Mashco Piro in Not: Neue Bilder zeigen unkontaktiertes Volk im Amazonasgebiet

Die Mashco Piro, ein unkontaktiertes Volk im peruanischen Amazonas, sind durch die Abholzung ihres Lebensraums und Kontakt nach außen bedroht.

Mashco Piro Volk

So nah kommen die Mashco Piro den Dörflern für gewöhnlich nicht. © Survival International

Mehr als 50 Mitglieder der Mashco Piro wurden kürzlich in der Nähe des Dorfes Monte Salvado im Südosten Perus gesehen, weitere 17 Personen in der Nähe des benachbarten Dorfes Puerto Nuevo. Für gewöhnlich meidet das Volk der Mashco Piro den Kontakt zu Außenstehenden, doch die fortschreitende Abholzung ihres Lebensraums könnte sie nun dazu getrieben haben.

Laut Survival International gibt es weltweit mehr als einhundert sogenannte „unkontaktierte Völker“: Indigene Gemeinschaften, die den Kontakt mit Außenstehenden meiden. Die Mashco Piro gelten mit schätzungsweise mehr als 750 Menschen als das größte dieser Völker. Survival International ist eine Nichtregierungsorganisation (NGO), die sich dem Schutz indigener Völker weltweit widmet.

In den Dörfern, bei denen sie gesichtet wurden, leben die mit den Mashco Piro verwandten Yine. Da die beiden Völker verwandte Sprachen sprechen, kommt es hin und wieder auch zu Kontakt zwischen den beiden Gemeinschaften. Die Yine berichten, dass die Mashco Piro wütend über die Präsenz von Holzfällern auf ihrem Land sind. Laut der Süddeutschen Zeitung sollen sie die Dorfbewohner zudem um Bananen gebeten haben. Die SZ bezieht sich dabei auf Informationen der peruanischen Zeitung El Comercio.

Gefahren für die Mashco Piro

In dem Gebiet, dass die Mashco Piro ihre Heimat nennen, besitzen mehrere Holzfirmen Forstkonzessionen. Laut einem Bericht von Survival International habe die Firma Canales Tahuamanu bereits über 200 km Straßen für den Holztransport gebaut. Alfredo Vargas Pio, Präsident der lokalen Indigenen-Organisation FENAMAD, sieht in ihrem Auftreten einen Grund, zu handeln.

Ein Holzfällerlager im Gebiet der Mashco Piro, © FENAMAD

Dies ist ein unwiderlegbarer Beweis dafür, dass viele Mashco Piro in diesem Gebiet leben, das die Regierung nicht nur nicht geschützt, sondern sogar an Holzunternehmen verkauft hat. Die Holzfäller könnten neue Krankheiten einschleppen, die die Mashco Piro auslöschen würden. Außerdem besteht das Risiko von Gewalt auf beiden Seiten, daher ist es sehr wichtig, dass die Landrechte der Mashco Piro anerkannt und gesetzlich geschützt werden.

Alfredo Vargas Pio
Anhänger des unkontaktierten Volks der Mashco Piro sammeln sich an einem Flussufer. © Survival International

Caroline Pearce, Direktorin von Survival International, fügt hinzu, dass sich eine „humanitäre Katastrophe“ abzeichne und unterstreicht die Notwendigkeit, Holzfirmen aus dem Gebiet auszuweisen und es besser zu schützen.

Die Mashco Piro haben sich bereits Ende des 19. Jahrhunderts in den dichten Urwald zurückgezogen, um den Massakern durch sogenannte „Kautschukbarone“ zu entkommen. Diese machten bei ihren Geschäftspraktiken keinen Halt vor Völkermord und der Versklavung der lokalen indigenen Bevölkerung.

Übrigens: Mehr über die Mashco Piro und ihre Beziehungen zu ihren Nachbarn erfährst du hier.

Was du dir merken solltest:

  • Große Gruppen der Mashco Piro, einem unkontaktierten Volk im peruanischen Amazonas, wurden in der Nähe zweier Dörfer gesichtet.
  • Die Präsenz von Holzfirmen in ihren Wäldern stellt nicht nur eine Bedrohung ihres Lebensraums durch Abholzung dar – sie selbst sind durch das mögliche Einschleppen neuer Krankheiten vom Aussterben bedroht.
  • Experten fordern den sofortigen Schutz der Mashco Piro und das Ende der Abholzungskonzessionen in ihrem Gebiet.

Bild: © Survival International

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