Menschheit irgendwann in der Hand von KI? ChatGPT liefert beunruhigende Antwort

KI könnte uns übertreffen, sagt OpenAIs ChatGPT. Doch noch liegt die Gestaltung der Zukunft in unseren Händen.

Künstliche Intelligenz

ChatGPT lieferte eine beunruhigende – zugleich aber auch interessante – Antwort auf die Frage, ob KI eines Tages die Menschheit übernehmen wird. © Vecteezy

Herrscht ChatGPT eines Tages über die Menschheit? Die rapide fortschreitende Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) ruft gemischte Gefühle hervor. Einerseits begeistert die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten, die von der Automatisierung verschiedener Systeme über die Vorhersage menschlicher Gedanken bis hin zur Erstellung von Kunstwerken und Produktentwürfen reicht.

Andererseits wächst die Sorge, dass KI eines Tages die menschliche Intelligenz übertreffen und eine Bedrohung für die Menschheit darstellen könnte. Diese Befürchtungen werden nicht nur von der breiten Öffentlichkeit, sondern auch von einflussreichen Persönlichkeiten wie Elon Musk und Joe Biden geteilt.

In einem Versuch, Licht ins Dunkel zu bringen, stellte der Daily Express der ChatGPT-Software von OpenAI eine direkte Frage: Könnte KI die Menschheit übernehmen? Die Antwort des Chatbots war zwar nicht gänzlich beruhigend, lieferte jedoch eine interessante Perspektive. ChatGPT erklärte, dass künstliche Intelligenz das Potenzial habe, Menschen in einer Vielzahl von Aufgaben zu übertreffen. Eine vollständige Übernahme sei jedoch nicht ‚unvermeidlich‘. „Es hängt weitgehend davon ab, wie wir die Entwicklung, den Einsatz und die Nutzung von KI gestalten und steuern, um sie mit menschlichen Werten und Bestrebungen in Einklang zu bringen“, sagte der Chatbot.

Ein Blick auf die Bedenken

Zu dieser Zeit berichteten Nutzer von ungewöhnlichem Verhalten seitens ChatGPT, was die Sorgen bezüglich der Kontrollierbarkeit von KI-Technologien weiter anfachte. Einige Nutzer beschrieben, wie der Chatbot scheinbar den Faden verlor, indem er Antworten gab, die wie Unsinn aussahen oder ganze Absätze in einem Gemisch aus verschiedenen Sprachen verfasste. So fragte ein Nutzer ChatGPT nach Jazz-Album-Empfehlungen, woraufhin die KI einige Vorschläge machte und wiederholt ‚Happy listening‘ zusammen mit dem Musiknoten-Emoji sagte. Auf die Frage, ob er ‚einfach verrückt geworden sei‘, entschuldigte sich ChatGPT und schob es auf ein ‚technisches Problem‘.

KI unter Kontrolle?

OpenAI untersuchte daraufhin die Berichte über unerwartete Antworten von ChatGPT und konnte das Problem identifizieren. Doch obwohl das Team das Problem in den Griff zu bekommen scheint, bleibt die Frage, wie KI-Technologien in Zukunft gehandhabt werden sollen, um menschlichen Werten und Zielen zu entsprechen.

Der Dialog über die „Übernahme der Menschheit durch KI“ ist komplex und wird in den Medien oft überdramatisiert. Es ist wichtig, zwischen „schwacher KI“ und „starker KI“ zu unterscheiden: Schwache KI, die derzeit verfügbar ist, ist auf spezifische Aufgaben wie Bilderkennung, Sprachübersetzung oder Schachspiel begrenzt. Starke KI, auch als künstliche generelle Intelligenz (AGI) bekannt, würde menschenähnliche Denkfähigkeiten besitzen und könnte in vielen Bereichen besser als Menschen abschneiden. Laut ChatGPT gibt es derzeit keine AGI und es ist ungewiss, ob oder wann sie existieren wird. Experten sind sich jedoch einig, dass die Entwicklung einer AGI sehr schwierig ist und möglicherweise Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte dauern könnte.

Die Debatte um KI wirft grundlegende Fragen auf, wie wir mit Technologien umgehen, die das Potenzial haben, unsere Welt zu verändern. KI-Technologie eröffnet zwar beeindruckende Möglichkeiten, es bedarf aber auch einer sorgfältigen Steuerung und Gestaltung ihrer Entwicklung, um sicherzustellen, dass sie im Einklang mit menschlichen Werten steht.

Was du dir merken solltest:

  • Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) weckt sowohl Begeisterung für ihre breiten Anwendungsmöglichkeiten als auch Sorgen, sie könnte eines Tages die menschliche Intelligenz übertreffen und zur Bedrohung werden.
  • In Reaktion auf die Frage, ob KI die Menschheit übernehmen könnte, betont ChatGPT, dass das Potenzial für eine Überlegenheit über den Menschen besteht, jedoch eine vollständige Übernahme nicht unvermeidlich ist und stark von der zukünftigen Gestaltung und Regulierung der KI-Entwicklung abhängt.
  • Die Unterscheidung zwischen „schwacher“ und „starker“ KI ist essentiell für das Verständnis der aktuellen und zukünftigen Landschaft der KI, wobei die starke KI (AGI) mit menschenähnlichen Denkfähigkeiten noch in weiter Ferne liegt und eine sorgfältige Steuerung und Entwicklung erfordert, um im Einklang mit menschlichen Werten zu stehen.

Bild: © Michael Külbel via Vecteezy