Trump dreht die Zeit zurück: Klimaschutz adé, „Drill, Baby, Drill“ ist jetzt wieder dran
Trump setzt auf fossile Brennstoffe: Rückzug aus dem Klimaschutzabkommen – stattdessen massive Förderung von Öl und Gas.
Präsident Donald Trump hat nur Stunden nach seiner Amtseinführung am Montag eine Reihe von Anordnungen erlassen, die den Kurs der USA in Sachen Klimaschutz drastisch ändern. Mit seiner Unterschrift ordnete er den erneuten Rückzug aus dem Pariser Klimaschutzabkommen an und leitete die massive Förderung fossiler Energien ein. Seine Botschaft: Die USA werden nicht länger den Klimawandel bekämpfen, sondern ihre Energieressourcen voll ausschöpfen.
Trump plant, riesige Flächen öffentlichen Landes und Bundesgewässer, darunter empfindliche Wildnisgebiete in Alaska, für Ölbohrungen und den Bergbau zu öffnen. Gleichzeitig sollen Programme, die benachteiligte Gemeinden vor Umweltverschmutzung schützen, gestrichen werden. Seine Haltung zu erneuerbaren Energien machte er unmissverständlich klar: „Wir werden nicht dieses Wind-Ding machen“, wie die New York Times berichtet.
Klimawandel und fossile Agenda prallen aufeinander
Die Kehrtwende kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Wissenschaftler weltweit Alarm schlagen. Das vergangene Jahr war das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, die globalen Durchschnittstemperaturen stiegen auf mehr als 1,5 Grad Celsius über das vorindustrielle Niveau. Jede weitere Erwärmung bringt extreme Risiken: verheerende Hitzewellen, dürrebedingte Ernteausfälle und Artensterben.
Dennoch erklärte Trump einen nationalen Energienotstand – ein historischer Schritt. „Drill, baby, drill!“, rief er laut der Times einer jubelnden Menge zu. Mit dieser Anordnung will er die Entwicklung von Pipelines, Raffinerien und anderen Infrastrukturprojekten beschleunigen. „Die Vereinigten Staaten haben die größte Menge an Öl und Gas weltweit, und wir werden sie nutzen,“ versprach er.
Wirtschaft vor Klimaschutz
Trumps Entscheidung löste in der fossilen Energiebranche Begeisterung aus. In einem Luxus-Hotel in Washington stießen Ölmanager mit Champagner an, während Trumps Porträt auf kleinen Gebäckstücken prangte. Der US-Ölpreis fiel prompt um ein Prozent, nachdem Details seiner Pläne bekannt wurden. Gleichzeitig erklärte Trump: „Wir werden die Preise senken und unsere strategischen Reserven bis zum Anschlag füllen.“
Doch Kritiker stellen den Nutzen des Energienotstands infrage. Michael Gerrard vom Sabin Center for Climate Change Law sagte: „Es ist nicht klar, was die Notlage sein soll. Die USA produzieren mehr Öl und Gas als je zuvor.“
Weiterlesen:
- KI, China und Sparpläne: Das erwartet die US-Wissenschaft unter Trump
- Rage Giving und Trumps Machtübernahme: Wird 2025 wieder ein Spendenrekordjahr?
- Donald Trump will Grönland kaufen: Wie bemisst sich der Wert eines Gebiets?
Angriff auf die Klimapolitik
Trump bezeichnete das Pariser Abkommen als „einseitig“. Die USA würden benachteiligt, während Länder wie China weiterhin massiv Emissionen verursachen. Er forderte daher einen radikalen Kurswechsel. „Warum sollen wir unsere Luft reinigen, wenn der Dreck von überall her auf uns herabfällt?“, fragte er rhetorisch.
Mit seinen Maßnahmen nimmt Trump nicht nur Abschied von der Klimapolitik seines Vorgängers Joe Biden, sondern wendet sich auch gegen den globalen Konsens. Biden hatte Milliardeninvestitionen in saubere Energien wie Wind und Solar angestoßen und strenge Auflagen für fossile Energien eingeführt. Trumps Ziel ist das Gegenteil: „Fehlgeleitete, irrationale Energiepolitik ist vorbei,“ erklärte Jeff Eshelman von der Independent Petroleum Association of America laut der Times.
Der Konflikt um die Zukunft der Energie
Während Trump die fossile Energiewirtschaft ankurbelt, kämpfen viele US-Bundesstaaten und Städte darum, ihre Klimaziele zu erreichen. Jonathan Pershing, ehemaliger Klimabeauftragter, warnte: „Das Versäumnis, jetzt zu handeln, wird mehr Waldbrände, Dürren und Schaden für Gemeinschaften und Unternehmen verursachen.“
Trotz Trumps Entscheidungen könnten einige seiner Pläne auf rechtliche Hürden stoßen. Viele der von ihm erlassenen Anordnungen benötigen die Zustimmung des Kongresses oder könnten durch Klagen verzögert werden. Doch seine Botschaft ist klar: Fossile Brennstoffe stehen im Zentrum seiner Energiepolitik. Ob diese Strategie langfristig erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten.
Was du dir merken solltest:
- Trump setzt auf fossile Energien: Mit Anordnungen wie dem Rückzug aus dem Pariser Klimaschutzabkommen und der Öffnung großer Landflächen für Ölbohrungen markiert er einen radikalen Kurswechsel in der Klimapolitik der USA.
- Klimawandel ignoriert: Trotz alarmierender Klimadaten erklärt Trump einen Energienotstand und setzt auf den massiven Ausbau von Öl- und Gasinfrastruktur.
- Kritik und Konsequenzen: Während die Energiebranche Trumps Kurs feiert, sehen Kritiker und Wissenschaftler gravierende Risiken für Umwelt, Klima und globale Klimaziele.
Bild: © The Trump White House via Wikimedia unter Public domain