Was macht jemanden cool? – Diese sechs Eigenschaften beeindrucken weltweit
Eine weltweite Studie zeigt: In zwölf Ländern kategorisieren Menschen fast überall die gleichen sechs Eigenschaften als cool.

Ob in Deutschland, Nigeria oder Südkorea – Eigenschaften wie Abenteuerlust und Eigenständigkeit gelten überall als cool. © Pexels
Cool zu wirken – viele streben danach, doch nur wenige wissen, was diesen Eindruck wirklich auslöst. Eine internationale Studie der University of Arizona hat nun gezeigt, dass Menschen überall auf der Welt sehr ähnliche Vorstellungen davon haben, was als cool gilt.
Das Forschungsteam um Caleb Warren befragte mehr als 5.000 Personen aus zwölf Ländern, darunter Australien, China, Deutschland und Nigeria. Die Teilnehmer bewerteten nicht-prominente Personen, die sie als cool oder nicht cool einstuften. Dabei ging es um Eigenschaften wie Extraversion, Abenteuerlust oder Unabhängigkeit.
Cool und gut – zwei verschiedene Dinge
Die Studie untersuchte im ersten Schritt, wie sich Coolness von „Gutsein“ abgrenzt. Beide Konzepte überlappen sich zwar, bedeuten aber nicht dasselbe. Während coole Personen als unabhängig, mächtig und risikofreudig gelten, werden „gute“ Menschen mit Eigenschaften wie Warmherzigkeit, Sicherheit, Tradition und Angepasstheit in Verbindung gebracht.
„Coolness und Güte hängen miteinander zusammen, aber sie sind nicht identisch“, erklärt Warren. Er macht den Unterschied an einem Beispiel deutlich: „Die eigene Großmutter kann eine sehr gute Person sein, aber das macht sie nicht automatisch cool.“
Globale Einigkeit: Diese sechs Eigenschaften beeindrucken überall
Die Auswertung offenbarte ein überraschendes Muster: Kulturen unterscheiden sich kaum, wenn es um das Konzept von Coolness geht. Besonders oft nannten Befragte sechs Eigenschaften:
- extrovertiert
- hedonistisch
- mächtig
- abenteuerlustig
- offen
- autonom

„Wir hatten mit kulturellen Unterschieden gerechnet. Doch die Ergebnisse waren erstaunlich einheitlich“, so Warren. Das zeige, dass Coolness als sozialer Wert offenbar tief verankert sei, unabhängig vom Herkunftsland.
Nur eine Eigenschaft gilt als beides – cool und gut
Die einzige Eigenschaft, die in beiden Kategorien gleich bewertet wurde, war die Fähigkeit, etwas gut zu können. Ob jemand fähig ist, spielt also sowohl für Coolness als auch für moralische Anerkennung eine zentrale Rolle.
Diese Unterscheidung hilft laut Warren, besser zu verstehen, warum Menschen ganz unterschiedliche Persönlichkeiten bewundern. Manche für ihre Integrität – andere für ihren Stil, ihre Haltung oder ihren Mut, Konventionen zu brechen.
Coolness verkauft sich – auch ganze Unternehmen profitieren vom Image
Warren kam über seine Arbeit im Marketing zu dem Thema. Als Student fragte er sich, warum Menschen bestimmte Produkte bevorzugen. Die Antwort lautete oft: weil sie cool wirken. „Es ist viel schwieriger, eine Marke direkt cool erscheinen zu lassen, als sie mit einer coolen Person zu verbinden“, erklärt Warren.
Für Unternehmen ist es deshalb hilfreich, gezielt Menschen mit den sechs ermittelten Eigenschaften als Markenbotschafter auszuwählen. Das gilt vor allem in der Werbung, aber auch in politischen Kampagnen oder sozialen Bewegungen.
Sich cool geben? – Coolness kann man nicht vortäuschen
Wichtig ist dabei, dass Coolness nicht gespielt wirkt. Anders als beim Thema Reichtum, den man sich erarbeiten kann, schadet beim Thema Coolness jeder Versuch, sich anzupassen.
Wenn Menschen merken, dass jemand sich bemüht, cool zu sein, wirkt das schnell unglaubwürdig.
Caleb Warren
Cool zu sein bedeutet eben auch, unabhängig und originell zu handeln und sich nicht zu sehr um die Meinung anderer zu kümmern. Gerade deshalb funktioniert Coolness nur, wenn sie als echt wahrgenommen wird.
Kurz zusammengefasst:
- Menschen in zwölf Ländern nannten überraschend ähnliche Eigenschaften, die jemanden cool wirken lassen: extrovertiert, offen, unabhängig, abenteuerlustig, hedonistisch und mächtig.
- Cool und gut sind nicht dasselbe: Während gute Menschen eher angepasst und warmherzig erscheinen, gelten coole Menschen als eigenständig und risikobereit.
- Coolness wirkt nur, wenn sie authentisch ist – wer sich verstellt, verliert an Glaubwürdigkeit und Einfluss, auch im Marketing.
Übrigens: Manche Menschen wirken nie laut oder auffällig – und haben trotzdem das letzte Wort. Wer früh versteht, wie Gruppen ticken, wird oft ganz natürlich zur Schlüsselfigur. Mehr dazu in unserem Artikel.
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