fälle in Afrika beteiligt. Heute sind dort rund 140 Forscher beschäftigt. „Ohne diese Beamten hätten wir die Pocken nicht aus der Welt schaffen können“, sagte ein ehemaliger EIS-Mitarbeiter. Die Arbeit dieser Fachkräfte ist essenziell – doch nun stehen viele von ihnen vor dem Nichts.
„Es fühlt sich an wie eine Copy-Paste-Massenentlassung“
Die Entlassenen sind schockiert. Viele berichten, dass sie lediglich unpersönliche E-Mails erhielten, die ihre Kündigung lapidar mit bürokratischen Floskeln begründeten. „Es fühlt sich an wie eine Copy-Paste-Massenentlassung, die keinerlei Rücksicht auf die Menschen oder die menschlichen Kosten nimmt“, sagte Greg House, ein 34-jähriger, körperlich eingeschränkter Veteran, der seinen Job im VA Public Affairs Office in Salt Lake City verlor – eine Stelle, die er erst im März 2024 angetreten hatte. House weiter: „Die Idee, dass die Bundesbehörden zu aufgebläht seien, wirkt mehr wie ein Sündenbock als eine echte Begründung. Niemand tritt dem Staatsdienst bei, um reich zu werden.“
Experten warnen eindringlich vor den Konsequenzen dieser Kürzungen. „Jeder Versuch, dieses Programm zu beenden, wird sich direkt auf die nationale und gesundheitliche Sicherheit der USA auswirken“, heißt es aus Fachkreisen. Ohne erfahrene Seuchenexperten könnten Krankheitsausbrüche unkontrolliert bleiben. Angesichts der zunehmenden Fälle von Vogelgrippe kommt diese Schwächung des Gesundheitssystems zur denkbar schlechtesten Zeit.
Trump-Regierung setzt auf Personalabbau
Die Entlassungen stehen im Zusammenhang mit einer umfassenden Strategie der Trump-Regierung, die Bundesverwaltung zu verkleinern. Seit dem 13. Februar werden zahlreiche Regierungsmitarbeiter in der Probezeit gekündigt – angeblich, um Kosten zu sparen und den öffentlichen Dienst effizienter zu machen. Doch die Maßnahme trifft vor allem Fachkräfte, die in sensiblen Bereichen wie Gesundheitswesen und Seuchenprävention arbeiten.
Neben Wissenschaftlern und Gesundheitsexperten sind auch viele andere Bundesbedienstete betroffen. Viele berichten, dass ihre Kündigung ohne Vorwarnung kam. „Es ist eine Massenentlassung, die niemanden als Individuum sieht“, sagte ein ehemaliger Regierungsangestellter gegenüber CBS News. Die menschlichen Folgen der Entscheidung scheinen kaum bedacht worden zu sein.
Fünf Gewerkschaften für Bundesangestellte haben Klage gegen die Massenentlassungen eingereicht. Sie argumentieren, dass diese Kürzungen gegen geltendes Arbeitsrecht verstoßen. „Die Regierung entlässt nicht aus Notwendigkeit, sondern weil es einfach ist“, kritisierte ein Vertreter der Arbeitnehmerverbände.
Vogelgrippe breitet sich weiter aus – Ministerium will einige Entlassungen rückgängig machen
Während in den USA Stellen gestrichen werden, gibt es neue beunruhigende Entwicklungen. Der Erreger H5 verbreitet sich weiter – in der Landwirtschaft, aber auch bei Menschen. In den USA gab es bereits 68 nachgewiesene Infektionen, eine davon endete tödlich. Wissenschaftler warnen, dass sich die Situation weiter zuspitzen könnte, wenn nicht rasch gegengesteuert wird.
Das US-Landwirtschaftsministerium versucht nun laut NPR, die Entlassung von Mitarbeitern rückgängig zu machen, die an der Bekämpfung der Vogelgrippe beteiligt waren. Präsident Trump erklärte: „Einige von ihnen könnten möglicherweise zurückkehren, aber nicht alle.“ Währenddessen fordern Wissenschaftler und Politiker ein sofortiges Umdenken – bevor es zu spät ist.
Kurz zusammengefasst:
- Die Trump-Regierung entlässt fast die Hälfte der Mitarbeiter des EIS-Programms der CDC, darunter führende Epidemiologen.
- Experten warnen, dass Trumps Massenentlassungen die nationale Sicherheit gefährden, während sich die Vogelgrippe weiter ausbreitet.
- Das US-Landwirtschaftsministerium will einige Entlassungen rückgängig machen, doch Präsident Trump hält an seinem Sparkurs fest.
Bild: © The White House via Wikimedia unter Public Domain