Wie ChatGPT Ärzte entlastet: Neue Möglichkeiten in der Strahlentherapie

Eine Studie zeigt: ChatGPT ist in der Lage, Fragen zur Strahlentherapie genauso gut oder sogar besser als Ärzte zu beantworten.

Strahlentherapie

Eine Untersuchung hebt das Potenzial künstlicher Intelligenz, insbesondere von ChatGPT, in der Strahlentherapie hervor. © Unsplash

Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Northwestern Medicine, die im JAMA Network erschien, hebt das Potenzial von künstlicher Intelligenz im Bereich der Strahlentherapie hervor. Forscher erläutern, dass ChatGPT Fragen zur Strahlentherapie ebenso gut oder sogar besser beantworten könne als Fachleute. Diese Fähigkeit könnte dazu beitragen, die Arbeitsbelastung und den Burnout unter Ärzten zu verringern.

Künstliche Intelligenz als Unterstützung

Die Studie zeigt auf, dass ChatGPT in der Lage sei, 115 häufig gestellte Fragen zur Strahlentherapie zu beantworten, die von Experten aus dem Internet stammen. Drei Strahlenonkologen und drei Strahlenphysiker haben die Antworten von ChatGPT hinsichtlich Genauigkeit, Vollständigkeit und Kürze bewertet. Sie kommen zu dem Schluss, dass die KI in vielen Fällen komplexe Themen verständlicher erklären kann als die bisherigen Online-Quellen.

Ein weiterer bemerkenswerter Punkt der Studie ist die Entwicklung einer generativen KI-Anwendung durch Forscher der Northwestern University. Diese Anwendung soll Patienten dabei helfen, Fragen zur Behandlung mit Strahlenonkologie zu beantworten. Die Anwendung sei ein Versuch, die Interaktion zwischen Patienten und medizinischem Fachpersonal effizienter zu gestalten.

Vorsicht ist geboten

Trotz der positiven Ergebnisse gebe es auch Bedenken. Einige der Antworten von ChatGPT seien auf einem akademischen Niveau formuliert, das zu komplex für allgemeines Verständnis sei. Das könnte für Patienten, die medizinische Informationen suchen, eine Herausforderung darstellen.

Laut einer Studie erhalten jährlich etwa 650.000 Patienten in den USA eine Form der Strahlentherapie. Ungefähr 60 Prozent der mit Krebs diagnostizierten Patienten benötigen eine Radiotherapie oder Chemotherapie. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer effektiven Kommunikation und Informationsvermittlung in diesem Bereich.

Zukunft der KI in der Onkologie

Die Studie von Northwestern Medicine ist Teil eines größeren Trends, bei dem medizinische Fachkräfte die Vorteile von KI in der Onkologie erkunden. Während die Technologie noch Jahre davon entfernt sein könnte, Behandlungsergebnisse vorherzusagen, weisen Forscher darauf hin, dass die Nutzung von KI zur Diagnose und Prognose von Krebserkrankungen eines Tages zu wirksameren Krebsbehandlungen führen könnte.

Forscher der Universitäten Oxford und Manchester haben kürzlich mithilfe von KI eine zweite Form von Prostatakrebs identifiziert. Dies unterstreicht das Potenzial der KI, signifikante Fortschritte in der Krebsforschung zu ermöglichen.

Ethische und rechtliche Bedenken

Es bestehen jedoch auch ethische und rechtliche Bedenken bezüglich der Verwendung von KI in der Onkologie. Die in der KI-Forschung verwendeten Datensätze könnten inhärente Voreingenommenheiten (Bias) aufweisen, was die Notwendigkeit unterstreicht, diese Technologien sorgfältig zu entwickeln und zu überwachen.

Laut activemind.legal treten Bias in KI auf, wenn KI-Systeme systematisch verzerrte Ergebnisse erzeugen, die manche Gruppen oder Personen ungerecht behandeln. Diese Verzerrungen manifestieren sich in unterschiedlichen Bereichen, von der Arbeitsvermittlung bis hin zu rechtlichen und medizinischen Entscheidungen. Viele KI-Systeme trainieren mit historischen Daten, die menschliche Entscheidungen und Vorurteile widerspiegeln. Wenn diese Daten verzerrt sind, lernt die KI diese Muster und wiederholt sie in ihren Ergebnissen.

Was du dir merken solltest:

  • Eine Studie von Northwestern Medicine zeigt das Potenzial von künstlicher Intelligenz (KI), speziell ChatGPT, im Bereich der Strahlentherapie. Sie betont, dass ChatGPT in der Lage ist, häufig gestellte Fragen zur Strahlenonkologie ebenso gut oder besser als Fachpersonal zu beantworten, wodurch sie möglicherweise die Arbeitsbelastung von Ärzten reduzieren kann.
  • Trotz der Fähigkeit von ChatGPT, komplexe medizinische Inhalte zu vermitteln, bestehen Bedenken hinsichtlich der Verständlichkeit einiger Antworten für Patienten, was die Notwendigkeit einer angepassten Kommunikation in der Patientenbetreuung unterstreicht.
  • Die Nutzung von KI in der Onkologie entwickelt sich weiter, wobei Forscher das Potenzial von KI betonen, die Diagnose, Behandlung und Forschung in der Krebsbehandlung zu verbessern. Allerdings müssen dabei ethische und rechtliche Aspekte sowie die Gefahr von Datenverzerrungen berücksichtigt werden.

Bild: © Unsplash

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